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<p class="bodytext">Hühneraugen sind lästig und schmerzhaft – aber zum Glück meistens harmlos. Deshalb kann man sie in der Regel gut selbst behandeln. Wirksame Methoden reichen von neuen (passenden) Schuhen bis zu speziellen Pflastern und Tinkturen aus der Apotheke. Und damit es nicht zu neuen Verhornungen kommt, lässt sich gegen Hühneraugen auch vorbeugen. </p><p class="bodytext"><strong>Wo kommt das Hühnerauge her? </strong></p><p class="bodytext">Ein Hühnerauge ist eine punktuelle, verstärkte Verhornung der Haut (Hyperkeratose). Sie bildet sich kreis- oder linsenförmig aus. In der Mitte befindet sich eine kleine, oft glasige Kuppe, der sogenannte Hornkegel. Sein Inneres kann weit in die Tiefe reichen. Die Haut um den Kegel herum ist gelblich-beige. Insgesamt sieht das Ganze ein bisschen so aus wie ein rundes Hühnerauge – deshalb der volkstümliche Name. Medizinisch heißt das Hühnerauge Clavus, in der Mehrzahl Clavi. </p><p class="bodytext">Hühneraugen entstehen durch dauerhaften oder immer wiederkehrenden Druck. Betroffen sind insbesondere solche Hautbereiche, die dicht über dem Knochen liegen – also Füße und Hände. Auf Druck und Reibung reagiert die Haut mit einer Verdickung. Das Wachstum der hornbildenden Zellen (Keratinozyten) in den unteren Schichten der Haut wird angeregt und es bilden sich immer mehr davon. </p><p class="bodytext">Normalerweise wandern diese Hautzellen von unten nach oben, verhornen immer mehr und werden dann an der Hautoberfläche abgeschilfert. Durch den Druck und die verstärkte Verhornung gelingt das den verhornten Hautzellen nicht mehr. Sie bilden im Inneren des Hühnerauges eine harte Hornmasse. Je länger dieser Zustand anhält, desto tiefer wächst der Hornkegel nach innen. Dort kann er auf Nervenenden treffen und starke Schmerzen auslösen. </p><p class="bodytext">Der schädliche Druck kann verschiedenen Ursachen haben. Neben Fußfehlstellungen zählt falsch sitzendes, drückendes Schuhwerk zu den Hauptauslösern von Hühneraugen. In diesen Fällen sind meist die Zehen betroffen. Dort sitzen sie gerne zwischen dem vierten und fünften Zeh oder an der Oberseite der zweiten Zehe. </p><p class="bodytext">Auch ein Hallux valgus (Ballenzeh) ändert die Druckverhältnisse und begünstigt an der betroffenen Großzehe die Bildung eines Hühnerauges. Beim Spreizfuß wiederum sind Ballen und Sohle besonders belastet, worauf die Haut ebenfalls mit Hyperkeratosen und Hühneraugen antwortet. Gleiches passiert, wenn durch Fußfehlstellungen Zehen aneinander oder gegen den Schuh drücken. Gefördert wird die Bildung von Hühneraugen zudem durch trockene Haut. </p><p class="bodytext">Manchmal entwickeln sich Hühneraugen sogar an den Händen. Auch dort ist dauerhafter Druck schuld, z.B. beim intensiven Hantieren mit Arbeits- oder Sportgeräten. Betroffen sind davon Tennisspieler*innen, Mechaniker*innen oder Musiker*innen. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis</strong>: Menschen mit einer diabetischen Polyneuropathie oder einer anderen Nervenerkrankungen bemerken schädlichen Druck an den Füßen häufig nicht. Sie sind deshalb besonders gefährdet, Hühneraugen zu entwickeln. </p><p class="bodytext"><strong>Hühnerauge ist nicht gleich Hühnerauge </strong></p><p class="bodytext">Hühneraugen können in verschiedenen Formen auftreten. Manche sind hart, andere weich, in einige Hühneraugen wachsen mit der Zeit kleine Blutgefäße ein, andere werden von Nerven durchzogen. Expert*innen unterscheiden deshalb acht Typen: </p><p class="bodytext"><ul><li>Der <strong>Clavus durus</strong> ist das bekannteste und klassische Hühnerauge. Er ist hart und befindet sich vor allem unter den Zehengrundgelenken, manchmal auch am Zehenrücken. Der Kegel reicht oft stark in die Tiefe, wodurch sich das Hühnerauge bei Druck von oben äußerst schmerzhaft bemerkbar machen kann. </li><li>Bei einem <strong>Clavus molle</strong> handelt es sich um ein weiches Hühnerauge. Es sitzt zwischen den Zehen und bleibt wegen dem dort feuchten Klima weich. </li><li>Ein <strong>Clavus vascularis </strong>ist hart und enthält kleinste Blutgefäße. Deshalb kann er leicht bluten. Diese Hühneraugen entstehen bei besonders starker Belastung der Haut. </li><li>Der <strong>Clavus neurovascularis </strong>ist nicht nur von Blutgefäßen, sondern auch von Nervenenden durchzogen. Diese Hühneraugen sitzen meist an den Zehenkuppen, bluten leicht und schmerzen oft besonders stark.</li><li>Der großflächige und harte <strong>Clavus neurofibrosus</strong> befindet sich an der Fußsohle. </li><li>Ein <strong>Clavus papillaris</strong> zeichnet sich durch einen weichen Kern aus. </li><li><strong>Clavi miliares</strong> kommen in großen Ansammlungen vor und schmerzen nicht. Bei ihnen handelt es sich um eine stoffwechselbedingte Fehlverhornung. </li><li>Der <strong>Clavus subungualis</strong> sitzt unterhalb der Nagelplatte. </li></ul></p><p class="bodytext">Nicht alle diese Hühneraugen darf man selbst behandeln. Möglich ist die Therapie in Eigenregie bei den häufigsten Formen, dem Clavus durus und dem Clavus molle. Hühneraugen, die bluten, in großen Ansammlungen vorkommen oder unter dem Nagel sitzen, schauen sich besser die Hausärzt*in oder Dermatolog*in an und entscheiden, wie man sie am besten angeht. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis: </strong>Hühneraugen und Warzen sehen auf den ersten Blick sehr ähnlich aus. Schaut man genauer hin, lassen sich Unterschiede erkennen: Bei Warzen fehlt der glasige Hornkern in der Mitte. Stattdessen findet sich unter einer oberflächlichen Verhornung warzenartiges Gewebe, das mit schwarzroten Pünktchen versetzt ist. </p><p class="bodytext"><strong>Weg mit Druck und Verhornung! </strong></p><p class="bodytext">Um Hühneraugen zum Verschwinden zu bringen, muss der betroffene Bereich als erstes entlastet werden. Sind drückende Schuhe der Auslöser, sollten sie nicht mehr getragen werden. Stattdessen wählt man ausreichend weite und gut passende Schuhe. Schuhe kaufen sollte man übrigens am besten abends: Denn nach einem ganzen Tag auf den Beinen sind Füße oft angeschwollen und deshalb etwas größer als morgens. </p><p class="bodytext">Bei Fehlstellungen kann die Orthopäd*in helfen. Sie begutachtet den Fuß und verordnet wenn nötig Einlagen. Damit lassen sich Fehlstellungen korrigieren, die zu dem Druck geführt haben. Manche Betroffenen profitieren auch von speziellen ringförmigen Polstern. Sie klebt man so auf die Haut, dass eventueller Druck davon ferngehalten wird. </p><p class="bodytext">Allein die Entfernung des Drucks kann Hühneraugen zur Rückbildung bewegen. Das dauert allerdings eine Weile und funktioniert auch nicht immer zuverlässig. Besser ist es, gleichzeitig die Verhornung zu beseitigen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten.</p><p class="bodytext">Zunächst nimmt man ein lauwarmes Fußbad, das die Haut aufweicht. Ein Teil der obersten Hautschicht löst sich dann und kann vorsichtig mit Bimsstein oder einem trockenen Frottee-Handtuch abgetragen werden. Fußhobel oder andere Werkzeuge sollten wegen der Verletzungsgefahr nicht dafür benutzt werden. Danach behandelt man das Hühnerauge mit Keratolytika (hornhautauflösenden Substanzen) wie Salicylsäure oder Milchsäure. Diese Wirkstoffe lockern die oberste Hautschicht. Dadurch weicht der Clavus weiter auf, sodass er beim nächsten Fußbad leichter entfernt werden kann. Die Wirkstoffe gibt es als Tinkturen und als Pflaster. </p><p class="bodytext"><ul><li><strong>Tinkturen </strong>muss man mehrmals täglich auf das Hühnerauge auftragen. Die nicht verhornte Haut um den Clavus herum sollte vor dem Wirkstoff geschützt werden. Dafür cremt man sie vorsichtig mit Vaseline oder einer Fettsalbe ein. Die Salicyl- oder Milchsäure trocknet nach dem Auftragen und bildet einen Film auf dem Hühnerauge. Dieser Film muss vor dem nächsten Auftragen wieder entfernt werden. Wie häufig das Hühnerauge behandelt werden muss, richtet sich nach dem jeweiligen Produkt. Meist soll die Tinktur ein- bis zweimal täglich verwendet und nach drei bis vier Tagen die Hornhaut in einem Fußbad entfernt werden. Ganz wichtig: Nach dem Hantieren mit der Tinktur muss man sich die Hände waschen, damit die Säure nicht in die Augen oder auf andere empfindliche Hautstellen gerät. Die gesamte Prozedur ist recht aufwendig. Menschen, die nicht mehr gut sehen oder weniger beweglich sind, sollten sich dabei von Angehörigen helfen lassen oder eine Podolog*in aufsuchen. </li><li><strong>Pflaster </strong>mit Salicylsäure oder Milchsäure sind etwas leichter zu handhaben. Sie werden so auf den Clavus geklebt, dass der wirkstoffhaltige Anteil genau auf dem Hornkegel zu liegen kommt. Zu beachten ist dabei, dass die Haut sauber und trocken ist. Manche Produkte haben zusätzlich zu ihrem Wirkstoffkern ein Druckschutzpolster, um beim Gehen die Schmerzen zu mindern. Je nach Produkt bleibt das wirkstoffhaltige Pflaster ein bis drei Tage kleben. Oft verschwindet das Hühnerauge dann schon beim Entfernen des Pflasters. Bei manchen Präparaten wird empfohlen, die aufgeweichte Haut nach einem Fußbad abzutragen, andere Pflaster sollen mehrmals ausgetauscht werden. Weil die Handhabung je nach Produkt stark variiert, ist es wichtig, vor Anwendung die Gebrauchsanweisung genau zu lesen. </li></ul></p><p class="bodytext">Ob Tinkturen oder Pflaster: Die über die Haut aufgenommene Salicylsäure kann in das Blut gelangen und auch im Körper wirken. Deshalb sollten Tagesdosen von 2,0 g für Erwachsene und 0,2 g für Kinder nicht überschritten werden. Bei Kleinkindern und Schwangeren darf man zudem maximal eine Fläche von 5 cm2 behandeln. Wer unsicher ist, lässt sich dazu am besten in der Apotheke beraten. </p><p class="bodytext">Vorsicht geboten ist auch bei Patient*innen, die eine eingeschränkte Nierenfunktion haben. Bei ihnen können sich Wirkstoffe im Körper leicht anstauen. Sie sollten deshalb besser wirkstofffreie Hühneraugenpflaster verwenden. Diese bestehen aus einem Hydrokolloid und nehmen Flüssigkeit auf. Dadurch entsteht nicht nur ein schützendes Polster. Der Clavus wird aufgeweicht, sodass sich die verhornte Haut nach Abnahme des Pflasters meist gut abtragen lässt. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis: </strong>Diabetiker*innen haben eine besonders empfindliche Haut, und kleine Verletzungen heilen bei ihnen schlechter. Für sie ist es ratsam, Hühneraugen nicht in Eigenregie zu entfernen, sondern vor einer Behandlung immer ärztlichen Rat einzuholen. </p><p class="bodytext"><strong>So beugt man Hühneraugen vor </strong></p><p class="bodytext">Hühneraugen beugt man vor, indem man Druck vermeidet. Dazu dienen die gleichen Maßnahmen wie bei der Behandlung eines Clavus. Am wichtigsten ist es, gut passende, nicht zu enge Schuhe zu tragen. Mancmhal ist es allerdings nicht möglich, dauerhaft drückendes Schuhwerk zu vermeiden, etwa im Beruf. Dann sollte man die Schuhe in den Pausen ausziehen und auf dem Weg zur Arbeit bequeme Schuhe tragen. Von der Orthopäd*in verschriebene Einlagen oder spezielles Schuhwerk wirkt zudem nur vorbeugend, wenn es auch benutzt wird. </p><p class="bodytext">Hühneraugen an den Händen lässt sich mit speziell gepolsterten Handschuhen oder Schaumstoffgriffen entgegenwirken. Treten sie bei der Arbeit auf, kann man den Arbeitgeber auf Schutzmaßnahmen ansprechen. </p><p class="bodytext">Die zweite Säule zur Vermeidung von Hühneraugen ist eine gute Fußpflege: </p><p class="bodytext"><ul><li>Regelmäßige Fußbäder, um die Haut weich zu halten. </li><li>Raue und verdickte Stellen vorsichtig mit Bimsstein oder einem Frotteehandtuch abreiben. </li><li>Füße zweimal täglich mit einer speziellen Pflegecreme massieren, vor allem an den verdickten Bereichen. Günstig für trockene, verdickte und verhornte Hautbereiche sind Cremes mit Harnstoff sowie Frucht- und Glykolsäuren, angereichert mit pflegenden Panthenol oder Ölen. </li></ul></p><p class="bodytext">Manche Menschen sehen nicht gut oder haben Schwierigkeiten, ihre Füße zu erreichen. Dann ist für deren Pflege Hilfe nötig. Am besten ist es, dafür regelmäßig eine Fußpflege aufzusuchen. In manchen Fällen trägt die Gesetzliche Krankenkasse die Kosten für die Fußpflege. Dies ist z. B. bei krankhaften Veränderungen am Fuß der Fall, also bei einemr Diabetes oder eine Neuropathie.</p><p class="bodytext">Quelle: DAZ 2021, Nr. 20, S. 42 </p>

<p class="bodytext">Hühneraugen sind lästig und schmerzhaft – aber zum Glück meistens harmlos. Deshalb kann man sie in der Regel gut selbst behandeln. Wirksame Methoden reichen von neuen (passenden) Schuhen bis zu speziellen Pflastern und Tinkturen aus der Apotheke. Und damit es nicht zu neuen Verhornungen kommt, lässt sich gegen Hühneraugen auch vorbeugen. </p><p class="bodytext"><strong>Wo kommt das Hühnerauge her? </strong></p><p class="bodytext">Ein Hühnerauge ist eine punktuelle, verstärkte Verhornung der Haut (Hyperkeratose). Sie bildet sich kreis- oder linsenförmig aus. In der Mitte befindet sich eine kleine, oft glasige Kuppe, der sogenannte Hornkegel. Sein Inneres kann weit in die Tiefe reichen. Die Haut um den Kegel herum ist gelblich-beige. Insgesamt sieht das Ganze ein bisschen so aus wie ein rundes Hühnerauge – deshalb der volkstümliche Name. Medizinisch heißt das Hühnerauge Clavus, in der Mehrzahl Clavi. </p><p class="bodytext">Hühneraugen entstehen durch dauerhaften oder immer wiederkehrenden Druck. Betroffen sind insbesondere solche Hautbereiche, die dicht über dem Knochen liegen – also Füße und Hände. Auf Druck und Reibung reagiert die Haut mit einer Verdickung. Das Wachstum der hornbildenden Zellen (Keratinozyten) in den unteren Schichten der Haut wird angeregt und es bilden sich immer mehr davon. </p><p class="bodytext">Normalerweise wandern diese Hautzellen von unten nach oben, verhornen immer mehr und werden dann an der Hautoberfläche abgeschilfert. Durch den Druck und die verstärkte Verhornung gelingt das den verhornten Hautzellen nicht mehr. Sie bilden im Inneren des Hühnerauges eine harte Hornmasse. Je länger dieser Zustand anhält, desto tiefer wächst der Hornkegel nach innen. Dort kann er auf Nervenenden treffen und starke Schmerzen auslösen. </p><p class="bodytext">Der schädliche Druck kann verschiedenen Ursachen haben. Neben Fußfehlstellungen zählt falsch sitzendes, drückendes Schuhwerk zu den Hauptauslösern von Hühneraugen. In diesen Fällen sind meist die Zehen betroffen. Dort sitzen sie gerne zwischen dem vierten und fünften Zeh oder an der Oberseite der zweiten Zehe. </p><p class="bodytext">Auch ein Hallux valgus (Ballenzeh) ändert die Druckverhältnisse und begünstigt an der betroffenen Großzehe die Bildung eines Hühnerauges. Beim Spreizfuß wiederum sind Ballen und Sohle besonders belastet, worauf die Haut ebenfalls mit Hyperkeratosen und Hühneraugen antwortet. Gleiches passiert, wenn durch Fußfehlstellungen Zehen aneinander oder gegen den Schuh drücken. Gefördert wird die Bildung von Hühneraugen zudem durch trockene Haut. </p><p class="bodytext">Manchmal entwickeln sich Hühneraugen sogar an den Händen. Auch dort ist dauerhafter Druck schuld, z.B. beim intensiven Hantieren mit Arbeits- oder Sportgeräten. Betroffen sind davon Tennisspieler*innen, Mechaniker*innen oder Musiker*innen. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis</strong>: Menschen mit einer diabetischen Polyneuropathie oder einer anderen Nervenerkrankungen bemerken schädlichen Druck an den Füßen häufig nicht. Sie sind deshalb besonders gefährdet, Hühneraugen zu entwickeln. </p><p class="bodytext"><strong>Hühnerauge ist nicht gleich Hühnerauge </strong></p><p class="bodytext">Hühneraugen können in verschiedenen Formen auftreten. Manche sind hart, andere weich, in einige Hühneraugen wachsen mit der Zeit kleine Blutgefäße ein, andere werden von Nerven durchzogen. Expert*innen unterscheiden deshalb acht Typen: </p><p class="bodytext"><ul><li>Der <strong>Clavus durus</strong> ist das bekannteste und klassische Hühnerauge. Er ist hart und befindet sich vor allem unter den Zehengrundgelenken, manchmal auch am Zehenrücken. Der Kegel reicht oft stark in die Tiefe, wodurch sich das Hühnerauge bei Druck von oben äußerst schmerzhaft bemerkbar machen kann. </li><li>Bei einem <strong>Clavus molle</strong> handelt es sich um ein weiches Hühnerauge. Es sitzt zwischen den Zehen und bleibt wegen dem dort feuchten Klima weich. </li><li>Ein <strong>Clavus vascularis </strong>ist hart und enthält kleinste Blutgefäße. Deshalb kann er leicht bluten. Diese Hühneraugen entstehen bei besonders starker Belastung der Haut. </li><li>Der <strong>Clavus neurovascularis </strong>ist nicht nur von Blutgefäßen, sondern auch von Nervenenden durchzogen. Diese Hühneraugen sitzen meist an den Zehenkuppen, bluten leicht und schmerzen oft besonders stark.</li><li>Der großflächige und harte <strong>Clavus neurofibrosus</strong> befindet sich an der Fußsohle. </li><li>Ein <strong>Clavus papillaris</strong> zeichnet sich durch einen weichen Kern aus. </li><li><strong>Clavi miliares</strong> kommen in großen Ansammlungen vor und schmerzen nicht. Bei ihnen handelt es sich um eine stoffwechselbedingte Fehlverhornung. </li><li>Der <strong>Clavus subungualis</strong> sitzt unterhalb der Nagelplatte. </li></ul></p><p class="bodytext">Nicht alle diese Hühneraugen darf man selbst behandeln. Möglich ist die Therapie in Eigenregie bei den häufigsten Formen, dem Clavus durus und dem Clavus molle. Hühneraugen, die bluten, in großen Ansammlungen vorkommen oder unter dem Nagel sitzen, schauen sich besser die Hausärzt*in oder Dermatolog*in an und entscheiden, wie man sie am besten angeht. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis: </strong>Hühneraugen und Warzen sehen auf den ersten Blick sehr ähnlich aus. Schaut man genauer hin, lassen sich Unterschiede erkennen: Bei Warzen fehlt der glasige Hornkern in der Mitte. Stattdessen findet sich unter einer oberflächlichen Verhornung warzenartiges Gewebe, das mit schwarzroten Pünktchen versetzt ist. </p><p class="bodytext"><strong>Weg mit Druck und Verhornung! </strong></p><p class="bodytext">Um Hühneraugen zum Verschwinden zu bringen, muss der betroffene Bereich als erstes entlastet werden. Sind drückende Schuhe der Auslöser, sollten sie nicht mehr getragen werden. Stattdessen wählt man ausreichend weite und gut passende Schuhe. Schuhe kaufen sollte man übrigens am besten abends: Denn nach einem ganzen Tag auf den Beinen sind Füße oft angeschwollen und deshalb etwas größer als morgens. </p><p class="bodytext">Bei Fehlstellungen kann die Orthopäd*in helfen. Sie begutachtet den Fuß und verordnet wenn nötig Einlagen. Damit lassen sich Fehlstellungen korrigieren, die zu dem Druck geführt haben. Manche Betroffenen profitieren auch von speziellen ringförmigen Polstern. Sie klebt man so auf die Haut, dass eventueller Druck davon ferngehalten wird. </p><p class="bodytext">Allein die Entfernung des Drucks kann Hühneraugen zur Rückbildung bewegen. Das dauert allerdings eine Weile und funktioniert auch nicht immer zuverlässig. Besser ist es, gleichzeitig die Verhornung zu beseitigen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten.</p><p class="bodytext">Zunächst nimmt man ein lauwarmes Fußbad, das die Haut aufweicht. Ein Teil der obersten Hautschicht löst sich dann und kann vorsichtig mit Bimsstein oder einem trockenen Frottee-Handtuch abgetragen werden. Fußhobel oder andere Werkzeuge sollten wegen der Verletzungsgefahr nicht dafür benutzt werden. Danach behandelt man das Hühnerauge mit Keratolytika (hornhautauflösenden Substanzen) wie Salicylsäure oder Milchsäure. Diese Wirkstoffe lockern die oberste Hautschicht. Dadurch weicht der Clavus weiter auf, sodass er beim nächsten Fußbad leichter entfernt werden kann. Die Wirkstoffe gibt es als Tinkturen und als Pflaster. </p><p class="bodytext"><ul><li><strong>Tinkturen </strong>muss man mehrmals täglich auf das Hühnerauge auftragen. Die nicht verhornte Haut um den Clavus herum sollte vor dem Wirkstoff geschützt werden. Dafür cremt man sie vorsichtig mit Vaseline oder einer Fettsalbe ein. Die Salicyl- oder Milchsäure trocknet nach dem Auftragen und bildet einen Film auf dem Hühnerauge. Dieser Film muss vor dem nächsten Auftragen wieder entfernt werden. Wie häufig das Hühnerauge behandelt werden muss, richtet sich nach dem jeweiligen Produkt. Meist soll die Tinktur ein- bis zweimal täglich verwendet und nach drei bis vier Tagen die Hornhaut in einem Fußbad entfernt werden. Ganz wichtig: Nach dem Hantieren mit der Tinktur muss man sich die Hände waschen, damit die Säure nicht in die Augen oder auf andere empfindliche Hautstellen gerät. Die gesamte Prozedur ist recht aufwendig. Menschen, die nicht mehr gut sehen oder weniger beweglich sind, sollten sich dabei von Angehörigen helfen lassen oder eine Podolog*in aufsuchen. </li><li><strong>Pflaster </strong>mit Salicylsäure oder Milchsäure sind etwas leichter zu handhaben. Sie werden so auf den Clavus geklebt, dass der wirkstoffhaltige Anteil genau auf dem Hornkegel zu liegen kommt. Zu beachten ist dabei, dass die Haut sauber und trocken ist. Manche Produkte haben zusätzlich zu ihrem Wirkstoffkern ein Druckschutzpolster, um beim Gehen die Schmerzen zu mindern. Je nach Produkt bleibt das wirkstoffhaltige Pflaster ein bis drei Tage kleben. Oft verschwindet das Hühnerauge dann schon beim Entfernen des Pflasters. Bei manchen Präparaten wird empfohlen, die aufgeweichte Haut nach einem Fußbad abzutragen, andere Pflaster sollen mehrmals ausgetauscht werden. Weil die Handhabung je nach Produkt stark variiert, ist es wichtig, vor Anwendung die Gebrauchsanweisung genau zu lesen. </li></ul></p><p class="bodytext">Ob Tinkturen oder Pflaster: Die über die Haut aufgenommene Salicylsäure kann in das Blut gelangen und auch im Körper wirken. Deshalb sollten Tagesdosen von 2,0 g für Erwachsene und 0,2 g für Kinder nicht überschritten werden. Bei Kleinkindern und Schwangeren darf man zudem maximal eine Fläche von 5 cm2 behandeln. Wer unsicher ist, lässt sich dazu am besten in der Apotheke beraten. </p><p class="bodytext">Vorsicht geboten ist auch bei Patient*innen, die eine eingeschränkte Nierenfunktion haben. Bei ihnen können sich Wirkstoffe im Körper leicht anstauen. Sie sollten deshalb besser wirkstofffreie Hühneraugenpflaster verwenden. Diese bestehen aus einem Hydrokolloid und nehmen Flüssigkeit auf. Dadurch entsteht nicht nur ein schützendes Polster. Der Clavus wird aufgeweicht, sodass sich die verhornte Haut nach Abnahme des Pflasters meist gut abtragen lässt. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis: </strong>Diabetiker*innen haben eine besonders empfindliche Haut, und kleine Verletzungen heilen bei ihnen schlechter. Für sie ist es ratsam, Hühneraugen nicht in Eigenregie zu entfernen, sondern vor einer Behandlung immer ärztlichen Rat einzuholen. </p><p class="bodytext"><strong>So beugt man Hühneraugen vor </strong></p><p class="bodytext">Hühneraugen beugt man vor, indem man Druck vermeidet. Dazu dienen die gleichen Maßnahmen wie bei der Behandlung eines Clavus. Am wichtigsten ist es, gut passende, nicht zu enge Schuhe zu tragen. Mancmhal ist es allerdings nicht möglich, dauerhaft drückendes Schuhwerk zu vermeiden, etwa im Beruf. Dann sollte man die Schuhe in den Pausen ausziehen und auf dem Weg zur Arbeit bequeme Schuhe tragen. Von der Orthopäd*in verschriebene Einlagen oder spezielles Schuhwerk wirkt zudem nur vorbeugend, wenn es auch benutzt wird. </p><p class="bodytext">Hühneraugen an den Händen lässt sich mit speziell gepolsterten Handschuhen oder Schaumstoffgriffen entgegenwirken. Treten sie bei der Arbeit auf, kann man den Arbeitgeber auf Schutzmaßnahmen ansprechen. </p><p class="bodytext">Die zweite Säule zur Vermeidung von Hühneraugen ist eine gute Fußpflege: </p><p class="bodytext"><ul><li>Regelmäßige Fußbäder, um die Haut weich zu halten. </li><li>Raue und verdickte Stellen vorsichtig mit Bimsstein oder einem Frotteehandtuch abreiben. </li><li>Füße zweimal täglich mit einer speziellen Pflegecreme massieren, vor allem an den verdickten Bereichen. Günstig für trockene, verdickte und verhornte Hautbereiche sind Cremes mit Harnstoff sowie Frucht- und Glykolsäuren, angereichert mit pflegenden Panthenol oder Ölen. </li></ul></p><p class="bodytext">Manche Menschen sehen nicht gut oder haben Schwierigkeiten, ihre Füße zu erreichen. Dann ist für deren Pflege Hilfe nötig. Am besten ist es, dafür regelmäßig eine Fußpflege aufzusuchen. In manchen Fällen trägt die Gesetzliche Krankenkasse die Kosten für die Fußpflege. Dies ist z. B. bei krankhaften Veränderungen am Fuß der Fall, also bei einemr Diabetes oder eine Neuropathie.</p><p class="bodytext">Quelle: DAZ 2021, Nr. 20, S. 42 </p>

<p class="bodytext">Blähungen sind nicht nur peinlich. Die Ansammlung von Gasen im Darm kann auch Krämpfe und erhebliche Schmerzen verursachen. Glücklicherweise gibt es einiges, was man gegen einen Blähbauch tun kann von Hausmitteln wie Kümmel bis zum Entschäumer aus der Apotheke. </p><p class="bodytext"><strong>Blähungen sind häufig </strong></p><p class="bodytext">Etwa jeder fünfte Erwachsene leidet immer wieder unter zu viel Luft in Magen und Darm-. Dabei variieren die Beschwerden: Manche Betroffenen haben vor allem einen aufgeblähten, schmerzhaften Bauch – in diesem Fall spricht man von einem Meteorismus. Andere quälen sich mit Blähungen, die als Winde abgehen (der Fachbegriff dafür lautet Flatulenz). Beide luftbedingten Beschwerden können unabhängig voneinander auftreten. Häufig sind sie allerdings kombiniert. </p><p class="bodytext">Auch im gesunden Darm befinden sich Gase. Denn zum einen schluckt man Luft mit den Mahlzeiten. Zum anderen entstehen Kohlendioxid, Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff und Methan bei den alltäglichen Verdauungsprozessen. Normalerweise wird der Hauptanteil der Gase von der Darmschleimhaut aufgenommen, zur Lunge transportiert und dort abgeatmet. Der Rest verlässt den Körper unauffällig durch den After. </p><p class="bodytext">Befinden sich jedoch zu große Mengen an Gasen im Darm, sammeln sich die Gase an. Sie werden dann als Blasen oder Schaum in Richtung Darmausgang transportiert. Unterwegs können die Blasen den Darm vorübergehend verschließen. Das führt zu Krämpfen, Schmerzen und Rumoren im Bauch. Am After angekommen, werden die Gase als Winde entlassen – mal lauter und mal leiser. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Der unangenehme Geruch der Darmwinde kommt durch schwefelhaltige Gase zustande. Sie entstehen im Dickdarm beim Zersetzen von Nahrungsresten durch die Darmbakterien. </p><p class="bodytext"><strong>Warum zu viel Luft im Darm ist </strong></p><p class="bodytext">Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie zu viel Luft in den Darm gelangt. Eine davon ist zu starkes Luftschlucken bei der Nahrungsaufnahme. Etwas Luft zu schlucken ist ganz normal. Durch zu hastiges Essen oder kohlensäurehaltige Getränke gelangt allerdings leicht zuviel davon in den Magen. Das Gleiche droht auch bei intensivem Kaugummikauen und beim Rauchen. </p><p class="bodytext">Die andere wichtige Ursache ist eine vermehrte Gasbildung im Darm. Gelangen unverdaute Nahrungsbestandteile in den Dickdarm, werden sie dort von Darmbakterien vergoren. Dabei entstehen Darmgase, die durch den After abgegeben werden. Verschiedene harmlose Ursachen lösen eine solche Gasbildung aus: </p><p class="bodytext"><ul><li><strong>Blähende Nahrungsmittel. </strong>Kohl, Zwiebeln, Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte sind schwer verdaulich – vor allem, wenn man diese Nahrungsmittel nicht gewohnt ist. Dann gelangen große Mengen unverdauter Bestandteile in den Dickdarm, wo sie von Bakterien unter Gasbildung zerlegt werden. Das erhöhte Angebot führt dazu, dass sich die gasbildenden nBakterien vermehren und immer mehr Gase entstehen. </li><li><strong>Stress.</strong> Stress führt dazu, dass das sympathische Nervensystem hochtourig arbeitet. Gehirn und Muskeln werden aktiviert und unter Spannung gehalten. Der Darm arbeitet währenddessen auf Sparflamme und kann nicht für die ordnungsgemäße Verwertung der Nahrung sorgen. Die Folge sind Blähungen und Völlegefühl. Auch bei zu üppigen Mahlzeiten ist der Darm oft überfordert und reagiert mit Verdauungsstörungen und Blähungen. </li><li><strong>Übergewicht. </strong>Übergewicht kann Blähungen verursachen, weil durch die volumenbedingte Dehnung die Wandspannung der Bauchmuskulatur abnimmt. In der Folge wird die Verdauung verlangsamt und erschwert. </li></ul></p><p class="bodytext"><strong>Hinweis: </strong>Blähungen gehören auch zu den Beschwerden vieler Schwangeren. Das liegt unter anderem daran, dass das im Mutterleib heranwachsende Kind auf den Magen-Darm-Trakt drückt und die Verdauung erschwert. </p><p class="bodytext"><strong>Wann in die Arztpraxis bei Blähungen? </strong></p><p class="bodytext">Meistens sind Blähungen selbstgemacht und harmlos. Manchmal sind sie aber auch ein Zeichen für eine Darmerkrankung. In bestimmten Fällen ist es deshalb wichtig, Blähungen nicht zu ignorieren, sondern bei der Ärzt*in abklären zu lassen, etwa bei </p><p class="bodytext"><ul><li>Blähungen, die lange anhalten und nicht besser werden, </li><li>gleichzeitig auftretenden veränderten Stuhleigenschaften, vor allem nächtlicher Durchfall, </li><li>neu aufgetretenen Beschwerden nach dem 50. Lebensjahr, </li><li>Blut im Stuhl und </li><li>Fieber und Abgeschlagenheit. </li></ul></p><p class="bodytext">Dann stecken hinter den Blähungen vielleicht Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Laktoseintoleranz oder Fruktoseintoleranz) oder der Mangel an Verdauungsenzymen, z. B. im Rahmen einer Pankreaserkrankung. Bei beiden Erkrankungen gelangen unverdauten Nahrungsbestandteile in den Dickdarm und werden dort unter starker Gasbildung vergoren. Vor allem Blut im Stuhl kann aber auch ein Hinweis auf einen Darmtumor sein. </p><p class="bodytext">Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie der Morbus Crohn oder die Colitis ulcerosa lösen auch Blähungen aus, aber aus anderen Gründen: Sie schädigen die Darmwand. Das führt dazu, dass die normalen Darmgase schlechter über die Darmwand ins Blut aufgenommen und dadurch nicht abgeatmet werden können. Stattdessen werden sie dann als Winde über den Darmausgang entlassen. Gleichzeitige krankheitsbedingte Verdauungsstörungen vermehren die Gasbildung weiterhin.</p><p class="bodytext"> <strong>Hinweis:</strong> Auch Medikamente begünstigen Blähungen. Typisch ist dies für Antibiotika, aber auch für Diabetesmedikamente wie Metformin, Acarbose und den neuen Wirkstoff Semaglutid. Wer unter Blähungen leidet und Medikamente einnimmt, sollte diese von der Ärzt*in überprüfen lassen. </p><p class="bodytext"><strong>Selbstmedikation mit Entschäumern </strong></p><p class="bodytext">Bei harmlosen Blähungen steht einer Behandlung in Eigenregie nichts im Wege. Nützlich sind dabei Präparate aus der Apotheke und allgemeine Verhaltenstipps. </p><p class="bodytext">Schnelle Hilfe bieten die beiden Entschäumer Dimeticon und Simeticon. Sie setzen wie Tenside die Oberflächenspannung der Gasblasen herab. Dadurch zerplatzen die Blasen und geben die darin enthaltenen Gase frei. Diese können jetzt entweder über die Darmwand aufgenommen oder über den After ausgeschieden werden. Entschäumer wirken physikalisch und gelangen nicht in den Blutkreislauf. Sie dürfen deshalb – je nach Präparat - auch von Schwangeren und Kindern eingenommen werden. Es gibt sie als Kautabletten, Tropfen, Emulsionen und Kapseln. Typische Vertreter sind beispielsweise Sab simplex<sup>®</sup> Tropfen und Espumisan<sup>®</sup> Emulsion, die schon für Säuglinge zugelassen sind, oder Lefax<sup>®</sup> intens Flüssigkapseln für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene. </p><p class="bodytext">Es gibt auch Präparate, die sowohl den Entschäumer Simeticon enthalten als auch ein Enzymgemisch aus Pankreasenzymen. Diese Enzyme sollen die Verdauung fördern. Ihr Nutzen ist in Studien allerdings nachgewiesen, weshalb die Leitlinien ihren Einsatz auch nicht empfehlen. Manche Patient*innen profitieren aber trotzdem von dieser Kombination. Für Menschen, die aus religiösen oder anderen Gründen kein Schweinefleisch essen, sind diese Kombipräparate jedoch nicht empfehlenswert. Denn die enthaltenen Extrakte stammen von Pankreasenzymen des Schweins. </p><p class="bodytext"><strong>Tipp:</strong> Bei Blähungen, die mit Krämpfen verbunden sind, hilft auch die Einnahme des krampflösenden Butylscopolamins. Es ist rezeptfrei in der Apotheke zu haben. </p><p class="bodytext"><strong>Pflanzliche Karminativa </strong></p><p class="bodytext">Auch das Pflanzenreich hat einiges gegen Blähungen zu bieten. Besonders häufig eingesetzt werden Kamille, Kümmel, Anis, Pfefferminze und Fenchel. Diese natürlichen Karminativa (karminativ bedeutet „blähungstreibend“) wirken auf verschiedene Weise. Einige tragen dazu bei, dass die Gasbläschen im Verdauungstrakt aufgelöst werden. Manche fördern die Darmbewegung und erleichtern die Ausscheidung der Gase. Andere wirken krampflösend und lindern dadurch die Blähungen. </p><p class="bodytext">Zur Förderung der Verdauung nutzt man Kamille, Kümmel &amp; Co. schon seit eh und je als Gewürze in der normalen Küche. So mischt man beispielsweise gerne Anis und Kümmel in frischen Brotteig und würzt schwer verdaulichen Kohl mit Kümmel. In indischen Restaurants ist es Tradition, durch das Kauen von Fenchelsamen nach dem Essen die Verdauung anzukurbeln. </p><p class="bodytext">In der Pflanzenmedizin setzt man die natürlichen Karminativa als Tee, als Extrakte in Tropfen oder als Öle in Kapseln ein: </p><p class="bodytext"><strong>Tee. </strong>Teezubereitungen werden entweder als fertige Mischungen gekauft und aufgegossen oder selbst aus Samen, Blättern oder Früchten zubereitet. Sie sollten mehrmals am Tag zwischen den Mahlzeiten getrunken werden. </p><p class="bodytext"><strong>Kapseln. </strong>Pfefferminzöl und Kümmelöl gibt es kombiniert in magensaftresistenten Kapseln. Beide Öle entspannen nachgewiesenermaßen die Darmmuskulatur, Kümmel bessert zudem Blähungen und Völlegefühl. Ihre Wirkung ist bewiesen, weshalb die Kombination auch von Expert*innen empfohlen wird. Die Öle gibt es auch einzeln in Kapselform. Egal für welche Variante man sich entscheidet: Wichtig ist, die Kapseln unzerkaut als Ganzes etwa 30 Minuten vor der Mahlzeit zu schlucken. Man darf sie auch nicht zusammen mit Antazida einnehmen, da diese die Kapseln auflösen und die Öle so nicht weit genug in den Darm gelangen. </p><p class="bodytext"><strong>Tropfen aus Extrakten.</strong> Zur Anregung von Verdauung und Appetit werden vor dem Essen häufig alkoholhaltige Extrakte aus Kamillenblüten, Pfefferminzblättern, Kümmel- und Fenchelfrüchten angeboten. Das ist allerdings nicht empfehlenswert, denn sie bewirken eher das Gegenteil. Weil Leber und Stoffwechsel sich zuerst um die Entgiftung des Alkohols kümmern müssen, wird die Verdauung der Mahlzeit erst einmal verzögert. Sinnvoll ist dagegen die Einnahme von alkoholfreien Tropfen, z. B. Bitterelixier. </p><p class="bodytext"><strong>Tipp: </strong>Wer sich Tee aus Kümmelsamen selbst zubereiten möchte, sollte diese erst kurz vor dem Übergießen mit heißem Wasser zermörsern. Auf diese Weise entfalten sich die wohltuenden ätherischen Öle besser. </p><p class="bodytext"><strong>Allgemeine Maßnahmen gegen die üblen Winde </strong></p><p class="bodytext">Wer häufig von Blähungen geplagt wird, sollte einige allgemeine Verhaltensregeln beherzigen. Das fängt beim Essen an: Langsames und bewusstes Kauen führt dazu, dass weniger Luft geschluckt wird. Außerdem wird so die Nahrung besser für die Verdauung vorbereitet. Günstig sind auch kleine Mahlzeiten, die man über den Tag verteilt. Zu üppige und späte Mahlzeiten belasten den Magen-Darm-Trakt. </p><p class="bodytext">Dass man gasbildende Getränke und blähende Nahrungsmittel besser meidet, liegt auf der Hand. Das bedeutet z.B., lieber Tee statt kohlensäurehaltiges Bizzlwasser zu trinken. Lebensmittel, auf die man mit Blähungen reagiert, sollte man entweder ganz weglassen oder sich langsam und schrittweise daran gewöhnen. Neben den bekannten Übeltätern Kohl und Zwiebel begünstigen auch die Zuckeraustauschstoffe Sorbit, Mannit und Xylit Blähungen. Die Stoffe findet man in vielen kalorienreduzierten Getränken, aber auch in Zahnpflegekaugummis. </p><p class="bodytext">Körperliche Aktivität unterstützt den Darm. Eine allseits bekannte gesunde und verdauungsfördernde Maßnahme ist der Spaziergang nach dem Essen. Regelmäßige Gymnastik ist ebenfalls anzuraten. Außerdem können leichte, kreisende Bauchmassagen im Uhrzeigersinn die Verdauung fördern. </p><p class="bodytext"><strong>Tipp:</strong> Stress belastet den Darm. Deshalb sollte man versuchen, Stress abzubauen. Dazu dienen Sport und Bewegung, aber auch regelmäßige Entspannungsübungen oder Yoga. </p><p class="bodytext">Quelle: DAZ 2023, 32:26 </p>

<p class="bodytext">Blähungen sind nicht nur peinlich. Die Ansammlung von Gasen im Darm kann auch Krämpfe und erhebliche Schmerzen verursachen. Glücklicherweise gibt es einiges, was man gegen einen Blähbauch tun kann von Hausmitteln wie Kümmel bis zum Entschäumer aus der Apotheke. </p><p class="bodytext"><strong>Blähungen sind häufig </strong></p><p class="bodytext">Etwa jeder fünfte Erwachsene leidet immer wieder unter zu viel Luft in Magen und Darm-. Dabei variieren die Beschwerden: Manche Betroffenen haben vor allem einen aufgeblähten, schmerzhaften Bauch – in diesem Fall spricht man von einem Meteorismus. Andere quälen sich mit Blähungen, die als Winde abgehen (der Fachbegriff dafür lautet Flatulenz). Beide luftbedingten Beschwerden können unabhängig voneinander auftreten. Häufig sind sie allerdings kombiniert. </p><p class="bodytext">Auch im gesunden Darm befinden sich Gase. Denn zum einen schluckt man Luft mit den Mahlzeiten. Zum anderen entstehen Kohlendioxid, Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff und Methan bei den alltäglichen Verdauungsprozessen. Normalerweise wird der Hauptanteil der Gase von der Darmschleimhaut aufgenommen, zur Lunge transportiert und dort abgeatmet. Der Rest verlässt den Körper unauffällig durch den After. </p><p class="bodytext">Befinden sich jedoch zu große Mengen an Gasen im Darm, sammeln sich die Gase an. Sie werden dann als Blasen oder Schaum in Richtung Darmausgang transportiert. Unterwegs können die Blasen den Darm vorübergehend verschließen. Das führt zu Krämpfen, Schmerzen und Rumoren im Bauch. Am After angekommen, werden die Gase als Winde entlassen – mal lauter und mal leiser. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Der unangenehme Geruch der Darmwinde kommt durch schwefelhaltige Gase zustande. Sie entstehen im Dickdarm beim Zersetzen von Nahrungsresten durch die Darmbakterien. </p><p class="bodytext"><strong>Warum zu viel Luft im Darm ist </strong></p><p class="bodytext">Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie zu viel Luft in den Darm gelangt. Eine davon ist zu starkes Luftschlucken bei der Nahrungsaufnahme. Etwas Luft zu schlucken ist ganz normal. Durch zu hastiges Essen oder kohlensäurehaltige Getränke gelangt allerdings leicht zuviel davon in den Magen. Das Gleiche droht auch bei intensivem Kaugummikauen und beim Rauchen. </p><p class="bodytext">Die andere wichtige Ursache ist eine vermehrte Gasbildung im Darm. Gelangen unverdaute Nahrungsbestandteile in den Dickdarm, werden sie dort von Darmbakterien vergoren. Dabei entstehen Darmgase, die durch den After abgegeben werden. Verschiedene harmlose Ursachen lösen eine solche Gasbildung aus: </p><p class="bodytext"><ul><li><strong>Blähende Nahrungsmittel. </strong>Kohl, Zwiebeln, Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte sind schwer verdaulich – vor allem, wenn man diese Nahrungsmittel nicht gewohnt ist. Dann gelangen große Mengen unverdauter Bestandteile in den Dickdarm, wo sie von Bakterien unter Gasbildung zerlegt werden. Das erhöhte Angebot führt dazu, dass sich die gasbildenden nBakterien vermehren und immer mehr Gase entstehen. </li><li><strong>Stress.</strong> Stress führt dazu, dass das sympathische Nervensystem hochtourig arbeitet. Gehirn und Muskeln werden aktiviert und unter Spannung gehalten. Der Darm arbeitet währenddessen auf Sparflamme und kann nicht für die ordnungsgemäße Verwertung der Nahrung sorgen. Die Folge sind Blähungen und Völlegefühl. Auch bei zu üppigen Mahlzeiten ist der Darm oft überfordert und reagiert mit Verdauungsstörungen und Blähungen. </li><li><strong>Übergewicht. </strong>Übergewicht kann Blähungen verursachen, weil durch die volumenbedingte Dehnung die Wandspannung der Bauchmuskulatur abnimmt. In der Folge wird die Verdauung verlangsamt und erschwert. </li></ul></p><p class="bodytext"><strong>Hinweis: </strong>Blähungen gehören auch zu den Beschwerden vieler Schwangeren. Das liegt unter anderem daran, dass das im Mutterleib heranwachsende Kind auf den Magen-Darm-Trakt drückt und die Verdauung erschwert. </p><p class="bodytext"><strong>Wann in die Arztpraxis bei Blähungen? </strong></p><p class="bodytext">Meistens sind Blähungen selbstgemacht und harmlos. Manchmal sind sie aber auch ein Zeichen für eine Darmerkrankung. In bestimmten Fällen ist es deshalb wichtig, Blähungen nicht zu ignorieren, sondern bei der Ärzt*in abklären zu lassen, etwa bei </p><p class="bodytext"><ul><li>Blähungen, die lange anhalten und nicht besser werden, </li><li>gleichzeitig auftretenden veränderten Stuhleigenschaften, vor allem nächtlicher Durchfall, </li><li>neu aufgetretenen Beschwerden nach dem 50. Lebensjahr, </li><li>Blut im Stuhl und </li><li>Fieber und Abgeschlagenheit. </li></ul></p><p class="bodytext">Dann stecken hinter den Blähungen vielleicht Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Laktoseintoleranz oder Fruktoseintoleranz) oder der Mangel an Verdauungsenzymen, z. B. im Rahmen einer Pankreaserkrankung. Bei beiden Erkrankungen gelangen unverdauten Nahrungsbestandteile in den Dickdarm und werden dort unter starker Gasbildung vergoren. Vor allem Blut im Stuhl kann aber auch ein Hinweis auf einen Darmtumor sein. </p><p class="bodytext">Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie der Morbus Crohn oder die Colitis ulcerosa lösen auch Blähungen aus, aber aus anderen Gründen: Sie schädigen die Darmwand. Das führt dazu, dass die normalen Darmgase schlechter über die Darmwand ins Blut aufgenommen und dadurch nicht abgeatmet werden können. Stattdessen werden sie dann als Winde über den Darmausgang entlassen. Gleichzeitige krankheitsbedingte Verdauungsstörungen vermehren die Gasbildung weiterhin.</p><p class="bodytext"> <strong>Hinweis:</strong> Auch Medikamente begünstigen Blähungen. Typisch ist dies für Antibiotika, aber auch für Diabetesmedikamente wie Metformin, Acarbose und den neuen Wirkstoff Semaglutid. Wer unter Blähungen leidet und Medikamente einnimmt, sollte diese von der Ärzt*in überprüfen lassen. </p><p class="bodytext"><strong>Selbstmedikation mit Entschäumern </strong></p><p class="bodytext">Bei harmlosen Blähungen steht einer Behandlung in Eigenregie nichts im Wege. Nützlich sind dabei Präparate aus der Apotheke und allgemeine Verhaltenstipps. </p><p class="bodytext">Schnelle Hilfe bieten die beiden Entschäumer Dimeticon und Simeticon. Sie setzen wie Tenside die Oberflächenspannung der Gasblasen herab. Dadurch zerplatzen die Blasen und geben die darin enthaltenen Gase frei. Diese können jetzt entweder über die Darmwand aufgenommen oder über den After ausgeschieden werden. Entschäumer wirken physikalisch und gelangen nicht in den Blutkreislauf. Sie dürfen deshalb – je nach Präparat - auch von Schwangeren und Kindern eingenommen werden. Es gibt sie als Kautabletten, Tropfen, Emulsionen und Kapseln. Typische Vertreter sind beispielsweise Sab simplex<sup>®</sup> Tropfen und Espumisan<sup>®</sup> Emulsion, die schon für Säuglinge zugelassen sind, oder Lefax<sup>®</sup> intens Flüssigkapseln für Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene. </p><p class="bodytext">Es gibt auch Präparate, die sowohl den Entschäumer Simeticon enthalten als auch ein Enzymgemisch aus Pankreasenzymen. Diese Enzyme sollen die Verdauung fördern. Ihr Nutzen ist in Studien allerdings nachgewiesen, weshalb die Leitlinien ihren Einsatz auch nicht empfehlen. Manche Patient*innen profitieren aber trotzdem von dieser Kombination. Für Menschen, die aus religiösen oder anderen Gründen kein Schweinefleisch essen, sind diese Kombipräparate jedoch nicht empfehlenswert. Denn die enthaltenen Extrakte stammen von Pankreasenzymen des Schweins. </p><p class="bodytext"><strong>Tipp:</strong> Bei Blähungen, die mit Krämpfen verbunden sind, hilft auch die Einnahme des krampflösenden Butylscopolamins. Es ist rezeptfrei in der Apotheke zu haben. </p><p class="bodytext"><strong>Pflanzliche Karminativa </strong></p><p class="bodytext">Auch das Pflanzenreich hat einiges gegen Blähungen zu bieten. Besonders häufig eingesetzt werden Kamille, Kümmel, Anis, Pfefferminze und Fenchel. Diese natürlichen Karminativa (karminativ bedeutet „blähungstreibend“) wirken auf verschiedene Weise. Einige tragen dazu bei, dass die Gasbläschen im Verdauungstrakt aufgelöst werden. Manche fördern die Darmbewegung und erleichtern die Ausscheidung der Gase. Andere wirken krampflösend und lindern dadurch die Blähungen. </p><p class="bodytext">Zur Förderung der Verdauung nutzt man Kamille, Kümmel &amp; Co. schon seit eh und je als Gewürze in der normalen Küche. So mischt man beispielsweise gerne Anis und Kümmel in frischen Brotteig und würzt schwer verdaulichen Kohl mit Kümmel. In indischen Restaurants ist es Tradition, durch das Kauen von Fenchelsamen nach dem Essen die Verdauung anzukurbeln. </p><p class="bodytext">In der Pflanzenmedizin setzt man die natürlichen Karminativa als Tee, als Extrakte in Tropfen oder als Öle in Kapseln ein: </p><p class="bodytext"><strong>Tee. </strong>Teezubereitungen werden entweder als fertige Mischungen gekauft und aufgegossen oder selbst aus Samen, Blättern oder Früchten zubereitet. Sie sollten mehrmals am Tag zwischen den Mahlzeiten getrunken werden. </p><p class="bodytext"><strong>Kapseln. </strong>Pfefferminzöl und Kümmelöl gibt es kombiniert in magensaftresistenten Kapseln. Beide Öle entspannen nachgewiesenermaßen die Darmmuskulatur, Kümmel bessert zudem Blähungen und Völlegefühl. Ihre Wirkung ist bewiesen, weshalb die Kombination auch von Expert*innen empfohlen wird. Die Öle gibt es auch einzeln in Kapselform. Egal für welche Variante man sich entscheidet: Wichtig ist, die Kapseln unzerkaut als Ganzes etwa 30 Minuten vor der Mahlzeit zu schlucken. Man darf sie auch nicht zusammen mit Antazida einnehmen, da diese die Kapseln auflösen und die Öle so nicht weit genug in den Darm gelangen. </p><p class="bodytext"><strong>Tropfen aus Extrakten.</strong> Zur Anregung von Verdauung und Appetit werden vor dem Essen häufig alkoholhaltige Extrakte aus Kamillenblüten, Pfefferminzblättern, Kümmel- und Fenchelfrüchten angeboten. Das ist allerdings nicht empfehlenswert, denn sie bewirken eher das Gegenteil. Weil Leber und Stoffwechsel sich zuerst um die Entgiftung des Alkohols kümmern müssen, wird die Verdauung der Mahlzeit erst einmal verzögert. Sinnvoll ist dagegen die Einnahme von alkoholfreien Tropfen, z. B. Bitterelixier. </p><p class="bodytext"><strong>Tipp: </strong>Wer sich Tee aus Kümmelsamen selbst zubereiten möchte, sollte diese erst kurz vor dem Übergießen mit heißem Wasser zermörsern. Auf diese Weise entfalten sich die wohltuenden ätherischen Öle besser. </p><p class="bodytext"><strong>Allgemeine Maßnahmen gegen die üblen Winde </strong></p><p class="bodytext">Wer häufig von Blähungen geplagt wird, sollte einige allgemeine Verhaltensregeln beherzigen. Das fängt beim Essen an: Langsames und bewusstes Kauen führt dazu, dass weniger Luft geschluckt wird. Außerdem wird so die Nahrung besser für die Verdauung vorbereitet. Günstig sind auch kleine Mahlzeiten, die man über den Tag verteilt. Zu üppige und späte Mahlzeiten belasten den Magen-Darm-Trakt. </p><p class="bodytext">Dass man gasbildende Getränke und blähende Nahrungsmittel besser meidet, liegt auf der Hand. Das bedeutet z.B., lieber Tee statt kohlensäurehaltiges Bizzlwasser zu trinken. Lebensmittel, auf die man mit Blähungen reagiert, sollte man entweder ganz weglassen oder sich langsam und schrittweise daran gewöhnen. Neben den bekannten Übeltätern Kohl und Zwiebel begünstigen auch die Zuckeraustauschstoffe Sorbit, Mannit und Xylit Blähungen. Die Stoffe findet man in vielen kalorienreduzierten Getränken, aber auch in Zahnpflegekaugummis. </p><p class="bodytext">Körperliche Aktivität unterstützt den Darm. Eine allseits bekannte gesunde und verdauungsfördernde Maßnahme ist der Spaziergang nach dem Essen. Regelmäßige Gymnastik ist ebenfalls anzuraten. Außerdem können leichte, kreisende Bauchmassagen im Uhrzeigersinn die Verdauung fördern. </p><p class="bodytext"><strong>Tipp:</strong> Stress belastet den Darm. Deshalb sollte man versuchen, Stress abzubauen. Dazu dienen Sport und Bewegung, aber auch regelmäßige Entspannungsübungen oder Yoga. </p><p class="bodytext">Quelle: DAZ 2023, 32:26 </p>

<p class="bodytext">Zu fettig, zu trocken, zu dünn – viele Frauen und Männern hadern mit ihren Haaren. Doch für die meisten Haarprobleme gibt´s eine Lösung. Die richtige Pflege, bewährte Hausmittel und spezielle Produkte aus der Apotheke bringen fast jeden Schopf auf Vordermann. </p><p class="bodytext"><strong>Hornstrang mit Fettfilm </strong></p><p class="bodytext">Bis zu 140 000 Haare wachsen auf einem Menschenkopf. Die meisten Haare haben Blonde, die wenigsten mit ca. 85 000 Rothaarige. Jedes einzelne Haar setzt sich aus einer Haarwurzel und dem sichtbaren Haarschaft zusammen. Dieser besteht aus verhornten Zellen und wird von einem Film aus Proteinen und Fetten überzogen. Das macht gesundes Haar glänzend und geschmeidig. </p><p class="bodytext">Die eigentliche Aufgabe des Kopfhaars ist vor allem praktischer Natur: Es soll vor UV-Strahlung und Verletzungen schützen und verhindert ein zu schnelles Abkühlen des Kopfes. Daneben gilt volles und glänzendes Haar seit Jahrtausenden auch als Symbol für Gesundheit, Jugend und Kraft. Deshalb verwundert es nicht, dass sich die meisten Menschen schöne Haare wünschen. Doch die Realität sieht häufig anders aus. Viele Männer und Frauen haben mit Haarproblemen zu kämpfen. Dafür gibt es eine Menge Ursachen: Oft liegt es daran, dass die Kopfhaut gestresst ist - z. B. durch zu heißes? Föhnen der Haare, durch zu viel Sonne oder ungeeignete Pflegeprodukte. </p><p class="bodytext">Manchmal sind auch Erkrankungen oder körperliche Veränderungen daran schuld, dass Haare fettig, dünn oder strohig werden. Das ist z. B. der Fall bei einer Schwangerschaft oder in der Menopause. Auch bei Schilddrüsenfunktionsstörungen verändern sich die Haare. Schließlich können auch Medikamente Einfluss auf den Haarwuchs nehmen. Dazu gehören Kortison, die Antibabypille, bestimmte blutverdünnende Wirkstoffe und manche Antidepressiva. Die ausgeprägtesten Folgen hat die Chemotherapie, weil die Haare dabei häufig komplett ausfallen. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis: </strong>Auch psychischer Stress kann zu Problemen mit den Haaren führen. Das Stresshormon Cortisol hemmt beispielsweise das Haarwachstum. Außerdem setzen die den Haarfollikel umgebenden Nervenfasern bei Stress Neuropeptide frei, die entzündliche Reaktionen und Juckreiz auslösen. </p><p class="bodytext"><strong>Haarpflege ist eine Typenfrage</strong></p><p class="bodytext"> Für gesunde und schöne Haare ist die richtige Pflege das A und O. Sie richtet sich nach dem Haartyp, der wiederum von der Kopfhaut abhängt. Im Idealfall ist die Kopfhaut ausreichend mit Fett versorgt. Häufiger liegt veranlagungsbedingt jedoch ein Zuviel oder Zuwenig vor. Dann werden zwei zwei Haartypen unterschieden: </p><p class="bodytext"><ul><li><strong>Seborrhoischer Haartyp</strong> (zu fettige Haare). An jeder Haarwurzel sitzt eine Talgdrüse, um das Haar mit Fett zu versorgen. Beim seborrhoischen Typ sind diese Talgdrüsen überaktiv. Die gesteigerte Talgproduktion macht Haare und Kopfhaut fettig, besonders im Bereich des Haaransatzes. </li><li><strong>Sebostatischer Haartyp</strong> (zu trockene Haare). Zu wenig aktive Talgdrüsen führen dazu, dass die Kopfhaut fettarm und trocken ist. In der Folge fehlt den Haaren der Glanz. Oft sehen sie strohig aus, es drohen Haarabbrüche und Spliss. </li></ul></p><p class="bodytext">Ein falscher Umgang mit den Haaren oder ungeeignete Pflegeprodukte können den Zustand von Kopfhaut und Haaren verschlimmern. Zum Glück ist auch das Gegenteil der Fall: Mit der richtigen Pflege lässt sich fettigen oder trockenen Haare gut entgegenwirken. </p><p class="bodytext"><strong>Mit Spezialshampoo, Babypuder oder Brennnesseltee gegen Fett </strong></p><p class="bodytext">Für die Reinigung von fettigem Haar gibt es eine Vielzahl von Shampoos. Sie enthalten meist waschaktive Tenside wie Alkylethersulfate, denen zur gezielten Pflege oft Kräuterextrakte zugesetzt werden. Diese sollen die Talgproduktion bremsen und das Nachfetten verzögern. Typische Zusätze sind Extrakte aus Eukalyptus, Brennnessel, Kamille, Minze und Zitrusfrüchten. Einige Shampoos enthalten auch Mineralien, Aktivkohle oder weiße Tonerde. Diese Substanzen nehmen überschüssiges Fett auf und senken ebenfalls die Talgproduktion. Spezielle Präparate gibt es in der Apotheke, z.B. von den Firmen Ducray und von Vichy. </p><p class="bodytext">Fettiges Haar darf man so oft waschen, wie man möchte. Der Mythos, dass häufiges Waschen die Talgproduktion anregt, ist längst überholt. Bei der Haarwäsche sollte man jedoch auf Folgendes achten: </p><p class="bodytext"><ul><li>Kopfhaut nicht zu grob massieren </li><li>lauwarmes Wasser nehmen </li><li>Wirkshampoo mit milden, pH-neutralen Shampoo im Wechsel anwenden </li><li>Haare möglichst an der Luft trocknen lassen </li><li>Föhnen nur mit niedrigster Stufe und reichlich Abstand zwischen Föhn und Haar. </li></ul></p><p class="bodytext">Einige Hausmittel haben sich als Spülungen oder Kuren bei fettigem Haar bewährt. Dazu gehört in erster Linie Apfelessig. Zum Herstellen einer Spülung mischt man zwei Esslöffel Apfelessig auf einen Liter Wasser. Tee entfettet Haaransatz und Kopfhaut ebenfalls. Infrage kommen dafür Kamillen-, Brennnessel- und schwarzer Tee. </p><p class="bodytext">Auch Zitrusfrüchte helfen gegen fettige Haare. Dazu mischt man den Saft zweier Zitronen mit zwei Tassen lauwarmem Wasser und massiert die Flüssigkeit vorsichtig in die Kopfhaut. Nach fünf Minuten Einwirkungszeit wird der Zitronensaft gründlich ausgespült. Empfohlen werden zudem Kuren mit Heilerde. Nach Anrühren zu einem Brei trägt man diesen für 20 Minuten auf dem Kopf auf. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Wenn fettiges Haar ganz schnell auf Vordermann gebracht werden soll, bieten sich Trockenshampoos oder Babypuder an. Sie werden auf das trockene Haar gesprüht oder gepudert und saugen dort überschüssiges Fett auf. Anschließend muss man das Haar gründlich ausbürsten.</p><p class="bodytext"> <strong>Masken und sanfte Bürsten bei trockenen Haaren</strong></p><p class="bodytext">Bei trockenen Haaren ist die Bildung des schützenden Fett- und Proteinfilms gestört. Feuchtigkeitsspendende Shampoos mit Panthenol oder Glykol versorgen in diesem Fall das Haar bei der Haarwäsche mit Feuchtigkeit. Rückfettende Substanzen legen sich wie ein Schutzfilm über den trockenen Haarschaft. Auch Proteinshampoos mit Kollagen oder Elastin empfehlen sich bei trockenen Haaren. Die passende Beratung und spezielle Produkte, z.B. von Linola, Madara oder Vichy, gibt es in der Apotheke. Sind nicht nur die Haare, sondern auch die Kopfhaut zu trocken, bieten sich Produkte mit Harnstoff (Urea) an. Bei sehr strapaziertem Haar helfen auch Pflegeprodukte mit kationischen Cellulose- oder Guarderivaten. </p><p class="bodytext">Ebenso wie bei fettigem Haar sollte auch bei trockenem Haar die Haarwäsche sanft erfolgen. Als zusätzlicher Schutz beim Föhnen können Föhnlotionen verwendet werden. Wichtig sind sanfte, weiche Bürsten, sie reiben weniger an den Haaren. </p><p class="bodytext">Als Hausmittel gegen trockenes Haar kommen natürliche Fette wie Oliven- oder Arganöl zum Einsatz. Sie befeuchten und pflegen Haaransatz und Kopfhaut. Dabei reichen wenige Öltropfen aus. Nach sanftem Einmassieren soll das Öl bis zu 30 Minuten einwirken und dann gründlich ausgewaschen werden. </p><p class="bodytext">Selbstgemischte Haarmasken oder Haarkuren helfen ebenfalls gegen trockene Haare und lindern gereizte Kopfhaut: </p><p class="bodytext"><ul><li><strong>Öl-Mischung</strong>: Einen Teelöffel Olivenöl, einen Teelöffel Honig und ein Eigelb mischen, auftragen, einwirken lassen und abwaschen. </li><li><strong>Quark</strong>: Zwei bis drei Esslöffel Quark (evtl. mit etwas Honig gemischt) in das feuchte Haar geben und nach fünf Minuten Einwirkzeit wieder auswaschen. </li><li><strong>Avocadomaske</strong>: Fruchtfleisch einer reifen Avocado zerdrücken und mit einem Teelöffel Olivenöl mischen. Brei im Haar verteilen, 30 Minuten einwirken lassen und ausspülen. Avocados sind besonders pflegend, weil sie Omega-3-Fettsäuren und Protein enthalten. </li></ul></p><p class="bodytext"><strong>Hinweis: </strong>Der Zustand von Kämmen und Bürsten wird bei der Haarpflege leicht vergessen. Um Haare und Kopfhaut zu schonen, sollten Zinken und Borsten abgerundet enden und keine scharfen Kanten aufweisen. Damit kein Fett und Schmutz auf dem Haar verteilt wird, müssen Kämme und Bürsten regelmäßig gereinigt werden – z. B. mit einem Shampoo. </p><p class="bodytext"><strong>Mehr Volumen für feines Haar </strong></p><p class="bodytext">An feinem, dünnen Haar stören sich viele Menschen. Oft dünnt das Haar mit dem Älterwerden aus. Manchmal steckt auch ein Vitamin- oder Nährstoffmangel dahinter. Im Zweifel sollte man dies in der Arztpraxis abklären lassen. </p><p class="bodytext">Für die Pflege von dünnem Haar gilt: Weniger ist mehr. Shampoos oder Spülungen mit zu vielen pflegenden Zusätzen lassen dünnes Haar schnell strähnig werden. Spezielle Produkte für dünnes Haar setzen stattdessen auf volumenverstärkende Proteine oder kationische Polymere. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis: </strong>Mit einem geeigneten Haarschnitt wirkt dünnes Haar oft voluminöser. Zudem sollte man sich die Haarspitzen regelmäßig nachschneiden lassen, um ein Ausfransen zu verhindern. </p><p class="bodytext"><strong>Haare von innen stärken? </strong></p><p class="bodytext">Um schönes und kräftiges Haar zu bilden brauchen Haarwurzeln zahlreiche Nährstoffe und Vitamine. Dazu gehören beispielsweise Biotin, Eisen, Kupfer, Selen, Vitamine A und D, Zink und Magnesium. Der Bedarf daran wird in der Regel durch eine ausgewogene Mischkost gedeckt. Vitamine und Mineralstoffen als Nahrungsergänzungsmittel fürs Haar einzunehmen ist meist überflüssig. </p><p class="bodytext">Manche Hersteller bieten für schönes Haar auch Präparate mit speziellen Inhaltsstoffen an. Dabei handelt es sich u.a. um Hirse, Lycopin, Taurin oder Grünteeextrakt. Ob diese Produkte die Qualität der Haare von innen verbessern, ist allerdings nicht belegt. </p><p class="bodytext"><strong>Tipp:</strong> Eisenmangel kann zu Haarausfall führen. Wer als Vegetarier*in auf Fleisch und Geflügel verzichtet, sollte auf eine ausreichende Zufuhr über Hülsenfrüchte und grünes Blattgemüse achten.</p><p class="bodytext"> <strong>Kopfhaut unter Spannung </strong></p><p class="bodytext">In manchen Fällen bereitet die Kopfhaut mehr Probleme als die Haare. Wenn sie spannt, juckt und brennt, ist meist die Hautbarriere gestört. Ursache sind äußerliche Reize wie starke Sonne, zu heiße Kopfwäschen, das Tragen enger Mützen oder trockene Heizungsluft. </p><p class="bodytext">Mit passenden Pflegeprodukten wird die Hautbarriere gestärkt und der Juckreiz gelindert. Extra milde Shampoos gibt es ebenso wie kühlende Shampoos in der Apotheke. Letztere enthalten meist Polidocanol oder Menthol. Zusätzlich kann ein auf die Kopfhaut aufgetragenes Tonikum helfen. Entsprechende Produkte, z.B. von Dermasence oder Eucerin, sind ebenfalls in der Apotheke erhältlich. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Werden die Probleme innerhalb weniger Tage nicht besser, sollte eine Arztpraxis aufgesucht werden. Hinter spannender und juckender Kopfhaut können auch Hauterkrankungen wie die Schuppenflechte oder ein Pilzbefall stecken. </p><p class="bodytext">Quelle:&nbsp;Deutsche Apotheker Zeitung 2023; 13: 44</p>

<p class="bodytext">Zu fettig, zu trocken, zu dünn – viele Frauen und Männern hadern mit ihren Haaren. Doch für die meisten Haarprobleme gibt´s eine Lösung. Die richtige Pflege, bewährte Hausmittel und spezielle Produkte aus der Apotheke bringen fast jeden Schopf auf Vordermann. </p><p class="bodytext"><strong>Hornstrang mit Fettfilm </strong></p><p class="bodytext">Bis zu 140 000 Haare wachsen auf einem Menschenkopf. Die meisten Haare haben Blonde, die wenigsten mit ca. 85 000 Rothaarige. Jedes einzelne Haar setzt sich aus einer Haarwurzel und dem sichtbaren Haarschaft zusammen. Dieser besteht aus verhornten Zellen und wird von einem Film aus Proteinen und Fetten überzogen. Das macht gesundes Haar glänzend und geschmeidig. </p><p class="bodytext">Die eigentliche Aufgabe des Kopfhaars ist vor allem praktischer Natur: Es soll vor UV-Strahlung und Verletzungen schützen und verhindert ein zu schnelles Abkühlen des Kopfes. Daneben gilt volles und glänzendes Haar seit Jahrtausenden auch als Symbol für Gesundheit, Jugend und Kraft. Deshalb verwundert es nicht, dass sich die meisten Menschen schöne Haare wünschen. Doch die Realität sieht häufig anders aus. Viele Männer und Frauen haben mit Haarproblemen zu kämpfen. Dafür gibt es eine Menge Ursachen: Oft liegt es daran, dass die Kopfhaut gestresst ist - z. B. durch zu heißes? Föhnen der Haare, durch zu viel Sonne oder ungeeignete Pflegeprodukte. </p><p class="bodytext">Manchmal sind auch Erkrankungen oder körperliche Veränderungen daran schuld, dass Haare fettig, dünn oder strohig werden. Das ist z. B. der Fall bei einer Schwangerschaft oder in der Menopause. Auch bei Schilddrüsenfunktionsstörungen verändern sich die Haare. Schließlich können auch Medikamente Einfluss auf den Haarwuchs nehmen. Dazu gehören Kortison, die Antibabypille, bestimmte blutverdünnende Wirkstoffe und manche Antidepressiva. Die ausgeprägtesten Folgen hat die Chemotherapie, weil die Haare dabei häufig komplett ausfallen. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis: </strong>Auch psychischer Stress kann zu Problemen mit den Haaren führen. Das Stresshormon Cortisol hemmt beispielsweise das Haarwachstum. Außerdem setzen die den Haarfollikel umgebenden Nervenfasern bei Stress Neuropeptide frei, die entzündliche Reaktionen und Juckreiz auslösen. </p><p class="bodytext"><strong>Haarpflege ist eine Typenfrage</strong></p><p class="bodytext"> Für gesunde und schöne Haare ist die richtige Pflege das A und O. Sie richtet sich nach dem Haartyp, der wiederum von der Kopfhaut abhängt. Im Idealfall ist die Kopfhaut ausreichend mit Fett versorgt. Häufiger liegt veranlagungsbedingt jedoch ein Zuviel oder Zuwenig vor. Dann werden zwei zwei Haartypen unterschieden: </p><p class="bodytext"><ul><li><strong>Seborrhoischer Haartyp</strong> (zu fettige Haare). An jeder Haarwurzel sitzt eine Talgdrüse, um das Haar mit Fett zu versorgen. Beim seborrhoischen Typ sind diese Talgdrüsen überaktiv. Die gesteigerte Talgproduktion macht Haare und Kopfhaut fettig, besonders im Bereich des Haaransatzes. </li><li><strong>Sebostatischer Haartyp</strong> (zu trockene Haare). Zu wenig aktive Talgdrüsen führen dazu, dass die Kopfhaut fettarm und trocken ist. In der Folge fehlt den Haaren der Glanz. Oft sehen sie strohig aus, es drohen Haarabbrüche und Spliss. </li></ul></p><p class="bodytext">Ein falscher Umgang mit den Haaren oder ungeeignete Pflegeprodukte können den Zustand von Kopfhaut und Haaren verschlimmern. Zum Glück ist auch das Gegenteil der Fall: Mit der richtigen Pflege lässt sich fettigen oder trockenen Haare gut entgegenwirken. </p><p class="bodytext"><strong>Mit Spezialshampoo, Babypuder oder Brennnesseltee gegen Fett </strong></p><p class="bodytext">Für die Reinigung von fettigem Haar gibt es eine Vielzahl von Shampoos. Sie enthalten meist waschaktive Tenside wie Alkylethersulfate, denen zur gezielten Pflege oft Kräuterextrakte zugesetzt werden. Diese sollen die Talgproduktion bremsen und das Nachfetten verzögern. Typische Zusätze sind Extrakte aus Eukalyptus, Brennnessel, Kamille, Minze und Zitrusfrüchten. Einige Shampoos enthalten auch Mineralien, Aktivkohle oder weiße Tonerde. Diese Substanzen nehmen überschüssiges Fett auf und senken ebenfalls die Talgproduktion. Spezielle Präparate gibt es in der Apotheke, z.B. von den Firmen Ducray und von Vichy. </p><p class="bodytext">Fettiges Haar darf man so oft waschen, wie man möchte. Der Mythos, dass häufiges Waschen die Talgproduktion anregt, ist längst überholt. Bei der Haarwäsche sollte man jedoch auf Folgendes achten: </p><p class="bodytext"><ul><li>Kopfhaut nicht zu grob massieren </li><li>lauwarmes Wasser nehmen </li><li>Wirkshampoo mit milden, pH-neutralen Shampoo im Wechsel anwenden </li><li>Haare möglichst an der Luft trocknen lassen </li><li>Föhnen nur mit niedrigster Stufe und reichlich Abstand zwischen Föhn und Haar. </li></ul></p><p class="bodytext">Einige Hausmittel haben sich als Spülungen oder Kuren bei fettigem Haar bewährt. Dazu gehört in erster Linie Apfelessig. Zum Herstellen einer Spülung mischt man zwei Esslöffel Apfelessig auf einen Liter Wasser. Tee entfettet Haaransatz und Kopfhaut ebenfalls. Infrage kommen dafür Kamillen-, Brennnessel- und schwarzer Tee. </p><p class="bodytext">Auch Zitrusfrüchte helfen gegen fettige Haare. Dazu mischt man den Saft zweier Zitronen mit zwei Tassen lauwarmem Wasser und massiert die Flüssigkeit vorsichtig in die Kopfhaut. Nach fünf Minuten Einwirkungszeit wird der Zitronensaft gründlich ausgespült. Empfohlen werden zudem Kuren mit Heilerde. Nach Anrühren zu einem Brei trägt man diesen für 20 Minuten auf dem Kopf auf. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Wenn fettiges Haar ganz schnell auf Vordermann gebracht werden soll, bieten sich Trockenshampoos oder Babypuder an. Sie werden auf das trockene Haar gesprüht oder gepudert und saugen dort überschüssiges Fett auf. Anschließend muss man das Haar gründlich ausbürsten.</p><p class="bodytext"> <strong>Masken und sanfte Bürsten bei trockenen Haaren</strong></p><p class="bodytext">Bei trockenen Haaren ist die Bildung des schützenden Fett- und Proteinfilms gestört. Feuchtigkeitsspendende Shampoos mit Panthenol oder Glykol versorgen in diesem Fall das Haar bei der Haarwäsche mit Feuchtigkeit. Rückfettende Substanzen legen sich wie ein Schutzfilm über den trockenen Haarschaft. Auch Proteinshampoos mit Kollagen oder Elastin empfehlen sich bei trockenen Haaren. Die passende Beratung und spezielle Produkte, z.B. von Linola, Madara oder Vichy, gibt es in der Apotheke. Sind nicht nur die Haare, sondern auch die Kopfhaut zu trocken, bieten sich Produkte mit Harnstoff (Urea) an. Bei sehr strapaziertem Haar helfen auch Pflegeprodukte mit kationischen Cellulose- oder Guarderivaten. </p><p class="bodytext">Ebenso wie bei fettigem Haar sollte auch bei trockenem Haar die Haarwäsche sanft erfolgen. Als zusätzlicher Schutz beim Föhnen können Föhnlotionen verwendet werden. Wichtig sind sanfte, weiche Bürsten, sie reiben weniger an den Haaren. </p><p class="bodytext">Als Hausmittel gegen trockenes Haar kommen natürliche Fette wie Oliven- oder Arganöl zum Einsatz. Sie befeuchten und pflegen Haaransatz und Kopfhaut. Dabei reichen wenige Öltropfen aus. Nach sanftem Einmassieren soll das Öl bis zu 30 Minuten einwirken und dann gründlich ausgewaschen werden. </p><p class="bodytext">Selbstgemischte Haarmasken oder Haarkuren helfen ebenfalls gegen trockene Haare und lindern gereizte Kopfhaut: </p><p class="bodytext"><ul><li><strong>Öl-Mischung</strong>: Einen Teelöffel Olivenöl, einen Teelöffel Honig und ein Eigelb mischen, auftragen, einwirken lassen und abwaschen. </li><li><strong>Quark</strong>: Zwei bis drei Esslöffel Quark (evtl. mit etwas Honig gemischt) in das feuchte Haar geben und nach fünf Minuten Einwirkzeit wieder auswaschen. </li><li><strong>Avocadomaske</strong>: Fruchtfleisch einer reifen Avocado zerdrücken und mit einem Teelöffel Olivenöl mischen. Brei im Haar verteilen, 30 Minuten einwirken lassen und ausspülen. Avocados sind besonders pflegend, weil sie Omega-3-Fettsäuren und Protein enthalten. </li></ul></p><p class="bodytext"><strong>Hinweis: </strong>Der Zustand von Kämmen und Bürsten wird bei der Haarpflege leicht vergessen. Um Haare und Kopfhaut zu schonen, sollten Zinken und Borsten abgerundet enden und keine scharfen Kanten aufweisen. Damit kein Fett und Schmutz auf dem Haar verteilt wird, müssen Kämme und Bürsten regelmäßig gereinigt werden – z. B. mit einem Shampoo. </p><p class="bodytext"><strong>Mehr Volumen für feines Haar </strong></p><p class="bodytext">An feinem, dünnen Haar stören sich viele Menschen. Oft dünnt das Haar mit dem Älterwerden aus. Manchmal steckt auch ein Vitamin- oder Nährstoffmangel dahinter. Im Zweifel sollte man dies in der Arztpraxis abklären lassen. </p><p class="bodytext">Für die Pflege von dünnem Haar gilt: Weniger ist mehr. Shampoos oder Spülungen mit zu vielen pflegenden Zusätzen lassen dünnes Haar schnell strähnig werden. Spezielle Produkte für dünnes Haar setzen stattdessen auf volumenverstärkende Proteine oder kationische Polymere. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis: </strong>Mit einem geeigneten Haarschnitt wirkt dünnes Haar oft voluminöser. Zudem sollte man sich die Haarspitzen regelmäßig nachschneiden lassen, um ein Ausfransen zu verhindern. </p><p class="bodytext"><strong>Haare von innen stärken? </strong></p><p class="bodytext">Um schönes und kräftiges Haar zu bilden brauchen Haarwurzeln zahlreiche Nährstoffe und Vitamine. Dazu gehören beispielsweise Biotin, Eisen, Kupfer, Selen, Vitamine A und D, Zink und Magnesium. Der Bedarf daran wird in der Regel durch eine ausgewogene Mischkost gedeckt. Vitamine und Mineralstoffen als Nahrungsergänzungsmittel fürs Haar einzunehmen ist meist überflüssig. </p><p class="bodytext">Manche Hersteller bieten für schönes Haar auch Präparate mit speziellen Inhaltsstoffen an. Dabei handelt es sich u.a. um Hirse, Lycopin, Taurin oder Grünteeextrakt. Ob diese Produkte die Qualität der Haare von innen verbessern, ist allerdings nicht belegt. </p><p class="bodytext"><strong>Tipp:</strong> Eisenmangel kann zu Haarausfall führen. Wer als Vegetarier*in auf Fleisch und Geflügel verzichtet, sollte auf eine ausreichende Zufuhr über Hülsenfrüchte und grünes Blattgemüse achten.</p><p class="bodytext"> <strong>Kopfhaut unter Spannung </strong></p><p class="bodytext">In manchen Fällen bereitet die Kopfhaut mehr Probleme als die Haare. Wenn sie spannt, juckt und brennt, ist meist die Hautbarriere gestört. Ursache sind äußerliche Reize wie starke Sonne, zu heiße Kopfwäschen, das Tragen enger Mützen oder trockene Heizungsluft. </p><p class="bodytext">Mit passenden Pflegeprodukten wird die Hautbarriere gestärkt und der Juckreiz gelindert. Extra milde Shampoos gibt es ebenso wie kühlende Shampoos in der Apotheke. Letztere enthalten meist Polidocanol oder Menthol. Zusätzlich kann ein auf die Kopfhaut aufgetragenes Tonikum helfen. Entsprechende Produkte, z.B. von Dermasence oder Eucerin, sind ebenfalls in der Apotheke erhältlich. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Werden die Probleme innerhalb weniger Tage nicht besser, sollte eine Arztpraxis aufgesucht werden. Hinter spannender und juckender Kopfhaut können auch Hauterkrankungen wie die Schuppenflechte oder ein Pilzbefall stecken. </p><p class="bodytext">Quelle:&nbsp;Deutsche Apotheker Zeitung 2023; 13: 44</p>

<p class="bodytext">Schwere Beine, die nach längerem Stehen anschwellen oder schmerzen, Wadenkrämpfe, Spannungsgefühle oder Kribbeln im Unterschenkel: Dahinter steckt häufig eine Venenschwäche. In frühen Stadien lassen sich die Beschwerden gut mit Bewegung, Kompressionsstrümpfen und pflanzlichen Wirkstoffen aus der Apotheke lindern. Erst bei größeren Problemen ist die Venenchirurg*in gefragt. </p><p class="bodytext"><strong>Wenn das Blut nicht fließen kann </strong></p><p class="bodytext">Die chronisch venöse Insuffizienz – auch Venenschwäche oder Venenleiden genannt – ist eine Erkrankung der tiefen Beinvenen. Das sind die Venen, die eingebettet in der Muskulatur liegen und das Blut zum Herzen transportieren. Bei einer Venenschwäche ist dieser Abfluss gestört, Ursache dafür sind meist Schädigungen der sogenannten Venenklappen. </p><p class="bodytext">Venenklappen muss man sich als kleine Ventile im Inneren der Venen vorstellen. Sie sorgen dafür, dass das Blut auf seinem Weg von „unten“ nach „oben“ nicht zurückfließt. Sind sie beschädigt oder abgenutzt, funktioniert dieser Rückfluss-Schutz nicht mehr – das Blut kann in Richtung Fuß absacken, anstatt Richtung Herz abzufließen. Mehr Blut in den unteren Venen heißt, dass sich der Druck dort erhöht. Der ständige Druck auf die Wand des Blutgefäßes führt dazu, dass die Gefäßwände durchlässiger werden und Blutbestandteile und Flüssigkeiten in das umliegende Gewebe austreten. Vor allem bei langem Stehen oder nach einem anstrengenden Tag wird der Unterschenkel dann dick, spannt und schmerzt. </p><p class="bodytext">Fließt das Blut nicht richtig ab, zeigt sich das auch an den Venen an der Körperoberfläche. Sie zeichnen sich verdickt und geschlängelt unter der Haut ab. Im frühen Stadium zeigen sich zunächst „nur“ Besenreiser und Krampfadern. Weil sich auf Dauer aber auch winzige Blutgerinnsel bilden, ist die Durchblutung erschwert. Die Haut wird dann nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Im weiteren Verlauf entstehen durch die Minderversorgung dann typische Hautveränderungen bis hin zu Ekzemen und Geschwüren. </p><p class="bodytext"><strong>Warum Venen schlapp machen </strong></p><p class="bodytext">Die Ursachen für die chronisch venöse Insuffizienz sind vielfältig. Schon die normalen altersbedingten Veränderungen führen dazu, dass die Venen und ihre Wände schwächer werden. Manche Menschen haben auch eine genetisch veranlagte Bindegewebsschwäche, weshalb ihre Venenklappen und Venen früher „schlapp“ machen. Die Hormonumstellung in der Schwangerschaft begünstigt die Entwicklung einer Veneninsuffizienz ebenso wie Übergewicht, Rauchen oder eine unausgewogene Ernährung. </p><p class="bodytext">Besonders schädlich für die Venen ist eine vorwiegend sitzende Lebensweise. Auch langes Stehen im Beruf und Bewegungsmangel setzen den Venen zu. Der Grund ist, dass dann die sogenannte „Muskelpumpe“ nicht arbeitet. Die tiefen Beinvenen sind nämlich von der Beinmuskulatur umgeben. Bei Bewegung ziehen sich die Muskeln wie eine Pumpe in kurzen Abständen zusammen und entspannen sich. Auch die Venen werden dabei zusammengedrückt und das Blut Richtung Herz gepresst. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Hinter Spannungsgefühlen, Schmerzen, Schwellungen und Juckreiz in den Beinen stecken nicht immer eine Venenschwäche. Deshalb sollte man bei diesen Beschwerden unbedingt eine Ärzt*in aufsuchen, damit diese z. B. eine periphere arterielle Verschlusskrankheit, eine Nerven-, Nieren- oder Herzerkrankung ausschließt. </p><p class="bodytext"><strong>Venengesunde Lebensweise </strong></p><p class="bodytext">Die Behandlung der Venenschwäche richtet sich nach dem Ausmaß der Beschwerden. Sind Füße und Unterschenkel nur gelegentlich abends leicht angeschwollen, hilft manchmal schon eine venengesunde Lebensweise. Das beinhaltet:</p><p class="bodytext"><ul><li>Flache Schuhe tragen, weil hohe Absätze die Arbeit der Muskelpumpe behindern.</li><li>Mehr Bewegung in den Alltag einbauen, z. B. Treppen laufen anstatt die Rolltreppe oder den Aufzug zu benutzen, mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zur Arbeit fahren. Während langer Auto- oder Bahnfahrten spätestens alle zwei Stunden eine Bewegungspause einlegen.</li><li>Öfter mal die Beine hochlagern, um den Rückfluss des Blutes zu erleichtern. Beim Sitzen sollte der Winkel zwischen Körper und Oberschenkel mehr als 90° betragen. Zwischendurch immer mal wieder Zehen und Füße bewegen.</li><li>Regelmäßig kalte Beingüsse, Kaltwaschungen oder Wassertreten durchführen, um die Durchblutung zu fördern.</li><li>Einschnürende Kleidung vermeiden.</li><li>Nicht mit übereinander geschlagenen Beinen sitzen.</li><li>Sport treiben! Ausdauersportarten wie Schwimmen, Wandern, Nordic Walking, Radfahren und Tanzen sind dabei besser geeignet als Kraftsport.</li><li>Warme Wannen- und Sonnenbäder meiden, weil diese Wärme die Gefäße zusätzlich erweitet.</li><li>Gesund ernähren. Alkohol erweitert die Gefäße, Nikotin fördert Thrombosen. Beides ist schlecht für die Venen.</li></ul></p><p class="bodytext"> <strong>Tipp: </strong>Besonders hilfreich ist es, spezielle Venengymnastik zu machen. Zehen rhythmisch anheben, auf die Fußspitzen stellen und der Storchengang sind gute Übungen. Es gibt auch anschauliche Angebote im Internet. Sie finden sich unter dem Stichwort „Venengymnastik“ online und auch auf YouTube. </p><p class="bodytext"><strong>Kranken Venen von außen Druck machen</strong></p><p class="bodytext"> Oft reichen diese Basismaßnahmen nicht aus, um die Beschwerden zu lindern. Dann ist es Zeit für die Kompressionstherapie. Dabei wird den Venen von außen mit speziellen Strümpfen Druck gemacht. Weil die Strümpfe die Venen zusammenpressen, können die Gefäßwände durch den Staudruck von innen nicht aussacken und das Blut fließt leichter ab.</p><p class="bodytext">Es gibt die Strümpfe in verschiedenen Ausführungen vom Wadenstrumpf bis zur Strumpfhose und in vier verschiedenen Kompressionsklassen. Strumpfart und -länge werden von der Ärzt*in bestimmt und verschrieben. Die Kompressionsklasse richtet sich nach dem klinischen Befund, z. B. wie ausgeprägt die Ödeme (Schwellungen) und die Hautveränderungen sind.</p><p class="bodytext"> Kompressionsstrümpfe sind ausgesprochen wirkungsvoll – allerdings nur, wenn sie konsequent getragen werden. Das heißt: von morgens nach dem Aufstehen bis zum Zubettgehen sowie zu jeder Jahreszeit, also auch, wenn es draußen warm ist. Doch nicht einmal jeder Zweite, der eine Kompressionstherapie benötigt, trägt seine „Gummistrümpfe“. Oft liegt das daran, dass schon das Anziehen problematisch ist. Hier helfen folgende Tipps:</p><p class="bodytext"><ul><li>Das Anziehen eines Kompressionsstrumpfes muss man sich genau zeigen lassen. Gute Anleitungsvideos gibt es auch im Internet, Stichwort „Kompressionsstrümpfe“.</li><li>Manche Frauen erleichtern sich das Anziehen, indem sie unter dem Strumpf einen Nylonstrumpf tragen.</li><li>Spezielle Textil- oder Gummihandschuhe verbessern den Griff und damit sowohl das Anziehen als auch das Verteilen des speziellen Strumpfgewebes.</li><li>Dehngestelle und -systeme sind ebenfalls eine Hilfe beim Anziehen. Diverse Hersteller bieten diese an. Auch platzsparende Gleithilfen wie Rollmanschetten oder Gleitsocken sind zum Anziehen von Gummistrümpfen entwickelt worden.</li><li>Wenn das Anziehen gar nicht funktioniert, kann die Ärzt*in auch zwei Strümpfe niedrigerer Kompressionsklasse verschreiben, die dann übereinander angezogen werden. </li></ul></p><p class="bodytext">Vor allem im Sommer ist vielen Betroffenen das Tragen von Kompressionsstrümpfen unangenehm. Auch hier lässt sich abhelfen:</p><p class="bodytext"><ul><li>Strümpfe mit offener Fußspitze sind bei warmen Temperaturen angenehmer.</li><li>Die im Kompressionsstrumpf verpackten Beine lassen sich gut mit speziellen Kühlsprays aus der Apotheke oder einfach mit kaltem Wasser abkühlen. </li><li>Es gibt auch Kühlgels, die vor dem Anziehen der Strümpfe auf das Bein aufgetragen werden. </li></ul></p><p class="bodytext"><strong>Hinweis: </strong>Vorsicht mit normalen fett- und ölhaltigen Pflegeprodukten an Füßen und Beinen. Sie führen nach dem Auftragen oft zum Rutschen der Kompressionsstrümpfe. Zur Pflege der strapazierten Haut sind spezielle Cremes, Lotionen und Schäume in der Apotheke erhältlich. </p><p class="bodytext"><strong>Gefäße von innen abdichten? </strong></p><p class="bodytext">Als begleitende Therapie empfehlen Venenexpert*innen auch Medikamente. Die Präparate enthalten meist Flavonoide, Aescin, Rutoside oder Ruscogenine, die z. B. aus rotem Weinlaub, Rosskastaniensamen, Beeren des Mäusedorns oder Blättern des gelben Schnurbaums stammen. Diese Pflanzeninhaltsstoffe sollen Leckagen („kleine Löcher“) der Venen von innen abdichten. Sie verhindern zwar nicht, dass die chronisch venöse Insuffizienz sich weiter verschlechtert. Sie können aber die Beschwerden wie Spannungsgefühl, Ödeme und Schwere in den Beinen bessern.Man braucht dafür allerdings etwas Geduld: Bis die pflanzlichen Mittel ihre Wirkung entfalten, dauert es etwa drei bis fünf Wochen. </p><p class="bodytext">Bei der Therapie mit pflanzlichen Medikamenten ist die Beratung durch die Ärzt*in oder Apotheker*in wichtig. Es sollten nur Präparate eingenommen werden, die behördlich zugelassen und deren Inhaltsstoffe in klinischen Studien geprüft worden sind. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis: </strong>Oft werden zur Behandlung schwacher Venen auch Salben mit Extrakten aus Rosskastanie &amp; Co. empfohlen. Als kühlende Gele mögen sie eine gewisse Linderung entfalten. Für eine abdichtende Wirkung auf die Venenwände liegen jedoch keine Daten aus klinischen, zeitgemäßen Studien vor. </p><p class="bodytext"><strong>Hier muss die Chirurg*in ran </strong></p><p class="bodytext">In ausgeprägten Fällen muss eine chronische Veneninsuffizienz chirurgisch behandelt werden. Dafür gibt es verschiedene Verfahren. Allen Eingriffen liegt die Idee zu Grunde, die beschädigten Venen aus dem Blutkreislauf zu entfernen. </p><p class="bodytext">Bei der Verödung spritzt die Ärzt*in ein flüssiges Verödungsmittel oder Schaum in die erweiterte Vene. Dadurch wird eine Entzündung hervorgerufen, und die Venenwände verkleben und verschließen sich. Die Vene wird nicht mehr durchblutet. Auch Hitze verschließt durch Entzündung und Verklebung erweiterte Venen. Sie kommt bei der Laser- und der Radiofrequenztherapie zum Einsatz. Ein weiteres Verfahren ist das Venenstripping. Dabei entfernt die Ärzt*in erweiterte Venen ganz oder teilweise – je nach Befund. </p><p class="bodytext">Es gibt auch venenerhaltende Operationsverfahren. Man kann zum Beispiel eine Kunststoffmanschette so um eine erweiterte Vene legen, dass ihre Klappe wieder schließt. Solche Operationen werden allerdings in Deutschland eher selten durchgeführt. </p><p class="bodytext">Ebenfalls chirurgisch eingreifen muss man, wenn die durch die chronische Insuffizienz entstandenen Hautgeschwüre nicht mehr abheilen. Hier gibt es verschiedene Techniken, die geschädigten Hautpartien zu entfernen und mit einem Stück Haut aus dem Oberschenkel des Patienten wieder abzudecken. </p><p class="bodytext">Quellen: Bruhn C, DAZ 2017, 22: S 32, Schlenger R, DAZ 2019, 12: S 46 </p>

<p class="bodytext">Schwere Beine, die nach längerem Stehen anschwellen oder schmerzen, Wadenkrämpfe, Spannungsgefühle oder Kribbeln im Unterschenkel: Dahinter steckt häufig eine Venenschwäche. In frühen Stadien lassen sich die Beschwerden gut mit Bewegung, Kompressionsstrümpfen und pflanzlichen Wirkstoffen aus der Apotheke lindern. Erst bei größeren Problemen ist die Venenchirurg*in gefragt. </p><p class="bodytext"><strong>Wenn das Blut nicht fließen kann </strong></p><p class="bodytext">Die chronisch venöse Insuffizienz – auch Venenschwäche oder Venenleiden genannt – ist eine Erkrankung der tiefen Beinvenen. Das sind die Venen, die eingebettet in der Muskulatur liegen und das Blut zum Herzen transportieren. Bei einer Venenschwäche ist dieser Abfluss gestört, Ursache dafür sind meist Schädigungen der sogenannten Venenklappen. </p><p class="bodytext">Venenklappen muss man sich als kleine Ventile im Inneren der Venen vorstellen. Sie sorgen dafür, dass das Blut auf seinem Weg von „unten“ nach „oben“ nicht zurückfließt. Sind sie beschädigt oder abgenutzt, funktioniert dieser Rückfluss-Schutz nicht mehr – das Blut kann in Richtung Fuß absacken, anstatt Richtung Herz abzufließen. Mehr Blut in den unteren Venen heißt, dass sich der Druck dort erhöht. Der ständige Druck auf die Wand des Blutgefäßes führt dazu, dass die Gefäßwände durchlässiger werden und Blutbestandteile und Flüssigkeiten in das umliegende Gewebe austreten. Vor allem bei langem Stehen oder nach einem anstrengenden Tag wird der Unterschenkel dann dick, spannt und schmerzt. </p><p class="bodytext">Fließt das Blut nicht richtig ab, zeigt sich das auch an den Venen an der Körperoberfläche. Sie zeichnen sich verdickt und geschlängelt unter der Haut ab. Im frühen Stadium zeigen sich zunächst „nur“ Besenreiser und Krampfadern. Weil sich auf Dauer aber auch winzige Blutgerinnsel bilden, ist die Durchblutung erschwert. Die Haut wird dann nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Im weiteren Verlauf entstehen durch die Minderversorgung dann typische Hautveränderungen bis hin zu Ekzemen und Geschwüren. </p><p class="bodytext"><strong>Warum Venen schlapp machen </strong></p><p class="bodytext">Die Ursachen für die chronisch venöse Insuffizienz sind vielfältig. Schon die normalen altersbedingten Veränderungen führen dazu, dass die Venen und ihre Wände schwächer werden. Manche Menschen haben auch eine genetisch veranlagte Bindegewebsschwäche, weshalb ihre Venenklappen und Venen früher „schlapp“ machen. Die Hormonumstellung in der Schwangerschaft begünstigt die Entwicklung einer Veneninsuffizienz ebenso wie Übergewicht, Rauchen oder eine unausgewogene Ernährung. </p><p class="bodytext">Besonders schädlich für die Venen ist eine vorwiegend sitzende Lebensweise. Auch langes Stehen im Beruf und Bewegungsmangel setzen den Venen zu. Der Grund ist, dass dann die sogenannte „Muskelpumpe“ nicht arbeitet. Die tiefen Beinvenen sind nämlich von der Beinmuskulatur umgeben. Bei Bewegung ziehen sich die Muskeln wie eine Pumpe in kurzen Abständen zusammen und entspannen sich. Auch die Venen werden dabei zusammengedrückt und das Blut Richtung Herz gepresst. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Hinter Spannungsgefühlen, Schmerzen, Schwellungen und Juckreiz in den Beinen stecken nicht immer eine Venenschwäche. Deshalb sollte man bei diesen Beschwerden unbedingt eine Ärzt*in aufsuchen, damit diese z. B. eine periphere arterielle Verschlusskrankheit, eine Nerven-, Nieren- oder Herzerkrankung ausschließt. </p><p class="bodytext"><strong>Venengesunde Lebensweise </strong></p><p class="bodytext">Die Behandlung der Venenschwäche richtet sich nach dem Ausmaß der Beschwerden. Sind Füße und Unterschenkel nur gelegentlich abends leicht angeschwollen, hilft manchmal schon eine venengesunde Lebensweise. Das beinhaltet:</p><p class="bodytext"><ul><li>Flache Schuhe tragen, weil hohe Absätze die Arbeit der Muskelpumpe behindern.</li><li>Mehr Bewegung in den Alltag einbauen, z. B. Treppen laufen anstatt die Rolltreppe oder den Aufzug zu benutzen, mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zur Arbeit fahren. Während langer Auto- oder Bahnfahrten spätestens alle zwei Stunden eine Bewegungspause einlegen.</li><li>Öfter mal die Beine hochlagern, um den Rückfluss des Blutes zu erleichtern. Beim Sitzen sollte der Winkel zwischen Körper und Oberschenkel mehr als 90° betragen. Zwischendurch immer mal wieder Zehen und Füße bewegen.</li><li>Regelmäßig kalte Beingüsse, Kaltwaschungen oder Wassertreten durchführen, um die Durchblutung zu fördern.</li><li>Einschnürende Kleidung vermeiden.</li><li>Nicht mit übereinander geschlagenen Beinen sitzen.</li><li>Sport treiben! Ausdauersportarten wie Schwimmen, Wandern, Nordic Walking, Radfahren und Tanzen sind dabei besser geeignet als Kraftsport.</li><li>Warme Wannen- und Sonnenbäder meiden, weil diese Wärme die Gefäße zusätzlich erweitet.</li><li>Gesund ernähren. Alkohol erweitert die Gefäße, Nikotin fördert Thrombosen. Beides ist schlecht für die Venen.</li></ul></p><p class="bodytext"> <strong>Tipp: </strong>Besonders hilfreich ist es, spezielle Venengymnastik zu machen. Zehen rhythmisch anheben, auf die Fußspitzen stellen und der Storchengang sind gute Übungen. Es gibt auch anschauliche Angebote im Internet. Sie finden sich unter dem Stichwort „Venengymnastik“ online und auch auf YouTube. </p><p class="bodytext"><strong>Kranken Venen von außen Druck machen</strong></p><p class="bodytext"> Oft reichen diese Basismaßnahmen nicht aus, um die Beschwerden zu lindern. Dann ist es Zeit für die Kompressionstherapie. Dabei wird den Venen von außen mit speziellen Strümpfen Druck gemacht. Weil die Strümpfe die Venen zusammenpressen, können die Gefäßwände durch den Staudruck von innen nicht aussacken und das Blut fließt leichter ab.</p><p class="bodytext">Es gibt die Strümpfe in verschiedenen Ausführungen vom Wadenstrumpf bis zur Strumpfhose und in vier verschiedenen Kompressionsklassen. Strumpfart und -länge werden von der Ärzt*in bestimmt und verschrieben. Die Kompressionsklasse richtet sich nach dem klinischen Befund, z. B. wie ausgeprägt die Ödeme (Schwellungen) und die Hautveränderungen sind.</p><p class="bodytext"> Kompressionsstrümpfe sind ausgesprochen wirkungsvoll – allerdings nur, wenn sie konsequent getragen werden. Das heißt: von morgens nach dem Aufstehen bis zum Zubettgehen sowie zu jeder Jahreszeit, also auch, wenn es draußen warm ist. Doch nicht einmal jeder Zweite, der eine Kompressionstherapie benötigt, trägt seine „Gummistrümpfe“. Oft liegt das daran, dass schon das Anziehen problematisch ist. Hier helfen folgende Tipps:</p><p class="bodytext"><ul><li>Das Anziehen eines Kompressionsstrumpfes muss man sich genau zeigen lassen. Gute Anleitungsvideos gibt es auch im Internet, Stichwort „Kompressionsstrümpfe“.</li><li>Manche Frauen erleichtern sich das Anziehen, indem sie unter dem Strumpf einen Nylonstrumpf tragen.</li><li>Spezielle Textil- oder Gummihandschuhe verbessern den Griff und damit sowohl das Anziehen als auch das Verteilen des speziellen Strumpfgewebes.</li><li>Dehngestelle und -systeme sind ebenfalls eine Hilfe beim Anziehen. Diverse Hersteller bieten diese an. Auch platzsparende Gleithilfen wie Rollmanschetten oder Gleitsocken sind zum Anziehen von Gummistrümpfen entwickelt worden.</li><li>Wenn das Anziehen gar nicht funktioniert, kann die Ärzt*in auch zwei Strümpfe niedrigerer Kompressionsklasse verschreiben, die dann übereinander angezogen werden. </li></ul></p><p class="bodytext">Vor allem im Sommer ist vielen Betroffenen das Tragen von Kompressionsstrümpfen unangenehm. Auch hier lässt sich abhelfen:</p><p class="bodytext"><ul><li>Strümpfe mit offener Fußspitze sind bei warmen Temperaturen angenehmer.</li><li>Die im Kompressionsstrumpf verpackten Beine lassen sich gut mit speziellen Kühlsprays aus der Apotheke oder einfach mit kaltem Wasser abkühlen. </li><li>Es gibt auch Kühlgels, die vor dem Anziehen der Strümpfe auf das Bein aufgetragen werden. </li></ul></p><p class="bodytext"><strong>Hinweis: </strong>Vorsicht mit normalen fett- und ölhaltigen Pflegeprodukten an Füßen und Beinen. Sie führen nach dem Auftragen oft zum Rutschen der Kompressionsstrümpfe. Zur Pflege der strapazierten Haut sind spezielle Cremes, Lotionen und Schäume in der Apotheke erhältlich. </p><p class="bodytext"><strong>Gefäße von innen abdichten? </strong></p><p class="bodytext">Als begleitende Therapie empfehlen Venenexpert*innen auch Medikamente. Die Präparate enthalten meist Flavonoide, Aescin, Rutoside oder Ruscogenine, die z. B. aus rotem Weinlaub, Rosskastaniensamen, Beeren des Mäusedorns oder Blättern des gelben Schnurbaums stammen. Diese Pflanzeninhaltsstoffe sollen Leckagen („kleine Löcher“) der Venen von innen abdichten. Sie verhindern zwar nicht, dass die chronisch venöse Insuffizienz sich weiter verschlechtert. Sie können aber die Beschwerden wie Spannungsgefühl, Ödeme und Schwere in den Beinen bessern.Man braucht dafür allerdings etwas Geduld: Bis die pflanzlichen Mittel ihre Wirkung entfalten, dauert es etwa drei bis fünf Wochen. </p><p class="bodytext">Bei der Therapie mit pflanzlichen Medikamenten ist die Beratung durch die Ärzt*in oder Apotheker*in wichtig. Es sollten nur Präparate eingenommen werden, die behördlich zugelassen und deren Inhaltsstoffe in klinischen Studien geprüft worden sind. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis: </strong>Oft werden zur Behandlung schwacher Venen auch Salben mit Extrakten aus Rosskastanie &amp; Co. empfohlen. Als kühlende Gele mögen sie eine gewisse Linderung entfalten. Für eine abdichtende Wirkung auf die Venenwände liegen jedoch keine Daten aus klinischen, zeitgemäßen Studien vor. </p><p class="bodytext"><strong>Hier muss die Chirurg*in ran </strong></p><p class="bodytext">In ausgeprägten Fällen muss eine chronische Veneninsuffizienz chirurgisch behandelt werden. Dafür gibt es verschiedene Verfahren. Allen Eingriffen liegt die Idee zu Grunde, die beschädigten Venen aus dem Blutkreislauf zu entfernen. </p><p class="bodytext">Bei der Verödung spritzt die Ärzt*in ein flüssiges Verödungsmittel oder Schaum in die erweiterte Vene. Dadurch wird eine Entzündung hervorgerufen, und die Venenwände verkleben und verschließen sich. Die Vene wird nicht mehr durchblutet. Auch Hitze verschließt durch Entzündung und Verklebung erweiterte Venen. Sie kommt bei der Laser- und der Radiofrequenztherapie zum Einsatz. Ein weiteres Verfahren ist das Venenstripping. Dabei entfernt die Ärzt*in erweiterte Venen ganz oder teilweise – je nach Befund. </p><p class="bodytext">Es gibt auch venenerhaltende Operationsverfahren. Man kann zum Beispiel eine Kunststoffmanschette so um eine erweiterte Vene legen, dass ihre Klappe wieder schließt. Solche Operationen werden allerdings in Deutschland eher selten durchgeführt. </p><p class="bodytext">Ebenfalls chirurgisch eingreifen muss man, wenn die durch die chronische Insuffizienz entstandenen Hautgeschwüre nicht mehr abheilen. Hier gibt es verschiedene Techniken, die geschädigten Hautpartien zu entfernen und mit einem Stück Haut aus dem Oberschenkel des Patienten wieder abzudecken. </p><p class="bodytext">Quellen: Bruhn C, DAZ 2017, 22: S 32, Schlenger R, DAZ 2019, 12: S 46 </p>

<p class="bodytext">Sie brennen höllisch und machen Essen und Trinken zur Qual: Mundbläschen oder auch „Aphthen“. Sie sind zwar meist harmlos, aber hartnäckig. Abhilfe schaffen Präparate aus der Apotheke, die die Aphthen betäuben, bedecken oder auch verätzen. Lesen Sie in unserem Ratgeber, wann welche Präparate sinnvoll sind und wie Sie diese richtig anwenden.</p><p class="bodytext"> <strong>Was sind Aphthen und wo sitzen sie? </strong></p><p class="bodytext">Aphthen sind runde bis ovale Läsionen, die in der Mundschleimhaut sitzen. Sie können überall im Mund vorkommen, an der Wangenschleimhaut, an der Zunge, am Zahnfleisch oder der Innenseite der Lippen. Erst kribbeln sie, dann werden sie zu kleinen Geschwüren und brennen höllisch, wenn sie mit Essen, Getränken oder der Zahnbürste in Kontakt kommen. Man unterscheidet drei Formen:</p><p class="bodytext"><ul><li>Minor-Aphthen sind am häufigsten. Ihr Durchmesser beträgt etwa 2—3 mm, selten werden sie bis zu 10 mm groß. Sie kommen einzeln oder in kleinen Gruppen bis zu 4 Aphten vor und heilen nach bis zu 10 Tagen narbenfrei ab.</li><li>Major-Aphthen sind seltener, sie reichen tiefer ins Gewebe und können bis zu 3 cm groß werden. Deshalb brauchen sie auch mehrere Wochen, bis sie abgeheilt sind. Oft bleiben kleine Narben zurück.</li><li>Herpetiforme Aphthen sind winzig und tauchen in großer Anzahl auf. Bis zu 100 stecknadelkopfgroße Bläschen können dann den gesamten Mundraum belagern. Sie heilen nach sieben bis 10 Tagen wieder ab. </li></ul></p><p class="bodytext">Abzugrenzen sind diese quälenden, aber harmlosen Aphthen von „aphthoiden Läsionen“. Diese sind Symptome ernsthafter Erkrankungen. So kommen sie beispielsweise im Rahmen entzündlicher Darmerkrankungen, bei HIV-Infektionen oder der Hand-Fuß-Mund-Krankheit vor. Außerdem sehen auch Vorläuferstufen des Mundhöhlenkarzinoms manchmal ähnlich aus wie Aphten. Ein Arztbesuch ist deswegen ratsam, wenn</p><p class="bodytext"><ul><li>die Aphthen häufig an der gleichen Stelle auftreten</li><li> ähnliche Bläschen an anderen Stellen des Körpers auftauchen</li><li>Sie unter mehr als 3 „Aphthen-Attacken“ im Jahr leiden</li><li>weitere Beschwerden wie Fieber, geschwollene Lymphknoten oder Magen-Darm-Beschwerden hinzukommen.</li></ul></p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Mundbläschen oder Aphthen, die nach zwei Wochen nicht abgeheilt sind, müssen immer in einer Arztpraxis abgeklärt werden. </p><p class="bodytext"><strong>Wo kommen die Dinger her? </strong></p><p class="bodytext">Aphthen haben manchmal ganz einfache Ursachen. Zum Beispiel mechanische Reizungen durch schlecht sitzende Zahnspangen oder Gebisse, scharfe Kronen oder Kanten von Zahnfüllungen. Auch kleine Verletzungen der Mundschleimhaut wie bei versehentlichem Wangenbeißen können offenbar Aphthen auslösen. Das gleiche gilt für zu langen Kontakt der Schleimhaut mit bestimmten Medikamenten, zum Beispiel Bisphosphonaten oder Acetylsalicalysäure. Häufig sind die Ursachen jedoch unklar. Diskutiert werden dabei</p><p class="bodytext"><ul><li> genetische Faktoren, weil die Mundbläschen in manchen Familien gehäuft auftreten</li><li>hormonelle Faktoren, weil Aphten häufiger bei Frauen vorkommen</li><li>Vitaminmangel, Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelüberempfindlichkeiten (z. B. gegen Histamin)</li><li>Mundtrockenheit, wie beispielsweise beim Sjögren-Syndrom. </li></ul></p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Das in Zahnpasta häufig vorhandene Tensid Natriumlaurylsulfat (SLS) soll Aphthen triggern. Im Gegensatz dazu verkürzte in einer Studie das Zähneputzen mit Natriumlaurylsulfat-freier Zahnpasta die Dauer der Abheilung und verringerte die Schmerzen. SLS-freie Zahnpasten sind beispielsweise meridol<sup>®</sup>Zahnpasta oder elmex Zahnpasta mit Aminfluorid. </p><p class="bodytext"><strong>Es brennt — und nun?</strong></p><p class="bodytext"> Um die Mundschleimhaut nicht weiter zu reizen, steht eine Diät an: Günstig sind weiche, lauwarme Speisen wie Pudding oder Kartoffelpüree. Auch Eis tut gut — schon die Kälte wirkt schmerzlindernd. Vermeiden sollte man scharfe, saure und stark gewürzte Speisen sowie kohlensäurehaltige Getränke und Alkohol. </p><p class="bodytext">Um ein sauberes Wundmilieu zu schaffen, sollte man nach dem Essen den Mund auszuspülen, um eventuelle Essensreste zu entfernen. Gut geeignet ist ein Salbeitee aus frischen Salbeiblättern (abkühlen lassen!) oder eine Mundspüllösung aus der Apotheke (zum Beispiel Wala<sup>®</sup> Mundbalsam flüssig oder Tantum<sup>®</sup> verde). </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Kinder sollten nur dann Mundspülungen verwenden, wenn sie die Flüssigkeit auch wieder kontrolliert ausspucken können. </p><p class="bodytext"><strong>Schmerzen betäuben, Wundheilung fördern — oder beides?</strong> </p><p class="bodytext">Zur Behandlung der lästigen Aphthen steht eine Vielzahl von Präparaten zur Verfügung. Einige betäuben den Schmerz, andere fördern die Wundheilung, wieder andere verätzen sie sofort.</p><p class="bodytext"><ul><li><strong>Betäubung mit Lokalanästhetika.</strong> Betäubende Lokalanästheika werden meist als Gel, gepinselt oder als Salbe direkt auf die Aphte aufgebracht. Vor dem Essen aufgetragen lindern sie die Schmerzen während des Kauens. Typische betäubende Wirkstoffe sind Lidocain (zum Beispiel Kamistad<sup>®</sup> Gel oder Parodontal<sup>®</sup> Mundsalbe sowie Infectogingi<sup>®</sup>, das auch für Säuglinge geignet ist), Lauromacrogol (zum Beispiel Recessan 30 mg/ml Salbe oder Solcoseryl<sup>®</sup>akut Salbe) oder Benzocain (zum Beispiel Anaesthesin<sup>®</sup> Pastillen). Wer zusätzlich die Abheilung der Aphthe fördern möchte, kann zu Benzydamin greifen. Dieser Indazol-Abkömmling hat sowohl betäubende als auch entzündungshemmende Effekte. Es gibt ihn als Spray zur punktgenauen Applikation, als Lösung zur Herstellung einer Mundspülung und als Lutschtabletten. Difflam<sup>®</sup> Spray und Tantum Verde<sup>®</sup> Spray dürfen auch im Kindesalter angewendet werden. Tantum Verde<sup>®</sup> Lutschtabletten sind für Kinder ab 6 Jahren, die Tantum Verde<sup>®</sup> Lösung zur Mundspülung erst ab 12 erlaubt.</li></ul></p><p class="bodytext"><ul><li> <strong>Entzündungshemmende Wirkstoffe</strong>. Diese Wirkstoffe helfen bei der Abheilung, die Schmerzen lindern sie jedoch kaum. Pflanzenfreunde können dafür auf eine Mundspülung mit Kamillenblüten zurückgreifen. Aus 10 g Teedroge auf 100 ml Wasser lässt sich ein konzentrierter Aufguss für die Mundspülung selbst herstellen. Als Fertigpräparat eignet sich für Jugendlich ab 12 und Erwachsene das alkoholhaltige Kamillosan<sup>®</sup> Mund- und Rachenspray oder eine Spülung mit Kamillosan<sup>®</sup>-Konzentrat (5 ml auf 100 ml Wasser). Ebenfalls fördernd für die Wundheilung ist Dexpanthenol. Als Lösung (zum Beispiel Bepanthen<sup>®</sup> Lösung) kann es als Mundspülung oder zum Einpinseln verwendet werden und ist auch ohne Einschränkung für Schwangere und Stillende zugelassen. Ähnlich soll auch Hyaluronsäuren wirken, hier stehen Lösungen und Gele zur Verfügung (zum Beispiel Aftamed<sup>®</sup> Mundgel oder Gengigel<sup>®</sup>Wundheilungsgel). Wichtig: Alle diese Wirkstoffe müssen nach dem Essen oder Zähneputzen aufgebracht werden und in der ersten halben Stunde sollte nichts gegessen oder getrunken werden.</li></ul></p><p class="bodytext"><strong>Adstringenzien.</strong> Sie hemmen die Entzündung und Sekretion und tragen dadurch zur schnellen Wundheilung bei. Man verwendet sie als Mundspülung oder trägt sie mit dem Pinsel auf die Läsionen auf. Manche schmecken unangenehm, andere färben Textilien. Es empfiehlt deshalb, vor der Anwendung den Beipackzettel zu lesen. Die Präparate beinhalten zum Beispiel Aluminiumchlorid, Myrrhen-Extrakte, Rhabarberwurzel-Extrakte, Ratanhiawurzel-Extrakte und Pfefferminzöl. Beispiele sind Gargarisma zum Gurgeln, Mallebrin<sup>®</sup> Konzentrat zumGurgeln, Echtrosept<sup>®</sup> Mundspülung, Pyralvex<sup>®</sup> Lösung oder Salviathymol<sup>®</sup>N Madaus. Für Schwangere, Stillende und Kinder unter 12 Jahren werden Adstringenzien nicht empfohlen.</p><p class="bodytext"><ul><li><strong>Schutzfilme. </strong>Relativ neu auf dem Markt sind Gele, die das Mundbläschen bedecken und es so vor schmerzlicher Reibung mit Nahrungsmitteln schützen. Man trägt sie mit einem Wattestäbchen, einem speziellen Applikator oder als Spray direkt auf. Beispiele sind Aphtofix<sup>®</sup> Aphten-Creme, Bloxaphte® oral care Mundgel oder Mundspray oder Urgo Aphten Lösung. Manche dieser Präparate enthalten auch zusätzlich Myrrhe (zum Beispiel Legased<sup>®</sup> natur oder Oroben Aftagen Mundspülung bzw. Gel).</li><li> </li><li><strong>Schwefelsäure.</strong> Für besonders tapfere Kandidaten gibt es noch eine weitere Art, gegen Aphthen vorzugehen: Die Verätzung mit Schwefelsäure. Das Präparat Oralmedic<sup>®</sup> enthält einen Wirkstoffkomplex aus Sulfonsäure und Schwefelsäure, der über ein spezielles Wattestäbchen direkt auf die Aphthe gegeben wird. Das ist zwar sehr schmerzhaft, aber effektiv. Es bildet sich ein Wundschorf, der für eine schnelle Abheilung sorgt.</li><li> </li><li><strong>Kortison. </strong>Wenn antiseptische und/oder betäubende Maßnahmen nicht ausreichen, kommt Kortison ins Spiel. Betroffene über 16 Jahren können — nach Rücksprache mit der Ärzt*in — niedrig dosierte Triamciolon-Hafttabletten(zum Beispiel Aftab<sup>®</sup> Hafttabletten) rezeptfrei in der Apotheke erwerben. Zweimal täglich dürfen die Kortisontabletten auf die Aphthe aufgebracht werden. Dazu befeuchtet man den Finger, nimmt die Tablette an der orangen, wirkstoffreien Seite auf und drückt sie auf das Bläschen. Dadurch bildet sich ein gelartiger Film, der das schmerzlindernde und entzündungshemmende Kortison freisetzt. </li></ul></p><p class="bodytext"><strong>Laser &amp; Co. für schwere Fälle </strong></p><p class="bodytext">In schweren Fällen, bei denen die oben genannten Maßnahmen nichts ausrichten können, muss ärztlich eingegriffen werden. Verordnet werden beispielsweise Mundspülungen oder Pinselungen mit Lösungen, die Antibiotika wie Tetrazyklin oder Minocyclin enthalten. Auch Aminosalicyl-Cremes können Größe und Schmerz von Aphthen lindern. Lasern stoppt den Schmerz sofort, wobei die Wirkung 4 bis 7 Tage lang anhält. </p><p class="bodytext">Bleiben die Aphthen unbeherrschbar, kommt auch eine systemische Therapie, d. h. eine Therapie über den Blutweg mit oral einzunehmenden Arzneimitteln zum Einsatz. In Einzeltherapie oder kombiniert werden dazu Kortisone, Colchizin, Pentoxifyllin und Immunsuppressiva wie Interferon-alpha verwendet. Aufgrund der nicht unerheblichen Nebenwirkungen sind diese Therapieregimes therapieresistenten oder besonders ausgeprägten Fälle vorbehalten.</p><p class="bodytext"> Sabine Werner, DAZ 2020; 44: 44; Andreas Altenburg et al, Dtsch Arztebl Int 2014; 111: 665-73 </p>

<p class="bodytext">Sie brennen höllisch und machen Essen und Trinken zur Qual: Mundbläschen oder auch „Aphthen“. Sie sind zwar meist harmlos, aber hartnäckig. Abhilfe schaffen Präparate aus der Apotheke, die die Aphthen betäuben, bedecken oder auch verätzen. Lesen Sie in unserem Ratgeber, wann welche Präparate sinnvoll sind und wie Sie diese richtig anwenden.</p><p class="bodytext"> <strong>Was sind Aphthen und wo sitzen sie? </strong></p><p class="bodytext">Aphthen sind runde bis ovale Läsionen, die in der Mundschleimhaut sitzen. Sie können überall im Mund vorkommen, an der Wangenschleimhaut, an der Zunge, am Zahnfleisch oder der Innenseite der Lippen. Erst kribbeln sie, dann werden sie zu kleinen Geschwüren und brennen höllisch, wenn sie mit Essen, Getränken oder der Zahnbürste in Kontakt kommen. Man unterscheidet drei Formen:</p><p class="bodytext"><ul><li>Minor-Aphthen sind am häufigsten. Ihr Durchmesser beträgt etwa 2—3 mm, selten werden sie bis zu 10 mm groß. Sie kommen einzeln oder in kleinen Gruppen bis zu 4 Aphten vor und heilen nach bis zu 10 Tagen narbenfrei ab.</li><li>Major-Aphthen sind seltener, sie reichen tiefer ins Gewebe und können bis zu 3 cm groß werden. Deshalb brauchen sie auch mehrere Wochen, bis sie abgeheilt sind. Oft bleiben kleine Narben zurück.</li><li>Herpetiforme Aphthen sind winzig und tauchen in großer Anzahl auf. Bis zu 100 stecknadelkopfgroße Bläschen können dann den gesamten Mundraum belagern. Sie heilen nach sieben bis 10 Tagen wieder ab. </li></ul></p><p class="bodytext">Abzugrenzen sind diese quälenden, aber harmlosen Aphthen von „aphthoiden Läsionen“. Diese sind Symptome ernsthafter Erkrankungen. So kommen sie beispielsweise im Rahmen entzündlicher Darmerkrankungen, bei HIV-Infektionen oder der Hand-Fuß-Mund-Krankheit vor. Außerdem sehen auch Vorläuferstufen des Mundhöhlenkarzinoms manchmal ähnlich aus wie Aphten. Ein Arztbesuch ist deswegen ratsam, wenn</p><p class="bodytext"><ul><li>die Aphthen häufig an der gleichen Stelle auftreten</li><li> ähnliche Bläschen an anderen Stellen des Körpers auftauchen</li><li>Sie unter mehr als 3 „Aphthen-Attacken“ im Jahr leiden</li><li>weitere Beschwerden wie Fieber, geschwollene Lymphknoten oder Magen-Darm-Beschwerden hinzukommen.</li></ul></p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Mundbläschen oder Aphthen, die nach zwei Wochen nicht abgeheilt sind, müssen immer in einer Arztpraxis abgeklärt werden. </p><p class="bodytext"><strong>Wo kommen die Dinger her? </strong></p><p class="bodytext">Aphthen haben manchmal ganz einfache Ursachen. Zum Beispiel mechanische Reizungen durch schlecht sitzende Zahnspangen oder Gebisse, scharfe Kronen oder Kanten von Zahnfüllungen. Auch kleine Verletzungen der Mundschleimhaut wie bei versehentlichem Wangenbeißen können offenbar Aphthen auslösen. Das gleiche gilt für zu langen Kontakt der Schleimhaut mit bestimmten Medikamenten, zum Beispiel Bisphosphonaten oder Acetylsalicalysäure. Häufig sind die Ursachen jedoch unklar. Diskutiert werden dabei</p><p class="bodytext"><ul><li> genetische Faktoren, weil die Mundbläschen in manchen Familien gehäuft auftreten</li><li>hormonelle Faktoren, weil Aphten häufiger bei Frauen vorkommen</li><li>Vitaminmangel, Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelüberempfindlichkeiten (z. B. gegen Histamin)</li><li>Mundtrockenheit, wie beispielsweise beim Sjögren-Syndrom. </li></ul></p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Das in Zahnpasta häufig vorhandene Tensid Natriumlaurylsulfat (SLS) soll Aphthen triggern. Im Gegensatz dazu verkürzte in einer Studie das Zähneputzen mit Natriumlaurylsulfat-freier Zahnpasta die Dauer der Abheilung und verringerte die Schmerzen. SLS-freie Zahnpasten sind beispielsweise meridol<sup>®</sup>Zahnpasta oder elmex Zahnpasta mit Aminfluorid. </p><p class="bodytext"><strong>Es brennt — und nun?</strong></p><p class="bodytext"> Um die Mundschleimhaut nicht weiter zu reizen, steht eine Diät an: Günstig sind weiche, lauwarme Speisen wie Pudding oder Kartoffelpüree. Auch Eis tut gut — schon die Kälte wirkt schmerzlindernd. Vermeiden sollte man scharfe, saure und stark gewürzte Speisen sowie kohlensäurehaltige Getränke und Alkohol. </p><p class="bodytext">Um ein sauberes Wundmilieu zu schaffen, sollte man nach dem Essen den Mund auszuspülen, um eventuelle Essensreste zu entfernen. Gut geeignet ist ein Salbeitee aus frischen Salbeiblättern (abkühlen lassen!) oder eine Mundspüllösung aus der Apotheke (zum Beispiel Wala<sup>®</sup> Mundbalsam flüssig oder Tantum<sup>®</sup> verde). </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Kinder sollten nur dann Mundspülungen verwenden, wenn sie die Flüssigkeit auch wieder kontrolliert ausspucken können. </p><p class="bodytext"><strong>Schmerzen betäuben, Wundheilung fördern — oder beides?</strong> </p><p class="bodytext">Zur Behandlung der lästigen Aphthen steht eine Vielzahl von Präparaten zur Verfügung. Einige betäuben den Schmerz, andere fördern die Wundheilung, wieder andere verätzen sie sofort.</p><p class="bodytext"><ul><li><strong>Betäubung mit Lokalanästhetika.</strong> Betäubende Lokalanästheika werden meist als Gel, gepinselt oder als Salbe direkt auf die Aphte aufgebracht. Vor dem Essen aufgetragen lindern sie die Schmerzen während des Kauens. Typische betäubende Wirkstoffe sind Lidocain (zum Beispiel Kamistad<sup>®</sup> Gel oder Parodontal<sup>®</sup> Mundsalbe sowie Infectogingi<sup>®</sup>, das auch für Säuglinge geignet ist), Lauromacrogol (zum Beispiel Recessan 30 mg/ml Salbe oder Solcoseryl<sup>®</sup>akut Salbe) oder Benzocain (zum Beispiel Anaesthesin<sup>®</sup> Pastillen). Wer zusätzlich die Abheilung der Aphthe fördern möchte, kann zu Benzydamin greifen. Dieser Indazol-Abkömmling hat sowohl betäubende als auch entzündungshemmende Effekte. Es gibt ihn als Spray zur punktgenauen Applikation, als Lösung zur Herstellung einer Mundspülung und als Lutschtabletten. Difflam<sup>®</sup> Spray und Tantum Verde<sup>®</sup> Spray dürfen auch im Kindesalter angewendet werden. Tantum Verde<sup>®</sup> Lutschtabletten sind für Kinder ab 6 Jahren, die Tantum Verde<sup>®</sup> Lösung zur Mundspülung erst ab 12 erlaubt.</li></ul></p><p class="bodytext"><ul><li> <strong>Entzündungshemmende Wirkstoffe</strong>. Diese Wirkstoffe helfen bei der Abheilung, die Schmerzen lindern sie jedoch kaum. Pflanzenfreunde können dafür auf eine Mundspülung mit Kamillenblüten zurückgreifen. Aus 10 g Teedroge auf 100 ml Wasser lässt sich ein konzentrierter Aufguss für die Mundspülung selbst herstellen. Als Fertigpräparat eignet sich für Jugendlich ab 12 und Erwachsene das alkoholhaltige Kamillosan<sup>®</sup> Mund- und Rachenspray oder eine Spülung mit Kamillosan<sup>®</sup>-Konzentrat (5 ml auf 100 ml Wasser). Ebenfalls fördernd für die Wundheilung ist Dexpanthenol. Als Lösung (zum Beispiel Bepanthen<sup>®</sup> Lösung) kann es als Mundspülung oder zum Einpinseln verwendet werden und ist auch ohne Einschränkung für Schwangere und Stillende zugelassen. Ähnlich soll auch Hyaluronsäuren wirken, hier stehen Lösungen und Gele zur Verfügung (zum Beispiel Aftamed<sup>®</sup> Mundgel oder Gengigel<sup>®</sup>Wundheilungsgel). Wichtig: Alle diese Wirkstoffe müssen nach dem Essen oder Zähneputzen aufgebracht werden und in der ersten halben Stunde sollte nichts gegessen oder getrunken werden.</li></ul></p><p class="bodytext"><strong>Adstringenzien.</strong> Sie hemmen die Entzündung und Sekretion und tragen dadurch zur schnellen Wundheilung bei. Man verwendet sie als Mundspülung oder trägt sie mit dem Pinsel auf die Läsionen auf. Manche schmecken unangenehm, andere färben Textilien. Es empfiehlt deshalb, vor der Anwendung den Beipackzettel zu lesen. Die Präparate beinhalten zum Beispiel Aluminiumchlorid, Myrrhen-Extrakte, Rhabarberwurzel-Extrakte, Ratanhiawurzel-Extrakte und Pfefferminzöl. Beispiele sind Gargarisma zum Gurgeln, Mallebrin<sup>®</sup> Konzentrat zumGurgeln, Echtrosept<sup>®</sup> Mundspülung, Pyralvex<sup>®</sup> Lösung oder Salviathymol<sup>®</sup>N Madaus. Für Schwangere, Stillende und Kinder unter 12 Jahren werden Adstringenzien nicht empfohlen.</p><p class="bodytext"><ul><li><strong>Schutzfilme. </strong>Relativ neu auf dem Markt sind Gele, die das Mundbläschen bedecken und es so vor schmerzlicher Reibung mit Nahrungsmitteln schützen. Man trägt sie mit einem Wattestäbchen, einem speziellen Applikator oder als Spray direkt auf. Beispiele sind Aphtofix<sup>®</sup> Aphten-Creme, Bloxaphte® oral care Mundgel oder Mundspray oder Urgo Aphten Lösung. Manche dieser Präparate enthalten auch zusätzlich Myrrhe (zum Beispiel Legased<sup>®</sup> natur oder Oroben Aftagen Mundspülung bzw. Gel).</li><li> </li><li><strong>Schwefelsäure.</strong> Für besonders tapfere Kandidaten gibt es noch eine weitere Art, gegen Aphthen vorzugehen: Die Verätzung mit Schwefelsäure. Das Präparat Oralmedic<sup>®</sup> enthält einen Wirkstoffkomplex aus Sulfonsäure und Schwefelsäure, der über ein spezielles Wattestäbchen direkt auf die Aphthe gegeben wird. Das ist zwar sehr schmerzhaft, aber effektiv. Es bildet sich ein Wundschorf, der für eine schnelle Abheilung sorgt.</li><li> </li><li><strong>Kortison. </strong>Wenn antiseptische und/oder betäubende Maßnahmen nicht ausreichen, kommt Kortison ins Spiel. Betroffene über 16 Jahren können — nach Rücksprache mit der Ärzt*in — niedrig dosierte Triamciolon-Hafttabletten(zum Beispiel Aftab<sup>®</sup> Hafttabletten) rezeptfrei in der Apotheke erwerben. Zweimal täglich dürfen die Kortisontabletten auf die Aphthe aufgebracht werden. Dazu befeuchtet man den Finger, nimmt die Tablette an der orangen, wirkstoffreien Seite auf und drückt sie auf das Bläschen. Dadurch bildet sich ein gelartiger Film, der das schmerzlindernde und entzündungshemmende Kortison freisetzt. </li></ul></p><p class="bodytext"><strong>Laser &amp; Co. für schwere Fälle </strong></p><p class="bodytext">In schweren Fällen, bei denen die oben genannten Maßnahmen nichts ausrichten können, muss ärztlich eingegriffen werden. Verordnet werden beispielsweise Mundspülungen oder Pinselungen mit Lösungen, die Antibiotika wie Tetrazyklin oder Minocyclin enthalten. Auch Aminosalicyl-Cremes können Größe und Schmerz von Aphthen lindern. Lasern stoppt den Schmerz sofort, wobei die Wirkung 4 bis 7 Tage lang anhält. </p><p class="bodytext">Bleiben die Aphthen unbeherrschbar, kommt auch eine systemische Therapie, d. h. eine Therapie über den Blutweg mit oral einzunehmenden Arzneimitteln zum Einsatz. In Einzeltherapie oder kombiniert werden dazu Kortisone, Colchizin, Pentoxifyllin und Immunsuppressiva wie Interferon-alpha verwendet. Aufgrund der nicht unerheblichen Nebenwirkungen sind diese Therapieregimes therapieresistenten oder besonders ausgeprägten Fälle vorbehalten.</p><p class="bodytext"> Sabine Werner, DAZ 2020; 44: 44; Andreas Altenburg et al, Dtsch Arztebl Int 2014; 111: 665-73 </p>

<p class="bodytext">Harninkontinenz ist ein weit verbreitetes Übel. Oft schämen sich die Betroffenen, isolieren sich und würden ihre vier Wände am liebsten gar nicht mehr verlassen. Dabei gibt es heute ausgefeilte Inkontinenzprodukte, die ganz diskret für Trockenheit und Sicherheit sorgen. Wissenswertes rund um Einlagen, Windeln und Pants finden Sie in unserem Ratgeber. </p><p class="bodytext"><strong>Frauen benachteiligt </strong></p><p class="bodytext">Sechs bis acht Millionen Menschen in Deutschland haben Probleme, ihre Blase zu kontrollieren. In der Folge verlieren sie ständig oder auch situationsbedingt – zum Beispiel beim Husten oder Lachen – kleinere oder größere Mengen Urin. Betroffen sind vor allem Frauen. Das liegt unter anderem am Aufbau des weiblichen Beckenbodens. Zum einen hat er eine Öffnung mehr, zum anderen ist er weniger straff, um sich bei einer Geburt leichter zu dehnen. Zusätzlich belastet und geschwächt wird der weibliche Beckenboden durch Geburten und Schwangerschaften. </p><p class="bodytext">Mit Medikamenten lässt sich die Harninkontinenz kaum beeinflussen. Besser helfen beckenbodenstärkende Gymnastik oder beispielsweise eine Gewichtsreduktion. In den allermeisten Fällen bleibt es beim Urinverlust und die Betroffenen sind auf Hilfsmittel angewiesen. Am häufigsten verwendet werden aufsaugende (absorbierende) Produkte. Sie nehmen ein Vielfaches ihres Eigengewichtes an Urin auf und verteilen diesen innerhalb einer speziell konstruierten Saugschicht. </p><p class="bodytext"><strong>Superabsorber Natrium-Polyacrylat </strong></p><p class="bodytext">Das Geheimnis dieser sogenannten Superabsorber ist meist Natrium-Polyacrylat. Die Natriumionen ziehen das Wasser osmotisch an und es bildet sich ein Hydrogel. Je mehr Natrium im Superabsorber enthalten ist, desto mehr Wasser wird aufgenommen und gebunden. Das Ganze geschieht fern von der Haut in der Hydrogelschicht – die innere Oberfläche des Produkts bleibt trocken. </p><p class="bodytext">Damit der Urin nicht nur im Bereich der Harnröhrenöffnung zu Hydrogel wird und dort einen Klumpen bildet, sorgt eine Verteilschicht dafür, dass die Flüssigkeit verteilt und über den gesamten Aufsaugkern gebunden wird. Weil der Urin im Hydrogel gebunden ist, ist auf der Außenseite keine wasser- und luftdichte Folie zum Abdichten nötig. Stattdessen kommt eine atmungsaktive Außenschicht zum Einsatz, was den Tragekomfort von Windeln &amp; Co. deutlich verbessert. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis: </strong>Die Superabsorberhaben einen weiteren Vorteil: Sie binden nicht nur die Flüssigkeit des Urins, sondern auch den Geruch. </p><p class="bodytext"><strong>Einlage, Windel oder Pants? </strong></p><p class="bodytext">Die technischen Errungenschaften von Superabsorber, Verteilschichten und atmungsaktiver Außenseite finden sich im Prinzip in allen aufsaugenden Inkontinenzprodukten. Dabei kann man je nach Stärke der Undichtigkeit zwischen verschiedenen Formen wählen:</p><p class="bodytext"><ul><li><strong>Einlagen.</strong> Für leichtes Harnträufeln zwischendurch (etwa 30 ml/Tag) reichen oft Einlagen. Ähnlich wie Monatsbinden haben diese zum Befestigen in der Unterhose einen Klebstreifen auf der Rückseite. Einlagen für Harninkontinenz gibt es in unterschiedlichen Formen für Männer und für Frauen.</li><li><strong>Vorlagen. </strong>Gehen am Tag nicht mehr als etwa 300 ml Urin ab, werden meist Vorlagen empfohlen. Diese sind größer als Einlagen und speziell für Männer oder Frauen anatomisch geformt. Vorlagen werden nicht in die Unterhose geklebt, sondern mit einer elastischen Netzhose fixiert. Auf diese Weise schmiegen sie sich sehr gut an und zeichnen sich unter der Kleidung kaum ab. Über Netzhose und Vorlage kann auf Wunsch auch normale Unterwäsche getragen werden.</li><li><strong>Inkontinenzwindel.</strong> Windeln sind ab einer mittleren Inkontinenzstärke angezeigt, also wenn mehr als etwa 300 bis 400 ml Urin am Tag verloren gehen. Sie liegen eng am Körper an und werden seitlich mit Klebestreifen geschlossen. Solche Inkontinenzwindeln kommen vor allem bei bettlägerigen, pflegebedürftigen Menschen zum Einsatz. Es gibt auch Varianten, die zusätzlich mit einer Art Hüftgürtel gehalten werden. Dieses System ist für Menschen gedacht, die noch körperlich aktiv sind.</li><li><strong>Pants oder Windel-Slips. </strong>Besonders praktisch und für alle Inkontinenzformen geeignet sind Windelpants, die sich wie ganz normale Unterhosen anziehen lassen. Gegen Auslaufen bieten sie spezielle elastische Bündchen. Sie lassen sich beim Toilettengang wie eine normale Unterhose herunterziehen. Sind sie nicht beschmutzt, kann man sie einfach weiterverwenden. Pants gibt es unisex oder in spezieller Ausführung für Männer bzw. Frauen. Damit sie wirklich dichthalten, ist die passende Größe wichtig. In der Regel sind die Größen mit S, M, L, XL und XXL gekennzeichnet. Sie bemessen sich nach dem Bauchumfang. </li></ul></p><p class="bodytext">Oft macht es Sinn, verschiedene Produkte zu kombinieren. So reichen z. B. tagsüber oft Einlagen oder Vorlagen, die häufig gewechselt werden, während nachts eine aufnahmefähigere Windel einen ruhigen Schlaf ermöglicht. </p><p class="bodytext"><strong>Tipp:</strong> Windeln anlegen ist gar nicht so einfach, sei es bei einem selbst oder bei jemand anderem. Einige Hersteller bieten auf ihrer Homepage Beschreibungen und Schulungsvideos zur Verwendung von Inkontinenzprodukten an. </p><p class="bodytext"><strong>Einweg oder Mehrweg? </strong></p><p class="bodytext">Auch bei Inkontinenzprodukten für Erwachsene gibt es wiederverwendbare, waschbare Lösungen. Allerdings hat sich die Auswahl in den letzten Jahren reduziert. Wiederverwendbare Produkte haben ein Mehrkammersystem und einen Vliesschicht, die den Rückfluss des Urins Richtung Körper und Haut verhindern sollen. Sie können in der Regel bis zu 300-Mal bei 95° C gewaschen und in den Trockner geworfen werden. Bügeln ist jedoch aufgrund der speziellen Gewebe verboten. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Ob die Ökobilanz bei Mehrwegprodukten wirklich besser ist als bei Einwegwindeln, wird auch bei Säuglingswindeln immer wieder heftig diskutiert. Strom- und Wasserverbrauch für die Aufbereitung sind beispielsweise nicht zu unterschätzen. </p><p class="bodytext"><strong>Hautschutz unter der Windel </strong></p><p class="bodytext">Neben der richtigen Nutzung der aufsaugenden Hilfsmittel ist bei der Inkontinenz auch die Hautpflege von großer Bedeutung. Das gilt vor allem beiälteren Menschen, weil alternde Haut weniger widerstandsfähig gegenüber äußeren Reizen ist. Zur Pflege empfiehlt sich:</p><p class="bodytext"><ul><li><strong>Waschen.</strong> Den Intimbereich nur mit lauwarmem Wasser und alkalifreien, ph-neutralen und rückfettenden Substanzen waschen. Ideal sind weiche (!) Einmalwaschlappen. Haut danach gründlich, aber vorsichtig trocknen. Nicht rubbeln, da hierbei kleinste Verletzungen oder Risse drohen. Trockenfönen ist nicht erlaubt, da dies die Haut zu sehr austrocknet.</li><li><strong>Pflege.</strong> Zur Hautpflege bieten sich spezielle Pflegeöle oder Wasser-in-Öl-Emulsionen an. Keine Öl-in-Wasser-Emulsionen verwenden, sie quellen die Hornschicht auf und trocknen die Haut aus. Auch Babyöle sind ungeeignet, da sie oft reizende Duftstoffe enthalten. Spezielle feuchtigkeitsbindende Pflegeprodukte für Inkontinente, z. B. auf der Basis von Harnstoff oder Aloe vera, gibt es in der Apotheke.</li><li><strong>Schutz.</strong> Um die Haut von Windel- und Vorlagenträger vor Urin und Stuhl zu schützen, wurden spezielle Barriereprodukte entwickelt. Diese enthalten natürliche Öle, Silikonöle oder Zinkoxid bzw. Kombinationen daraus und sind in der Apotheke erhältlich. </li></ul></p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Puder und Vaseline schaden mehr als sie schützen: Puder verklumpt und wirkt wie Schmirgelpapier auf die Haut, Vaseline mindert die Saugfähigkeit der absorbierenden Wirkstoffe und Schichten. </p><p class="bodytext"><strong>Ableiten statt aufsaugen </strong></p><p class="bodytext">Bettlägerige Patienten mit schwerer Inkontinenz werden manchmal auch mit Dauerkathetern versorgt. Dafür schieben Ärzt*innen oder Pflegepersonal einen doppellumigen Schlauch aus Silikon durch die Harnröhre bis in die Blase. Dauerkatheter bergen ein hohes Infektionsrisiko, weshalb der Einsatz immer kritisch abzuwägen ist. </p><p class="bodytext">Zum Auffangen des Urins verbindet man den Katheter mit einem Auffangbeutel. Hier gibt es verschiedene Systeme. Bei Bettlägerigen verwendet man meist Urinbeutel aus Plastik, die an einem Gestell am Bettrand aufgehängt werden und aus denen man den Urin regelmäßig ablässt. Mobile Patienten haben die Möglichkeit, den Urinbeutel am Bein zu befestigen. </p><p class="bodytext">Für Männer gibt es eine weitere Methode der Harnableitung: Das Urinalkondom. Es wird wie ein Präservativ über den Penis gestreift und mit Hilfe von Klebestreifen befestigt. An der Spitze des Kondoms befindet sich ein Schlauch, durch den der Urin in den am Bein befestigten Urinbeutel abfließen kann. </p><p class="bodytext">Quellen: Schäfer C, DAZ 2020; 37: 49; Bruhn C, DAZ 2013; 26: 44 </p>

<p class="bodytext">Harninkontinenz ist ein weit verbreitetes Übel. Oft schämen sich die Betroffenen, isolieren sich und würden ihre vier Wände am liebsten gar nicht mehr verlassen. Dabei gibt es heute ausgefeilte Inkontinenzprodukte, die ganz diskret für Trockenheit und Sicherheit sorgen. Wissenswertes rund um Einlagen, Windeln und Pants finden Sie in unserem Ratgeber. </p><p class="bodytext"><strong>Frauen benachteiligt </strong></p><p class="bodytext">Sechs bis acht Millionen Menschen in Deutschland haben Probleme, ihre Blase zu kontrollieren. In der Folge verlieren sie ständig oder auch situationsbedingt – zum Beispiel beim Husten oder Lachen – kleinere oder größere Mengen Urin. Betroffen sind vor allem Frauen. Das liegt unter anderem am Aufbau des weiblichen Beckenbodens. Zum einen hat er eine Öffnung mehr, zum anderen ist er weniger straff, um sich bei einer Geburt leichter zu dehnen. Zusätzlich belastet und geschwächt wird der weibliche Beckenboden durch Geburten und Schwangerschaften. </p><p class="bodytext">Mit Medikamenten lässt sich die Harninkontinenz kaum beeinflussen. Besser helfen beckenbodenstärkende Gymnastik oder beispielsweise eine Gewichtsreduktion. In den allermeisten Fällen bleibt es beim Urinverlust und die Betroffenen sind auf Hilfsmittel angewiesen. Am häufigsten verwendet werden aufsaugende (absorbierende) Produkte. Sie nehmen ein Vielfaches ihres Eigengewichtes an Urin auf und verteilen diesen innerhalb einer speziell konstruierten Saugschicht. </p><p class="bodytext"><strong>Superabsorber Natrium-Polyacrylat </strong></p><p class="bodytext">Das Geheimnis dieser sogenannten Superabsorber ist meist Natrium-Polyacrylat. Die Natriumionen ziehen das Wasser osmotisch an und es bildet sich ein Hydrogel. Je mehr Natrium im Superabsorber enthalten ist, desto mehr Wasser wird aufgenommen und gebunden. Das Ganze geschieht fern von der Haut in der Hydrogelschicht – die innere Oberfläche des Produkts bleibt trocken. </p><p class="bodytext">Damit der Urin nicht nur im Bereich der Harnröhrenöffnung zu Hydrogel wird und dort einen Klumpen bildet, sorgt eine Verteilschicht dafür, dass die Flüssigkeit verteilt und über den gesamten Aufsaugkern gebunden wird. Weil der Urin im Hydrogel gebunden ist, ist auf der Außenseite keine wasser- und luftdichte Folie zum Abdichten nötig. Stattdessen kommt eine atmungsaktive Außenschicht zum Einsatz, was den Tragekomfort von Windeln &amp; Co. deutlich verbessert. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis: </strong>Die Superabsorberhaben einen weiteren Vorteil: Sie binden nicht nur die Flüssigkeit des Urins, sondern auch den Geruch. </p><p class="bodytext"><strong>Einlage, Windel oder Pants? </strong></p><p class="bodytext">Die technischen Errungenschaften von Superabsorber, Verteilschichten und atmungsaktiver Außenseite finden sich im Prinzip in allen aufsaugenden Inkontinenzprodukten. Dabei kann man je nach Stärke der Undichtigkeit zwischen verschiedenen Formen wählen:</p><p class="bodytext"><ul><li><strong>Einlagen.</strong> Für leichtes Harnträufeln zwischendurch (etwa 30 ml/Tag) reichen oft Einlagen. Ähnlich wie Monatsbinden haben diese zum Befestigen in der Unterhose einen Klebstreifen auf der Rückseite. Einlagen für Harninkontinenz gibt es in unterschiedlichen Formen für Männer und für Frauen.</li><li><strong>Vorlagen. </strong>Gehen am Tag nicht mehr als etwa 300 ml Urin ab, werden meist Vorlagen empfohlen. Diese sind größer als Einlagen und speziell für Männer oder Frauen anatomisch geformt. Vorlagen werden nicht in die Unterhose geklebt, sondern mit einer elastischen Netzhose fixiert. Auf diese Weise schmiegen sie sich sehr gut an und zeichnen sich unter der Kleidung kaum ab. Über Netzhose und Vorlage kann auf Wunsch auch normale Unterwäsche getragen werden.</li><li><strong>Inkontinenzwindel.</strong> Windeln sind ab einer mittleren Inkontinenzstärke angezeigt, also wenn mehr als etwa 300 bis 400 ml Urin am Tag verloren gehen. Sie liegen eng am Körper an und werden seitlich mit Klebestreifen geschlossen. Solche Inkontinenzwindeln kommen vor allem bei bettlägerigen, pflegebedürftigen Menschen zum Einsatz. Es gibt auch Varianten, die zusätzlich mit einer Art Hüftgürtel gehalten werden. Dieses System ist für Menschen gedacht, die noch körperlich aktiv sind.</li><li><strong>Pants oder Windel-Slips. </strong>Besonders praktisch und für alle Inkontinenzformen geeignet sind Windelpants, die sich wie ganz normale Unterhosen anziehen lassen. Gegen Auslaufen bieten sie spezielle elastische Bündchen. Sie lassen sich beim Toilettengang wie eine normale Unterhose herunterziehen. Sind sie nicht beschmutzt, kann man sie einfach weiterverwenden. Pants gibt es unisex oder in spezieller Ausführung für Männer bzw. Frauen. Damit sie wirklich dichthalten, ist die passende Größe wichtig. In der Regel sind die Größen mit S, M, L, XL und XXL gekennzeichnet. Sie bemessen sich nach dem Bauchumfang. </li></ul></p><p class="bodytext">Oft macht es Sinn, verschiedene Produkte zu kombinieren. So reichen z. B. tagsüber oft Einlagen oder Vorlagen, die häufig gewechselt werden, während nachts eine aufnahmefähigere Windel einen ruhigen Schlaf ermöglicht. </p><p class="bodytext"><strong>Tipp:</strong> Windeln anlegen ist gar nicht so einfach, sei es bei einem selbst oder bei jemand anderem. Einige Hersteller bieten auf ihrer Homepage Beschreibungen und Schulungsvideos zur Verwendung von Inkontinenzprodukten an. </p><p class="bodytext"><strong>Einweg oder Mehrweg? </strong></p><p class="bodytext">Auch bei Inkontinenzprodukten für Erwachsene gibt es wiederverwendbare, waschbare Lösungen. Allerdings hat sich die Auswahl in den letzten Jahren reduziert. Wiederverwendbare Produkte haben ein Mehrkammersystem und einen Vliesschicht, die den Rückfluss des Urins Richtung Körper und Haut verhindern sollen. Sie können in der Regel bis zu 300-Mal bei 95° C gewaschen und in den Trockner geworfen werden. Bügeln ist jedoch aufgrund der speziellen Gewebe verboten. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Ob die Ökobilanz bei Mehrwegprodukten wirklich besser ist als bei Einwegwindeln, wird auch bei Säuglingswindeln immer wieder heftig diskutiert. Strom- und Wasserverbrauch für die Aufbereitung sind beispielsweise nicht zu unterschätzen. </p><p class="bodytext"><strong>Hautschutz unter der Windel </strong></p><p class="bodytext">Neben der richtigen Nutzung der aufsaugenden Hilfsmittel ist bei der Inkontinenz auch die Hautpflege von großer Bedeutung. Das gilt vor allem beiälteren Menschen, weil alternde Haut weniger widerstandsfähig gegenüber äußeren Reizen ist. Zur Pflege empfiehlt sich:</p><p class="bodytext"><ul><li><strong>Waschen.</strong> Den Intimbereich nur mit lauwarmem Wasser und alkalifreien, ph-neutralen und rückfettenden Substanzen waschen. Ideal sind weiche (!) Einmalwaschlappen. Haut danach gründlich, aber vorsichtig trocknen. Nicht rubbeln, da hierbei kleinste Verletzungen oder Risse drohen. Trockenfönen ist nicht erlaubt, da dies die Haut zu sehr austrocknet.</li><li><strong>Pflege.</strong> Zur Hautpflege bieten sich spezielle Pflegeöle oder Wasser-in-Öl-Emulsionen an. Keine Öl-in-Wasser-Emulsionen verwenden, sie quellen die Hornschicht auf und trocknen die Haut aus. Auch Babyöle sind ungeeignet, da sie oft reizende Duftstoffe enthalten. Spezielle feuchtigkeitsbindende Pflegeprodukte für Inkontinente, z. B. auf der Basis von Harnstoff oder Aloe vera, gibt es in der Apotheke.</li><li><strong>Schutz.</strong> Um die Haut von Windel- und Vorlagenträger vor Urin und Stuhl zu schützen, wurden spezielle Barriereprodukte entwickelt. Diese enthalten natürliche Öle, Silikonöle oder Zinkoxid bzw. Kombinationen daraus und sind in der Apotheke erhältlich. </li></ul></p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Puder und Vaseline schaden mehr als sie schützen: Puder verklumpt und wirkt wie Schmirgelpapier auf die Haut, Vaseline mindert die Saugfähigkeit der absorbierenden Wirkstoffe und Schichten. </p><p class="bodytext"><strong>Ableiten statt aufsaugen </strong></p><p class="bodytext">Bettlägerige Patienten mit schwerer Inkontinenz werden manchmal auch mit Dauerkathetern versorgt. Dafür schieben Ärzt*innen oder Pflegepersonal einen doppellumigen Schlauch aus Silikon durch die Harnröhre bis in die Blase. Dauerkatheter bergen ein hohes Infektionsrisiko, weshalb der Einsatz immer kritisch abzuwägen ist. </p><p class="bodytext">Zum Auffangen des Urins verbindet man den Katheter mit einem Auffangbeutel. Hier gibt es verschiedene Systeme. Bei Bettlägerigen verwendet man meist Urinbeutel aus Plastik, die an einem Gestell am Bettrand aufgehängt werden und aus denen man den Urin regelmäßig ablässt. Mobile Patienten haben die Möglichkeit, den Urinbeutel am Bein zu befestigen. </p><p class="bodytext">Für Männer gibt es eine weitere Methode der Harnableitung: Das Urinalkondom. Es wird wie ein Präservativ über den Penis gestreift und mit Hilfe von Klebestreifen befestigt. An der Spitze des Kondoms befindet sich ein Schlauch, durch den der Urin in den am Bein befestigten Urinbeutel abfließen kann. </p><p class="bodytext">Quellen: Schäfer C, DAZ 2020; 37: 49; Bruhn C, DAZ 2013; 26: 44 </p>

<p class="bodytext">Egal ob roter Lockenkopf, braune Zöpfe oder blonde Mähne. Jeder will gesundes Haar, das glänzt und&nbsp;Volumen hat. Wie Sie lästigen Spliss und Schuppen loswerden und Ihr Haar in Glanzform bringen, lesen Sie hier. </p><p class="bodytext"><strong>Dem Spliss ohne Schere beikommen</strong></p><p class="bodytext">Haare müssen so einiges aushalten: Kämmen, Föhnen und Färben strapazieren das Haar und trocknen es aus. Die Folge ist Spliss – gespaltene Haarspitzen. Splissige Spitzen kann man nicht reparieren. Hier hilft nur noch die Schere. Es gibt aber einige Möglichkeiten dem Spliss zuvorzukommen.</p><p class="bodytext">Gespaltene Haarspitzen entstehen meist durch Reibung – etwa, wenn man&nbsp;auf Kunstfaserkissen schläft, die Haare nach dem Waschen frottiert oder das Haar an der Kleidung reibt. Auch ein absoluter Haarkiller und mit verantwortlich für Spliss ist Hitze. Föhnen Sie Ihre Haare deswegen auf niedrigster Stufe. Wenn möglich verzichten Sie ganz darauf. Vorbeugend lassen sich die Haare mit Spülungen oder Kuren behandeln. Suchen Sie die Produkte entsprechend Ihrem Haartyp aus und massieren Sie diese nur in die Haarspitzen.</p><p class="bodytext"><strong>Zufriedene Kopfhaut – keine Schuppen</strong></p><p class="bodytext">Erneuert sich die Kopfhaut, entstehen&nbsp;natürlicherweise kleine Schuppen. Verklumpen diese abgestorbenen Hautzellen, machen sie sich als unschöne weiße Flocken auf Kragen und Schultern bemerkbar. Bei trockener Kopfhaut bilden sich trockene Schuppen. Abhilfe schafft hier ein rück­fettendes Shampoo. Damit sollten sich Schuppengeplagte alle zwei bis drei Tage die Haare waschen. Außerdem kann man trockene Schuppen mit Öl behandeln: Massieren Sie es in die Kopfhaut und lassen Sie es zwei Stunden einwirken. Um das Schuppen-Problem bei der Wurzel zu packen, sollten Sie alles vermeiden, was die Kopfhaut reizt. Dazu gehören Kämme mit scharfen Zinken, zu heißes Föhnen oder zu häufiges Haarewaschen.</p><p class="bodytext">Wen allerdings große, fettige Schuppen plagen, bei dem steckt oft mehr dahinter als nur die falsche Haarpflege. Meist verursachen hier Pilzinfektionen oder Schuppen­flechte die&nbsp;Schuppen. Betroffene leiden unter Kopfjucken und plagen sich mit roten, nässenden Stellen auf der Kopfhaut. Ein Arztbesuch klärt dann die Erkrankungsursache und bestimmt das richtige Pflegemittel.</p><p class="bodytext"><strong>Noch mehr Pflege nach dem Sonnenbad</strong></p><p class="bodytext">Gerade im Sommer braucht Ihr Haar besondere Pflege, denn Haare leiden unter zu viel Sonne. Die UV-Strahlen dringen bis ins Innere der Haare vor, bleichen die Haarpigmente und greifen die Struktur an. Das Haar lässt sich dann schlechter kämmen und wird stumpf. </p><p class="bodytext">Besonders schädlich ist die Kombination von Sonne mit Salz- oder Chlorwasser. Waschen Sie deswegen unbedingt die Haare, wenn Sie in salzigem oder gechlortem Wasser gebadet haben. Benutzen Sie ein Shampoo für strapaziertes Haar. Außerdem gibt es für die Haare – ähnlich wie für die Haut – Pflegeprodukte mit UV-Schutz. Und wer auf Nummer sicher gehen will, setzt einfach einen Sonnenhut auf.</p><p class="bodytext"><strong>Tipps für gesundes Haar</strong></p><p class="bodytext"><ul><li>Verwenden Sie mildes Shampoo: Damit schonen Sie Kopfhaut und Haar auch bei täglicher Wäsche.</li><li>Waschen Sie Ihr Haar nur lauwarm. Heißes Wasser entzieht der Haut Feuchtigkeit.</li><li>Nasse Haare sind empfindlicher als trockene. Bürsten Sie Ihre Haare deswegen schon vor der Wäsche und verwenden Sie zusätzlich eine Spülung: Das Kämmen nach dem Waschen fällt dann leichter.</li><li>Wenn Sie ihr Haar mit Glätteeisen oder Lockenstab stylen wollen, sollten Sie es auf jeden Fall durch ein passendes Produkt vor Hitzeschäden schützen.</li><li>Nehmen Sie zum Zusammenbinden der Haare weiche Gummis und binden Sie den Pferdeschwanz nicht zu fest: Das beugt Haarbruch vor.</li></ul></p>

<p class="bodytext">Egal ob roter Lockenkopf, braune Zöpfe oder blonde Mähne. Jeder will gesundes Haar, das glänzt und&nbsp;Volumen hat. Wie Sie lästigen Spliss und Schuppen loswerden und Ihr Haar in Glanzform bringen, lesen Sie hier. </p><p class="bodytext"><strong>Dem Spliss ohne Schere beikommen</strong></p><p class="bodytext">Haare müssen so einiges aushalten: Kämmen, Föhnen und Färben strapazieren das Haar und trocknen es aus. Die Folge ist Spliss – gespaltene Haarspitzen. Splissige Spitzen kann man nicht reparieren. Hier hilft nur noch die Schere. Es gibt aber einige Möglichkeiten dem Spliss zuvorzukommen.</p><p class="bodytext">Gespaltene Haarspitzen entstehen meist durch Reibung – etwa, wenn man&nbsp;auf Kunstfaserkissen schläft, die Haare nach dem Waschen frottiert oder das Haar an der Kleidung reibt. Auch ein absoluter Haarkiller und mit verantwortlich für Spliss ist Hitze. Föhnen Sie Ihre Haare deswegen auf niedrigster Stufe. Wenn möglich verzichten Sie ganz darauf. Vorbeugend lassen sich die Haare mit Spülungen oder Kuren behandeln. Suchen Sie die Produkte entsprechend Ihrem Haartyp aus und massieren Sie diese nur in die Haarspitzen.</p><p class="bodytext"><strong>Zufriedene Kopfhaut – keine Schuppen</strong></p><p class="bodytext">Erneuert sich die Kopfhaut, entstehen&nbsp;natürlicherweise kleine Schuppen. Verklumpen diese abgestorbenen Hautzellen, machen sie sich als unschöne weiße Flocken auf Kragen und Schultern bemerkbar. Bei trockener Kopfhaut bilden sich trockene Schuppen. Abhilfe schafft hier ein rück­fettendes Shampoo. Damit sollten sich Schuppengeplagte alle zwei bis drei Tage die Haare waschen. Außerdem kann man trockene Schuppen mit Öl behandeln: Massieren Sie es in die Kopfhaut und lassen Sie es zwei Stunden einwirken. Um das Schuppen-Problem bei der Wurzel zu packen, sollten Sie alles vermeiden, was die Kopfhaut reizt. Dazu gehören Kämme mit scharfen Zinken, zu heißes Föhnen oder zu häufiges Haarewaschen.</p><p class="bodytext">Wen allerdings große, fettige Schuppen plagen, bei dem steckt oft mehr dahinter als nur die falsche Haarpflege. Meist verursachen hier Pilzinfektionen oder Schuppen­flechte die&nbsp;Schuppen. Betroffene leiden unter Kopfjucken und plagen sich mit roten, nässenden Stellen auf der Kopfhaut. Ein Arztbesuch klärt dann die Erkrankungsursache und bestimmt das richtige Pflegemittel.</p><p class="bodytext"><strong>Noch mehr Pflege nach dem Sonnenbad</strong></p><p class="bodytext">Gerade im Sommer braucht Ihr Haar besondere Pflege, denn Haare leiden unter zu viel Sonne. Die UV-Strahlen dringen bis ins Innere der Haare vor, bleichen die Haarpigmente und greifen die Struktur an. Das Haar lässt sich dann schlechter kämmen und wird stumpf. </p><p class="bodytext">Besonders schädlich ist die Kombination von Sonne mit Salz- oder Chlorwasser. Waschen Sie deswegen unbedingt die Haare, wenn Sie in salzigem oder gechlortem Wasser gebadet haben. Benutzen Sie ein Shampoo für strapaziertes Haar. Außerdem gibt es für die Haare – ähnlich wie für die Haut – Pflegeprodukte mit UV-Schutz. Und wer auf Nummer sicher gehen will, setzt einfach einen Sonnenhut auf.</p><p class="bodytext"><strong>Tipps für gesundes Haar</strong></p><p class="bodytext"><ul><li>Verwenden Sie mildes Shampoo: Damit schonen Sie Kopfhaut und Haar auch bei täglicher Wäsche.</li><li>Waschen Sie Ihr Haar nur lauwarm. Heißes Wasser entzieht der Haut Feuchtigkeit.</li><li>Nasse Haare sind empfindlicher als trockene. Bürsten Sie Ihre Haare deswegen schon vor der Wäsche und verwenden Sie zusätzlich eine Spülung: Das Kämmen nach dem Waschen fällt dann leichter.</li><li>Wenn Sie ihr Haar mit Glätteeisen oder Lockenstab stylen wollen, sollten Sie es auf jeden Fall durch ein passendes Produkt vor Hitzeschäden schützen.</li><li>Nehmen Sie zum Zusammenbinden der Haare weiche Gummis und binden Sie den Pferdeschwanz nicht zu fest: Das beugt Haarbruch vor.</li></ul></p>

<p class="bodytext">Pünktlich zum Frühjahr geht es für viel wieder los mit dem Heuschnupfen. Triefende Nase, dauerhafter Niesreiz, juckende und tränende Augen werden je nach herumfliegender Pollenart zum lästigen Begleiter. Zum Glück muss man den Spuk nicht kampflos hinnehmen: Lesen Sie in diesem Ratgeber, mit welchen Tipps und Medikamenten Sie Ihren Heuschnupfen am besten in den Griff bekommen. </p><p class="bodytext"><strong>Häufig und nicht harmlos </strong></p><p class="bodytext">Heuschnupfen ist alles andere als selten: Fast jedes 10. Kind leidet darunter, und bei 15% der Erwachsenen wird zumindest einmal im Verlauf ihres Lebens die Diagnose „Heuschnupfen“ gestellt. Auch wenn oberflächlich betrachtet nur die Nase trieft und das Auge juckt, ist der Heuschnupfen, (medizinisch auch allergische oder saisonale Rhinitis) nicht harmlos: Manche Heuschnupfenerkrankte sind so stark betroffen, dass sie Dauerkopfschmerzen und Müdigkeit entwickeln und sogar ihre Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt ist. Unbehandelter Heuschnupfen kann sich auch auswachsen und die Schleimhäute so empfindlich machen, dass sich leichter Nasennebenhöhlenentzündungen, Husten oder sogar ein allergisches Asthma entwickelt. Bei Letzterem spricht man dann von einem Etagenwechsel, weil sich die Heuschnupfenbeschwerden nun eine Etage tiefer, nämlich in den Bronchien und der Lunge bemerkbar machen. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Spätestens bei Brennen hinter dem Brustbein, Nachlassen der sportlichen Leistung (z. B. im Schulsport), Reizhusten und häufigen Infekte der tiefen Atemweg sollten Sie einen Arzt aufsuchen, denn diese Beschwerden können Hinweise auf den oben genannten Etagenwechsel sein. </p><p class="bodytext"><strong>Den Trief-Auslöser dingfest machen</strong></p><p class="bodytext">Auslöser für den Heuschnupfen sind Pollen aller Art, also das männliche Erbgut, das Pflanzen über den Wind verteilen. Diese Pollen sind bis zu 20 Mikrometer groß und können über hunderte Kilometer fliegen. Dringen sie in die Atemwege oder in die Augen ein, lösen sie bei sensibilisierten Pollenallergikern über deren körpereigene Abwehr (Immunglobuline und der Botenstoff Histamin) die typischen Beschwerden aus. Zu den wichtigsten allergie-auslösenden Pollen zählen</p><p class="bodytext"><ul><li>Hasel, Erle, Birke&nbsp;</li><li>Gräser, Roggen&nbsp;</li><li>Beifuß, Nessel&nbsp;</li><li>Ambrosia. </li></ul></p><p class="bodytext">Weil sich die allergieauslösenden Bestanteile der Pollen häufig ähneln, haben viele Heuschnupfenpatienten sogar mehrere Allergien gleichzeitig und kämpfen deshalb oft von Januar bis zum Herbst mit Juckreiz, Triefnase &amp; Co.. Um herauszufinden, welche Allergene für die Beschwerden verantwortlich sind, ist ein Arztbesuch angezeigt. Nach der gründlichen Befragung hilft ein sogenannter Pricktest, den Übeltäter nachzuweisen. Dabei tropft der Arzt verschiedene Allergene auf die Innenseite des Unterarms und ritzt die Haut oberflächlich mit einer Nadel ein. Anhand der Hautreaktionen lässt sich ablesen, auf welches Allergen der Betroffene allergisch ist. Im Zweifel nimmt der Arzt auch Blut ab und prüft, ob spezifische IgE-Antikörper gegen das verdächtige Pollengen nachweisbar sind. </p><p class="bodytext"><strong>Tipp: </strong>Hilfreich bei der Identifizierung der allergisierenden Pollen ist ein Pollentagebuch, indem der Betroffene seine Beschwerden einträgt, die dann mit der aktuellen Pollensituation vor Ort abgeglichen werden (bereitgestellt von der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst unter http://www.pollenstiftung.de/pollentagebuchpollen-app/ ). </p><p class="bodytext"><strong>Akute Hilfe mit Spray und Tropfen </strong></p><p class="bodytext">Wenn die Augen jucken und die Nase trieft, will der Betroffene meist nur, dass die Beschwerden schnell wieder verschwinden. Dabei sollten zunächst lokale Mittel eingesetzt werden, d.h. Nasensprays und Augentropfen. Folgende Präparate sind in der Apotheke rezeptfrei erhältlich:</p><p class="bodytext"><ul><li>Cromoglicinsäure (zum Beispiel Pollicrom<sup>®</sup> oder Vividrin<sup>®</sup>Nasenspray gegen Heuschnupfen) ist die mildeste Variante der Wirkstoffe gegen die saisonale allergische Rhinitis. Sie stabilisiert die Zellen, die den Botenstoff Histamin freisetzen und wirkt damit vorbeugend. Deshalb müssen Nasensprays oder Augentropfen mit Cromoglicinsäure auch schon eine Woche vor dem ersten Pollenflug verwendet werden, um ausreichend zu wirken.</li><li>Antihistaminika blockieren den Rezeptor für Histamin und wirken schnell und effektiv. Als Nasenspray oder Augentropfen empfehlen sich Azelastin (zum Beispiel Allergodil<sup>®</sup>akut, Vividrin<sup>®</sup>akut, Pollival<sup>®</sup> oder Azela-Vision<sup>®</sup>MD sine) oder Levocabastin (zum Beispiel Levocamed<sup>®</sup>). Ketotifen gibt es nur als Augentropfen (zum Beispiel Ketotifen Stulln<sup>®</sup>DU, Zaditen ophta<sup>®</sup>). Je nach Wirkstoff sollen sie 2 bis 4-Mal am Tag angewendet werden.</li><li>Kortisonhaltige Nasensprays dämmen die Immunreaktion ein und gehören inzwischen zur Basistherapie beim Heuschnupfen. Zur Selbstmedikation nach Erstdiagnose durch den Arzt sind für Erwachsene die Wirkstoffe Beclometason (zum Beispiel Rhinivict<sup>®</sup>nasal), Mometason (zum Beispiel Momeallerg<sup>®</sup>) und Fluticason (zum Beispiel Otri-Allergie<sup>®</sup>) zugelassen. Die Wirkung kortisonhaltiger Nasensprays setzt jedoch erst nach drei bis vier Behandlungstagen ein. Bei Besserung der Beschwerden kann die Dosis reduziert werden. Reicht eine Monotherapie nicht aus, kann sich der Betroffene vom Arzt auch ein Nasenspray mit einer fixen Kombination von Kortison und Antihistaminikum verschreiben lassen (zum Beispiel Dymista<sup>®</sup>).</li><li>Bei akut stark verstopfter Nase oder extrem geröteten Augen dürfen für maximal eine Woche auch abschwellende Nasentropfen bzw. weißmachende Augentropfen verwendet werden. Empfohlene Wirkstoffe sind gefäßverengende Alpha-Sympathomimetika wie Naphazolin oder Oxymetazolin. </li></ul></p><p class="bodytext">Sind Augen und Nase vom Heuschnupfen betroffen, bietet sich auch eine „innere“ Therapie mit Antihistaminika an. Die Tabletten werden einmal täglich eingenommen und reduzieren zuverlässig die allergischen Beschwerden. Antihistaminika der 2. und 3. Generation wie Loratadin, Cetirizin und Levocetirizin machen weniger müde als die der 1. Generation, weswegen ihnen der Vorzug gegeben werden sollte. </p><p class="bodytext"><strong>Tipp:</strong> Wer auch von den neuen Antihistaminika müde wird, sollte die Einnahme der Tagesdosis auf abends verlegen. </p><p class="bodytext"><strong>Müssen Schwangere weiterschniefen? </strong></p><p class="bodytext">Medikamente sind während Schwangerschaft und Stillzeit oft eine heikle Angelegenheit. Zum Glück sind jedoch laut den Experten für Embryonaltoxokologie von der Charité Berlin die wichtigsten Basismedikamente auch mit Baby im Bauch oder an der Brust erlaubt. Erste Wahl ist die als Nasenspray oder Augentropfen zur Prophylaxe eingesetzte Cromoglicinsäure. Reicht das nicht aus, dürfen Schwangere zu Augentropfen oder ein Nasenspray mit Azelastin oder Levocabastin greifen. Auch Antihistaminika-Tabletten sind möglich: Hier empfehlen die Experten die Wirkstoffe Loratidin, Desloratidin oder Cetirizin, ist eine Sedierung, d.h. das Müdemachen erwünscht, darf Clemastin (zum Beispiel Tavegil<sup>®</sup>) eingenommen werden. Clemastin geht jedoch in die Muttermilch über. Wird das Baby mitsediert, sollte die Mutter lieber auf eines der oben genannten nicht-sedierenden Antihistaminika wechseln. Extrem verstopfte Nasen dürfen Schwangere und Stillende durch abschwellende Nasentropfen mit Xylometazolin (zum Beispiel Otriven<sup>®</sup>) oder Oxymetazolin (zum Beispiel Nasivin<sup>®</sup> oder Wick<sup>®</sup>sinex) belüften – allerdings ebenfalls nicht länger als eine Woche. </p><p class="bodytext"><strong>Langfristig desensibilisieren </strong></p><p class="bodytext">Bei manchen Betroffenen lässt sich der Heuschnupfen durch die oben genannten Medikamente nicht eindämmen. Hier ist zu überlegen, den Organismus mit einer SIT (spezifischen Immuntherapie) an das Allergen zu gewöhnen, um dadurch die allergische Reaktion einzudämmen. Diese Therapie dauert etwa 3 Jahre und ist bei Allergien gegen Gräser- und Baumpollen recht erfolgreich. Dabei werden in regelmäßigen Abständen die entsprechende Allergenextrakte entweder mit einer Spritze unter die Haut (Subcutane Immuntherapie, SCIT) oder als Tablette bzw. Lösung unter die Zunge gegeben (Sublinguale Immuntherapie, SLIT). </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Wenn Sie sich für eine SLIT oder SCIT entschieden haben, bleiben Sie dran. Je länger die Immuntherapie durchgeführt wird, desto größer ist der Therapieerfolg. Selbst wenn die Beschwerden nicht komplett verschwinden, wird durch die Immuntherapie einem Etagenwechsel vorgebeugt. </p><p class="bodytext"><strong>Was noch alles hilft </strong></p><p class="bodytext">Zur Linderung von Heuschnupfen-Beschwerden gibt es eine ganze Reihe nicht-medikamentöser Maßnahmen. Die wichtigste davon ist die Allergen-Karenz, d.h. das Meiden der Pollenallergene. Hilfreich sind dabei folgende Tipps:</p><p class="bodytext"><ul><li><strong>Feucht wischen.</strong> Während der Pollensaison ist es hilfreich, Boden und andere Oberflächen im Haus feucht zu wischen, um die Pollen zu entfernen. Staubsaugen ist kontraproduktiv, da Luft und Pollen aufgewirbelt werden.</li><li><strong>Nase spülen.</strong> Aus der Nase lassen sich Pollen mit einer Nasenspülung vertreiben. Am besten nimmt man dazu Salzlösungen, die erforderlichen Nasendusche oder Nasenkanne gibt´s in der Apotheke.</li><li><strong>Zu Hause umziehen.</strong> Wer aus dem Freien kommt, kann die Pollenbelastung reduzieren, indem er seine Kleidung wechselt. Brillenträger sollten die Brillengläser reinigen, denn auch hier sammeln sich gerne Pollen an.</li><li><strong>Urlaub planen. </strong>Wer weiß, wann die für ihn gefährlichen Pollen zu Hause unterwegs sind, kann Urlaub in pollenärmeren Regionen planen. Auf der Seite https://www.zaum-online.de/pollen/pollen-monitoring-map-of-the-world.html findet sich eine Karte mit Informationen zur weltweiten Verteilung von Pollen.</li><li><strong>Richtig lüften.</strong> Fenster kurz und stoßweise öffnen, nicht gekippt lassen. Wer auf Gräserpollen allergisch ist, sollte eher morgens die Fenster öffnen, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land ist deren Konzentration in der Luft morgens am niedrigsten. Anders herum ist es beim Beifuß: Seine Pollen schwirren vor allem morgens in der Luft, weshalb Beifuß-Allergiker morgens die Fenster geschlossen halten und abends lüften sollten. Nach einem starken Regenguss gilt für alle: Fenster öffnen und die saubere Luft einziehen lassen.</li><li><strong>Sauber schlafen.</strong> Haarwaschen und Duschen vor dem Schlafengehen entfernt Pollen von Haut und Haaren. Getragene Kleidung nicht mit ins Schlafzimmer nehmen, Bettwäsche häufig wechseln.</li><li><strong>Pollenarm Autofahren. </strong>Pollenfilter in der Lüftung reduzieren die Pollen im Inneren des Autos, außerdem sollten während der Fahrt die Fenster geschlossen bleiben.</li><li><strong>Drinnen sporteln. </strong>Pollenallergiker können in der für sie belastenden Zeit auf Hallenaktivitäten umsteigen: Schwimmen im Hallenbad, Klettern in der Kletterhalle oder Tennis drinnen macht auch Spaß.</li><li><strong>Staubmasken &amp; Co. </strong>Manche Pollenallergiker empfinden auch das Tragen von Staubmasken, Brillen mit dicht schließenden Gläsern oder speziellen, in der Nase getragenen Filtern als entlastend. </li></ul></p><p class="bodytext"><strong>Tipp: </strong>Wer ein Smartphone hat, kann sich hilfreiche Apps mit Pollenflugvorhersagen herunterladen. Entsprechende Angebote finden Sie in den App-Stores, Beispiele sind Husteblume oder der Pollenfluggefahrenindex vom Deutschen Wetterdienst. </p><p class="bodytext">Quellen: DAZ online, www.allergieinformationsdienst.de</p><p class="bodytext"></p><p class="bodytext"></p>

<p class="bodytext">Pünktlich zum Frühjahr geht es für viel wieder los mit dem Heuschnupfen. Triefende Nase, dauerhafter Niesreiz, juckende und tränende Augen werden je nach herumfliegender Pollenart zum lästigen Begleiter. Zum Glück muss man den Spuk nicht kampflos hinnehmen: Lesen Sie in diesem Ratgeber, mit welchen Tipps und Medikamenten Sie Ihren Heuschnupfen am besten in den Griff bekommen. </p><p class="bodytext"><strong>Häufig und nicht harmlos </strong></p><p class="bodytext">Heuschnupfen ist alles andere als selten: Fast jedes 10. Kind leidet darunter, und bei 15% der Erwachsenen wird zumindest einmal im Verlauf ihres Lebens die Diagnose „Heuschnupfen“ gestellt. Auch wenn oberflächlich betrachtet nur die Nase trieft und das Auge juckt, ist der Heuschnupfen, (medizinisch auch allergische oder saisonale Rhinitis) nicht harmlos: Manche Heuschnupfenerkrankte sind so stark betroffen, dass sie Dauerkopfschmerzen und Müdigkeit entwickeln und sogar ihre Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt ist. Unbehandelter Heuschnupfen kann sich auch auswachsen und die Schleimhäute so empfindlich machen, dass sich leichter Nasennebenhöhlenentzündungen, Husten oder sogar ein allergisches Asthma entwickelt. Bei Letzterem spricht man dann von einem Etagenwechsel, weil sich die Heuschnupfenbeschwerden nun eine Etage tiefer, nämlich in den Bronchien und der Lunge bemerkbar machen. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Spätestens bei Brennen hinter dem Brustbein, Nachlassen der sportlichen Leistung (z. B. im Schulsport), Reizhusten und häufigen Infekte der tiefen Atemweg sollten Sie einen Arzt aufsuchen, denn diese Beschwerden können Hinweise auf den oben genannten Etagenwechsel sein. </p><p class="bodytext"><strong>Den Trief-Auslöser dingfest machen</strong></p><p class="bodytext">Auslöser für den Heuschnupfen sind Pollen aller Art, also das männliche Erbgut, das Pflanzen über den Wind verteilen. Diese Pollen sind bis zu 20 Mikrometer groß und können über hunderte Kilometer fliegen. Dringen sie in die Atemwege oder in die Augen ein, lösen sie bei sensibilisierten Pollenallergikern über deren körpereigene Abwehr (Immunglobuline und der Botenstoff Histamin) die typischen Beschwerden aus. Zu den wichtigsten allergie-auslösenden Pollen zählen</p><p class="bodytext"><ul><li>Hasel, Erle, Birke&nbsp;</li><li>Gräser, Roggen&nbsp;</li><li>Beifuß, Nessel&nbsp;</li><li>Ambrosia. </li></ul></p><p class="bodytext">Weil sich die allergieauslösenden Bestanteile der Pollen häufig ähneln, haben viele Heuschnupfenpatienten sogar mehrere Allergien gleichzeitig und kämpfen deshalb oft von Januar bis zum Herbst mit Juckreiz, Triefnase &amp; Co.. Um herauszufinden, welche Allergene für die Beschwerden verantwortlich sind, ist ein Arztbesuch angezeigt. Nach der gründlichen Befragung hilft ein sogenannter Pricktest, den Übeltäter nachzuweisen. Dabei tropft der Arzt verschiedene Allergene auf die Innenseite des Unterarms und ritzt die Haut oberflächlich mit einer Nadel ein. Anhand der Hautreaktionen lässt sich ablesen, auf welches Allergen der Betroffene allergisch ist. Im Zweifel nimmt der Arzt auch Blut ab und prüft, ob spezifische IgE-Antikörper gegen das verdächtige Pollengen nachweisbar sind. </p><p class="bodytext"><strong>Tipp: </strong>Hilfreich bei der Identifizierung der allergisierenden Pollen ist ein Pollentagebuch, indem der Betroffene seine Beschwerden einträgt, die dann mit der aktuellen Pollensituation vor Ort abgeglichen werden (bereitgestellt von der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst unter http://www.pollenstiftung.de/pollentagebuchpollen-app/ ). </p><p class="bodytext"><strong>Akute Hilfe mit Spray und Tropfen </strong></p><p class="bodytext">Wenn die Augen jucken und die Nase trieft, will der Betroffene meist nur, dass die Beschwerden schnell wieder verschwinden. Dabei sollten zunächst lokale Mittel eingesetzt werden, d.h. Nasensprays und Augentropfen. Folgende Präparate sind in der Apotheke rezeptfrei erhältlich:</p><p class="bodytext"><ul><li>Cromoglicinsäure (zum Beispiel Pollicrom<sup>®</sup> oder Vividrin<sup>®</sup>Nasenspray gegen Heuschnupfen) ist die mildeste Variante der Wirkstoffe gegen die saisonale allergische Rhinitis. Sie stabilisiert die Zellen, die den Botenstoff Histamin freisetzen und wirkt damit vorbeugend. Deshalb müssen Nasensprays oder Augentropfen mit Cromoglicinsäure auch schon eine Woche vor dem ersten Pollenflug verwendet werden, um ausreichend zu wirken.</li><li>Antihistaminika blockieren den Rezeptor für Histamin und wirken schnell und effektiv. Als Nasenspray oder Augentropfen empfehlen sich Azelastin (zum Beispiel Allergodil<sup>®</sup>akut, Vividrin<sup>®</sup>akut, Pollival<sup>®</sup> oder Azela-Vision<sup>®</sup>MD sine) oder Levocabastin (zum Beispiel Levocamed<sup>®</sup>). Ketotifen gibt es nur als Augentropfen (zum Beispiel Ketotifen Stulln<sup>®</sup>DU, Zaditen ophta<sup>®</sup>). Je nach Wirkstoff sollen sie 2 bis 4-Mal am Tag angewendet werden.</li><li>Kortisonhaltige Nasensprays dämmen die Immunreaktion ein und gehören inzwischen zur Basistherapie beim Heuschnupfen. Zur Selbstmedikation nach Erstdiagnose durch den Arzt sind für Erwachsene die Wirkstoffe Beclometason (zum Beispiel Rhinivict<sup>®</sup>nasal), Mometason (zum Beispiel Momeallerg<sup>®</sup>) und Fluticason (zum Beispiel Otri-Allergie<sup>®</sup>) zugelassen. Die Wirkung kortisonhaltiger Nasensprays setzt jedoch erst nach drei bis vier Behandlungstagen ein. Bei Besserung der Beschwerden kann die Dosis reduziert werden. Reicht eine Monotherapie nicht aus, kann sich der Betroffene vom Arzt auch ein Nasenspray mit einer fixen Kombination von Kortison und Antihistaminikum verschreiben lassen (zum Beispiel Dymista<sup>®</sup>).</li><li>Bei akut stark verstopfter Nase oder extrem geröteten Augen dürfen für maximal eine Woche auch abschwellende Nasentropfen bzw. weißmachende Augentropfen verwendet werden. Empfohlene Wirkstoffe sind gefäßverengende Alpha-Sympathomimetika wie Naphazolin oder Oxymetazolin. </li></ul></p><p class="bodytext">Sind Augen und Nase vom Heuschnupfen betroffen, bietet sich auch eine „innere“ Therapie mit Antihistaminika an. Die Tabletten werden einmal täglich eingenommen und reduzieren zuverlässig die allergischen Beschwerden. Antihistaminika der 2. und 3. Generation wie Loratadin, Cetirizin und Levocetirizin machen weniger müde als die der 1. Generation, weswegen ihnen der Vorzug gegeben werden sollte. </p><p class="bodytext"><strong>Tipp:</strong> Wer auch von den neuen Antihistaminika müde wird, sollte die Einnahme der Tagesdosis auf abends verlegen. </p><p class="bodytext"><strong>Müssen Schwangere weiterschniefen? </strong></p><p class="bodytext">Medikamente sind während Schwangerschaft und Stillzeit oft eine heikle Angelegenheit. Zum Glück sind jedoch laut den Experten für Embryonaltoxokologie von der Charité Berlin die wichtigsten Basismedikamente auch mit Baby im Bauch oder an der Brust erlaubt. Erste Wahl ist die als Nasenspray oder Augentropfen zur Prophylaxe eingesetzte Cromoglicinsäure. Reicht das nicht aus, dürfen Schwangere zu Augentropfen oder ein Nasenspray mit Azelastin oder Levocabastin greifen. Auch Antihistaminika-Tabletten sind möglich: Hier empfehlen die Experten die Wirkstoffe Loratidin, Desloratidin oder Cetirizin, ist eine Sedierung, d.h. das Müdemachen erwünscht, darf Clemastin (zum Beispiel Tavegil<sup>®</sup>) eingenommen werden. Clemastin geht jedoch in die Muttermilch über. Wird das Baby mitsediert, sollte die Mutter lieber auf eines der oben genannten nicht-sedierenden Antihistaminika wechseln. Extrem verstopfte Nasen dürfen Schwangere und Stillende durch abschwellende Nasentropfen mit Xylometazolin (zum Beispiel Otriven<sup>®</sup>) oder Oxymetazolin (zum Beispiel Nasivin<sup>®</sup> oder Wick<sup>®</sup>sinex) belüften – allerdings ebenfalls nicht länger als eine Woche. </p><p class="bodytext"><strong>Langfristig desensibilisieren </strong></p><p class="bodytext">Bei manchen Betroffenen lässt sich der Heuschnupfen durch die oben genannten Medikamente nicht eindämmen. Hier ist zu überlegen, den Organismus mit einer SIT (spezifischen Immuntherapie) an das Allergen zu gewöhnen, um dadurch die allergische Reaktion einzudämmen. Diese Therapie dauert etwa 3 Jahre und ist bei Allergien gegen Gräser- und Baumpollen recht erfolgreich. Dabei werden in regelmäßigen Abständen die entsprechende Allergenextrakte entweder mit einer Spritze unter die Haut (Subcutane Immuntherapie, SCIT) oder als Tablette bzw. Lösung unter die Zunge gegeben (Sublinguale Immuntherapie, SLIT). </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Wenn Sie sich für eine SLIT oder SCIT entschieden haben, bleiben Sie dran. Je länger die Immuntherapie durchgeführt wird, desto größer ist der Therapieerfolg. Selbst wenn die Beschwerden nicht komplett verschwinden, wird durch die Immuntherapie einem Etagenwechsel vorgebeugt. </p><p class="bodytext"><strong>Was noch alles hilft </strong></p><p class="bodytext">Zur Linderung von Heuschnupfen-Beschwerden gibt es eine ganze Reihe nicht-medikamentöser Maßnahmen. Die wichtigste davon ist die Allergen-Karenz, d.h. das Meiden der Pollenallergene. Hilfreich sind dabei folgende Tipps:</p><p class="bodytext"><ul><li><strong>Feucht wischen.</strong> Während der Pollensaison ist es hilfreich, Boden und andere Oberflächen im Haus feucht zu wischen, um die Pollen zu entfernen. Staubsaugen ist kontraproduktiv, da Luft und Pollen aufgewirbelt werden.</li><li><strong>Nase spülen.</strong> Aus der Nase lassen sich Pollen mit einer Nasenspülung vertreiben. Am besten nimmt man dazu Salzlösungen, die erforderlichen Nasendusche oder Nasenkanne gibt´s in der Apotheke.</li><li><strong>Zu Hause umziehen.</strong> Wer aus dem Freien kommt, kann die Pollenbelastung reduzieren, indem er seine Kleidung wechselt. Brillenträger sollten die Brillengläser reinigen, denn auch hier sammeln sich gerne Pollen an.</li><li><strong>Urlaub planen. </strong>Wer weiß, wann die für ihn gefährlichen Pollen zu Hause unterwegs sind, kann Urlaub in pollenärmeren Regionen planen. Auf der Seite https://www.zaum-online.de/pollen/pollen-monitoring-map-of-the-world.html findet sich eine Karte mit Informationen zur weltweiten Verteilung von Pollen.</li><li><strong>Richtig lüften.</strong> Fenster kurz und stoßweise öffnen, nicht gekippt lassen. Wer auf Gräserpollen allergisch ist, sollte eher morgens die Fenster öffnen, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land ist deren Konzentration in der Luft morgens am niedrigsten. Anders herum ist es beim Beifuß: Seine Pollen schwirren vor allem morgens in der Luft, weshalb Beifuß-Allergiker morgens die Fenster geschlossen halten und abends lüften sollten. Nach einem starken Regenguss gilt für alle: Fenster öffnen und die saubere Luft einziehen lassen.</li><li><strong>Sauber schlafen.</strong> Haarwaschen und Duschen vor dem Schlafengehen entfernt Pollen von Haut und Haaren. Getragene Kleidung nicht mit ins Schlafzimmer nehmen, Bettwäsche häufig wechseln.</li><li><strong>Pollenarm Autofahren. </strong>Pollenfilter in der Lüftung reduzieren die Pollen im Inneren des Autos, außerdem sollten während der Fahrt die Fenster geschlossen bleiben.</li><li><strong>Drinnen sporteln. </strong>Pollenallergiker können in der für sie belastenden Zeit auf Hallenaktivitäten umsteigen: Schwimmen im Hallenbad, Klettern in der Kletterhalle oder Tennis drinnen macht auch Spaß.</li><li><strong>Staubmasken &amp; Co. </strong>Manche Pollenallergiker empfinden auch das Tragen von Staubmasken, Brillen mit dicht schließenden Gläsern oder speziellen, in der Nase getragenen Filtern als entlastend. </li></ul></p><p class="bodytext"><strong>Tipp: </strong>Wer ein Smartphone hat, kann sich hilfreiche Apps mit Pollenflugvorhersagen herunterladen. Entsprechende Angebote finden Sie in den App-Stores, Beispiele sind Husteblume oder der Pollenfluggefahrenindex vom Deutschen Wetterdienst. </p><p class="bodytext">Quellen: DAZ online, www.allergieinformationsdienst.de</p><p class="bodytext"></p><p class="bodytext"></p>

<p class="bodytext">Sobald die ersten Sonnenstrahlen die Natur zum Leben erwecken, geht für Viele ein bekanntes Leiden wieder los: Eine laufende Nase und juckende rote Augen nehmen den Betroffenen einen großen Teil der Vorfreude auf den Frühling. Was Sie selbst tun können und welche Hilfe Sie in der Apotheke erhalten.</p><p class="bodytext"><strong>Beugen Sie vor!</strong></p><p class="bodytext">Wer seit mehreren Jahren unter Heuschnupfen oder allergischer Rhinitis leidet, weiß in der Regel, zu welchem Zeitpunkt es mit den Beschwerden losgeht. Egal, ob Sie auf blühende Haselnussbüsche, Birken oder Gräser allergisch reagieren – ganz werden Sie dem Allergen nicht aus dem Weg gehen können. Pollenflug endet leider nicht an der Gartengrenze. Aber regelmäßige Nasenduschen und das Säubern von Kleidung und Haaren helfen Ihnen, den Beschwerden ein wenig zu entkommen. Angenehm für die Nase ist dabei die Spülung mit einer ausgewogenen Salzlösung, so vermeiden Sie unangenehmes Brennen und Schäden an der Schleimhaut.</p><p class="bodytext"><strong>Tipp:</strong> Bei akuter Pollenallergie empfiehlt es sich, jeden Abend die Nasendusche zu benutzen. Auch sollten Sie Ihre Haare am besten abends waschen und getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer lagern.</p><p class="bodytext"><strong>Effektiv und lokal</strong></p><p class="bodytext">Heuschnupfengeplagte, die hauptsächlich unter einer laufenden oder verstopften Nase leiden, lindern ihre Beschwerden am effektivsten durch Kortikoid-haltige Nasensprays. Es sind drei Wirkstoffe zur Selbstmedikation in der Apotheke erhältlich: Beclometason, Fluticason und Mometason. Bei den beiden letztgenannten Substanzen muss ein Arzt bei Ihnen die Erstdiagnose allergische Rhinitis stellen, bevor Sie die Medikation mit den frei verkäuflichen Mitteln beginnen dürfen. Die volle Wirkung ist zwar erst nach einigen Tagen zu erwarten, aber bereits nach zwölf Stunden spüren die Meisten eine deutliche Besserung.</p><p class="bodytext">Sie können das Kortikoid-Nasenspray über die gesamte Pollensaison anwenden, sollten aber darauf achten, dass Sie nur noch die niedrigste wirksame Dosis verwenden, wenn die Beschwerden nachlassen.</p><p class="bodytext"><strong>Tipp:</strong> Putzen Sie sich die Nase vor der Anwendung von Nasensprays. So gelangt der Wirkstoff schneller dorthin, wo er hinsoll: in die Nasenschleimhaut.</p><p class="bodytext"><strong>Rasch wirksam und gut in Kombination</strong></p><p class="bodytext">Sind Ihre Beschwerden noch nicht so ausgeprägt oder möchten Sie Kortikoide vermeiden, stehen Ihnen in der Apotheke verschiedene topische Antihistaminika für die lokale Behandlung zur Verfügung: Azelastin, Levocabastin und Ketotifen. Diese Medikamente hemmen die Wirkung des Botenstoffes Histamin, das für die Beschwerden bei Allergien verantwortlich ist. Sie sind als Augentropfen und einige als Nasenspray erhältlich. In Kombination mit einem Kortikoid-haltigem Nasenspray können Sie auf diese Weise die Zeit überbrücken, bis es seine volle Wirkung entfaltet hat.</p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Die topischen Antihistaminika sind auch bei Kindern zugelassen, allerdings ab unterschiedlichen Altersstufen. Erkundigen Sie sich bei Bedarf bei Ihrem Apotheker.</p><p class="bodytext"><strong>Hilfe für den ganzen Körper</strong></p><p class="bodytext">Sind bei Ihnen Augen und Nase gleichermaßen von den allergischen Beschwerden betroffen, ist die Einnahme von Tabletten, Saft oder Tropfen sinnvoll. Die enthaltenen Wirkstoffe Loratadin oder Cetirizin wirken auf den gesamten Körper. Ihr Einsatz hat sich auch bei Kontaktlinsenträgern bewährt, die nach der Anwendung von Augentropfen eine viertel Stunde warten müssen, bevor sie die Linsen wiedereinsetzen sollten. Die neuen Wirkstoffe sind in ihrer Wirkung vergleichbar und besitzen kaum noch einen müde machenden Effekt.</p><p class="bodytext"><strong>Tipp:</strong> Wenn Sie Ihre Tagesdosis am Abend einnehmen, können Sie eventuell auftretende Müdigkeit einfach „verschlafen“.</p><p class="bodytext">Quelle: Julia Borsch: Was bei Heuschnupfen hilft, <a href="https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2017/05/30/was-bei-heuschnupfen-hilft" target="_blank">www.deutsche-apotheker-zeitung</a> vom 31.05.2017.</p><p class="bodytext">Weiterführende Informationen zur <a href="http://www.pollenflug.de/" target="_blank">aktuellen Pollenbelastung und dem Pollenflug</a> in der Jahresübersicht.</p><p class="bodytext"></p><p class="bodytext"></p>

<p class="bodytext">Sobald die ersten Sonnenstrahlen die Natur zum Leben erwecken, geht für Viele ein bekanntes Leiden wieder los: Eine laufende Nase und juckende rote Augen nehmen den Betroffenen einen großen Teil der Vorfreude auf den Frühling. Was Sie selbst tun können und welche Hilfe Sie in der Apotheke erhalten.</p><p class="bodytext"><strong>Beugen Sie vor!</strong></p><p class="bodytext">Wer seit mehreren Jahren unter Heuschnupfen oder allergischer Rhinitis leidet, weiß in der Regel, zu welchem Zeitpunkt es mit den Beschwerden losgeht. Egal, ob Sie auf blühende Haselnussbüsche, Birken oder Gräser allergisch reagieren – ganz werden Sie dem Allergen nicht aus dem Weg gehen können. Pollenflug endet leider nicht an der Gartengrenze. Aber regelmäßige Nasenduschen und das Säubern von Kleidung und Haaren helfen Ihnen, den Beschwerden ein wenig zu entkommen. Angenehm für die Nase ist dabei die Spülung mit einer ausgewogenen Salzlösung, so vermeiden Sie unangenehmes Brennen und Schäden an der Schleimhaut.</p><p class="bodytext"><strong>Tipp:</strong> Bei akuter Pollenallergie empfiehlt es sich, jeden Abend die Nasendusche zu benutzen. Auch sollten Sie Ihre Haare am besten abends waschen und getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer lagern.</p><p class="bodytext"><strong>Effektiv und lokal</strong></p><p class="bodytext">Heuschnupfengeplagte, die hauptsächlich unter einer laufenden oder verstopften Nase leiden, lindern ihre Beschwerden am effektivsten durch Kortikoid-haltige Nasensprays. Es sind drei Wirkstoffe zur Selbstmedikation in der Apotheke erhältlich: Beclometason, Fluticason und Mometason. Bei den beiden letztgenannten Substanzen muss ein Arzt bei Ihnen die Erstdiagnose allergische Rhinitis stellen, bevor Sie die Medikation mit den frei verkäuflichen Mitteln beginnen dürfen. Die volle Wirkung ist zwar erst nach einigen Tagen zu erwarten, aber bereits nach zwölf Stunden spüren die Meisten eine deutliche Besserung.</p><p class="bodytext">Sie können das Kortikoid-Nasenspray über die gesamte Pollensaison anwenden, sollten aber darauf achten, dass Sie nur noch die niedrigste wirksame Dosis verwenden, wenn die Beschwerden nachlassen.</p><p class="bodytext"><strong>Tipp:</strong> Putzen Sie sich die Nase vor der Anwendung von Nasensprays. So gelangt der Wirkstoff schneller dorthin, wo er hinsoll: in die Nasenschleimhaut.</p><p class="bodytext"><strong>Rasch wirksam und gut in Kombination</strong></p><p class="bodytext">Sind Ihre Beschwerden noch nicht so ausgeprägt oder möchten Sie Kortikoide vermeiden, stehen Ihnen in der Apotheke verschiedene topische Antihistaminika für die lokale Behandlung zur Verfügung: Azelastin, Levocabastin und Ketotifen. Diese Medikamente hemmen die Wirkung des Botenstoffes Histamin, das für die Beschwerden bei Allergien verantwortlich ist. Sie sind als Augentropfen und einige als Nasenspray erhältlich. In Kombination mit einem Kortikoid-haltigem Nasenspray können Sie auf diese Weise die Zeit überbrücken, bis es seine volle Wirkung entfaltet hat.</p><p class="bodytext"><strong>Hinweis:</strong> Die topischen Antihistaminika sind auch bei Kindern zugelassen, allerdings ab unterschiedlichen Altersstufen. Erkundigen Sie sich bei Bedarf bei Ihrem Apotheker.</p><p class="bodytext"><strong>Hilfe für den ganzen Körper</strong></p><p class="bodytext">Sind bei Ihnen Augen und Nase gleichermaßen von den allergischen Beschwerden betroffen, ist die Einnahme von Tabletten, Saft oder Tropfen sinnvoll. Die enthaltenen Wirkstoffe Loratadin oder Cetirizin wirken auf den gesamten Körper. Ihr Einsatz hat sich auch bei Kontaktlinsenträgern bewährt, die nach der Anwendung von Augentropfen eine viertel Stunde warten müssen, bevor sie die Linsen wiedereinsetzen sollten. Die neuen Wirkstoffe sind in ihrer Wirkung vergleichbar und besitzen kaum noch einen müde machenden Effekt.</p><p class="bodytext"><strong>Tipp:</strong> Wenn Sie Ihre Tagesdosis am Abend einnehmen, können Sie eventuell auftretende Müdigkeit einfach „verschlafen“.</p><p class="bodytext">Quelle: Julia Borsch: Was bei Heuschnupfen hilft, <a href="https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2017/05/30/was-bei-heuschnupfen-hilft" target="_blank">www.deutsche-apotheker-zeitung</a> vom 31.05.2017.</p><p class="bodytext">Weiterführende Informationen zur <a href="http://www.pollenflug.de/" target="_blank">aktuellen Pollenbelastung und dem Pollenflug</a> in der Jahresübersicht.</p><p class="bodytext"></p><p class="bodytext"></p>

<p class="bodytext">Herbstzeit ist Erkältungszeit: Jetzt sind verstopfte Nasen und Nasennebenhöhlen, zähflüssiger Auswurf oder trockener Reizhusten an der Tagesordnung. Doch es gibt Linderung für geplagte Atemwege. Als Zusatztherapie oder als Einzelkämpfer putzen ätherische Öle in vielerlei Formen Nase, Rachen und Bronchien frei und helfen dabei, wieder richtig durchzuatmen. Lesen Sie in diesem Ratgeber, was Sie über Erkältungssalben, -bäder und das richtige Inhalieren wissen müssen und was Ihre Apotheke rezeptfrei für Ihre Atemwege bereithält. </p><p class="bodytext">Raus mit dem Schleim! </p><p class="bodytext">Ätherische Öle sind eine Wohltat für erkältete Atemwege. Sie regen die Schleimhautdrüsen dazu an, vermehrt und flüssigere Sekrete zu produzieren und unterstützen damit das Abhusten und die Selbstreinigung von Lunge und Atemwegen. Damit die Öle ihre Arbeit tun können, müssen sie die Atemwege erst einmal erreichen. Dazu reibt man sie entweder in die Haut ein , badet darin oder inhaliert sie. Beim Inhalieren gelangen die ätherischen Öle direkt über die Atemwege in das Bronchialsystem, beim Baden und Einreiben werden sie nicht nur eingeatmet, sondern auch teilweise über die Haut aufgenommen und über den Blutweg zu Lunge und Bronchien transportiert. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis</strong>: Weil ätherische Öle die Atemwege reizen, dürfen sie bei Asthma bronchiale, Keuchhusten und Pseudokrupp nicht angewendet werden, da sie zu einer lebensgefährlichen Verkrampfung der Bronchialmuskulatur führen können. </p><p class="bodytext"><strong>Balsam und Salben </strong></p><p class="bodytext">Erkältungssalben bestehen meist aus einer Mischung unterschiedlicher ätherischer Öle in einer geeigneten Grundlage, wie zum Beispiel Vaseline. Häufig werden Eukalyptusöl, Fichtennadelöl oder Terpentinöl verwendet, oft mischt man auch Einzelkomponenten aus ätherischen Ölen wie Kampfer, Cineol oder Menthol dazu. Es gibt eine große Anzahl von Erkältungssalben- und balsamen, Beispiele sind Euflux<sup>®</sup>Creme, Pinimenthol<sup>®</sup>Erkältungsbalsam, Retterspitz Bronchial Creme oder Weleda Bronchialbalsam. </p><p class="bodytext">Erkältungssalben trägt man zwei- bis viermal täglich auf Hals, Brust und Rücken auf. Ein Teil des Wirkstoffs verdunstet und wird eingeatmet, ein Teil wird über die Haut aufgenommen. Weil Erkältungssalben die Haut reizen können, dürfen sie keinesfalls auf Schleimhäute, entzündete oder erkrankte Haut oder gar auf offene Wunden aufgetragen werden. Wer sich nicht einschmieren möchte, kann auch eine flüssige Zubereitung wählen und diese direkt auf Kleidung, Bettwäsche oder ein Halstuch tropfen. Beispiele hierfür sind Olbas<sup>®</sup>-Tropfen oder Babix<sup>®</sup>Inhalat. </p><p class="bodytext">Wieviel von dem ätherischen Öl in den Atemwegen ankommt, ist von Substanz zu Substanz unterschiedlich. Im strengen Sinn der evidenzbasierten Medizin konnte bisher kein Wirksamkeitsnachweis durch klinische Studien erbracht werden. Viele Schnupfenpatienten empfinden bei Anwendung aber trotzdem eine Linderung ihrer Beschwerden, weshalb Erkältungsbalsame ihren festen Platz in der Selbstmedikation haben. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis</strong>: Vorsicht mit Erkältungsbalsamen oder -salben bei Babys und Kleinkindern! Für sie sind nur wenige Präparate geeignet. Bei der Verwendung von Reinsubstanzen wie Menthol oder Kampfer drohen den Kleinen sogar Bronchospasmen. Wenn Sie Ihrem Kind mit Erkältungssalben helfen möchten, lassen Sie sich individuell von Ihrem Apotheker beraten! </p><p class="bodytext"><strong>Wohltuende Bäder </strong></p><p class="bodytext">Manch Schnupfengeplagter schwört auf wohltuende ätherische Bäder. Auch hier gibt es keine wissenschaftlichen Beweise für ihre Wirkung, sie haben dennoch eine lange Tradition und empfehlen sich durchaus zur unterstützenden Behandlung von Atemwegserkrankungen, die mit zähflüssigem Schleim einhergehen. Beispiele sind Eucabal<sup>®</sup>Eukalyptusbad, Kneipp<sup>®</sup>Erkältungsbad oder stas<sup>®</sup>Erkältungsbad. Halten Sie sich unbedingt an die Gebrauchsanweisung der jeweiligen Packungsbeilage. In der Regel werden Badetemperaturen von 35 – 38°C und eine Badedauer von 10 – 20 Minuten empfohlen. Vermeiden Sie das Schlucken von Badewasser, bei empfindlichen Menschen kann dies zu Verkrampfung der Atemmuskulatur führen. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis</strong>: Erkältungsbäder belasten den Kreislauf und sollten bei hohem Fieber nicht durchgeführt werden. Auch wenn Sie unter Herzmuskelschwäche oder hohem Blutdruck leiden, sollten Sie vor dem Verwenden eines Erkältungsbades sicherheitshalber Ihren Arzt befragen. </p><p class="bodytext"><strong>Einfach inhalieren </strong></p><p class="bodytext">Ätherische Öle lassen sich auch mit Hilfe heißen Wassers inhalieren. Am einfachsten geht das mit der Kochtopf-Methode. Geben Sie Kamillenblüten, Salbeiblätter oder Thymian in einen Topf und schütten Sie heißes Wasser darauf. Hält man den mit einem Handtuch bedeckten Kopf über den Wasserdampf, gelangen die ätherischen Öle leicht in die Atemwege. Statt Blüten und Blätter kann man auch einen Strang Erkältungssalbe mit heißem Wasser überbrühen, gut geeignet dafür sind zum Beispiel Tumarol<sup>®</sup>Creme oder JHP<sup>®</sup>Rödler Japanisches Minzöl. Ganz einfach geht die Herstellung wohltuender Wasserdampf-Inhalate auch mit extra dafür hergestellten Lösungen aus ätherischen Ölen, zum Beispiel Pulmotin <sup>®</sup>Erkältungstropfen oder Olbas<sup>®</sup>Tropfen. </p><p class="bodytext">Ein Nachteil der Kochtopfmethode ist die Gefahr, sich zu verbrühen. Hier verschaffen spezielle Inhalatoren Abhilfe, mit denen die Wasserdampfinhalation einfach und sicherer ist. Erhältlich sind solche Inhalatoren zum Beispiel von Pinimenthol<sup>®</sup>, Soledum<sup>®</sup> oder Transpulmin<sup>®</sup>. </p><p class="bodytext"><strong>Tipp:</strong> Wenn Sie unverdünnte ätherische Öle zum Inhalieren verwenden möchten sollten Sie diese so stark verdünnen, dass der Geruch kaum noch wahrnehmbar ist. Ansonsten wird möglicherweise zu viel Wirkstoff auf einmal freigesetzt und eingeatmet, es drohen Kopfschmerzen und als sogenannter Umkehreffekt eine Verminderung der Schleimsekretion. </p><p class="bodytext"><strong>Inhalation von innen </strong></p><p class="bodytext">Ganz einfach und ohne Umkehreffekte, Verbrühungen und Hautreizungen geht das „Inhalieren von innen“. Die Fertigarzneimittel Gelomyrtol<sup>®</sup>forte, Sinolpan<sup>®</sup>forte und Soledum<sup>®</sup>Kapseln forte enthalten ätherische Öle und Reinsubstanzen, wie zum Beispiel Cineol, und lassen die Atemwege über den Blutweg aufatmen. Die Wirkstoffe werden in Kapseln eingenommen, im Dünndarm aufgenommen und zur Lunge transportiert. Dort regen sie die Sekretproduktion an und dämmen die Entzündung ein. Die Wirksamkeit der Inhalation von innen ist übrigens in klinischen in Studien dokumentiert. </p><p class="bodytext"><strong>Tipp</strong>: Nehmen Sie die Kapseln immer mit einem Glas Wasser in Zimmertemperatur ein. Bei warmer oder heißer Flüssigkeit vermindert sich die Wirksamkeit, weil sich die Kapseln schon im Magen auflösen. </p><p class="bodytext"><strong>Salzwasser für die Bronchien </strong></p><p class="bodytext">Salzwasser zu inhalieren ist für die Atemwege ebenfalls eine Wohltat und hat eine lange Tradition. Weil aber nicht jedem lange Schiffsreisen und Aufenthalte am Meer vergönnt sind, möchten viele den Meersalzeffekt in die heimische Wohnung holen. Die Kochtopfmethode versagt dabei leider, da das Salz nicht in die Dampfphase übergeht. Spezielle Vernebler (Inhaliergeräte) erzeugen jedoch Aerosole, deren Partikel über ein angeschlossenes Mundstück oder eine Maske in die Atemwege gelangen und dadurch auch das Salz oder andere Wirkstoffe bis tief in die Bronchien bringen. </p><p class="bodytext">Zum Inhalieren gibt es verschiedene Systeme, zum Beispiel Druckluftvernebler, Schwingmembranvernebler und Ultraschallvernebler. Bei der Auswahl eines geeigneten Gerätes kommt es vor allem darauf an, wie groß die erzeugten Partikel sind und ob die Wirkstoffe die oberen oder die unteren Atemwege erreichen sollen. Zum Vergleich: Reiner Wasserdampf hat Partikel von etwa 30 μm, und Partikel über 10 μm verteilen sich in Mund, Rachen und Nase. Sollen die Partikel mitsamt Salz und Wirkstoffe bis in die kleinen Bronchien gelangen, müssen sie zwischen 3 und 10 μm groß sein, sind sie kleiner, können sie bis in die Lungenbläschen vordringen. </p><p class="bodytext"><strong>Tipp:</strong> Sie möchten ein Inhaliergerät anschaffen? Bei der Vielzahl von Geräten, Systemen und Herstellern (z. B. aponorm, Beurer, MPV Medical, Omron, Pari) ist die Auswahl gar nicht so einfach. Lassen Sie sich deshalb in Ihrer Apotheke beraten, welches Gerät für Sie am besten passt. </p><p class="bodytext"><strong>Richtig inhalieren mit Vernebler </strong></p><p class="bodytext">Wenn Sie sich für ein Inhaliergerät entschieden haben, lesen Sie die Betriebsanleitung sorgfältig. Darin steht auch, wie Sie das Inhalat einfüllen. Bei dessen Auswahl haben Sie die freie Wahl: Isotone Kochsalzlösung eignet sich zum Beispiel besonders gut zur Befeuchtung der Atemwege. Erhältlich sind fertige Ampullen wie zum Beispiel Pari NaCl Inhalationsampullen oder Emser<sup>®</sup>Inhalationslösung. Wer zusätzlich Schleim lösen möchte, kann es mit hypertoner Kochsalzlösung probieren (zum Beispiel MucoClear3% oder Isomar 3% hypertone Meersalzlösung). Prinzipiell lassen sich auch Medikamente wie Kortison, Salbutamol oder Ipratropiumbromid per Vernebler inhalieren, sofern Ihr Arzt Ihnen diese verschrieben hat. Neben dem Inhalat spielt auch die Technik eine Rolle: </p><p class="bodytext"><ul><li>Atmen Sie langsam und tief ein</li><li>Sitzen während der Inhalation aufrecht oder stehen Sie dabei</li><li>Halten Sie den Vernebler senkrecht</li><li>Tauschen Sie aus hygienischen Gründen jährlich Maske und Schlauch aus</li><li>Um Ansteckungen zu vermeiden sollte jedes Familienmitglied seinen eigenen Vernebler benutzen. </li></ul></p><p class="bodytext">Quelle: Birgit Benedek, DAZ 2018, Nr. 51, S.37 </p>

<p class="bodytext">Herbstzeit ist Erkältungszeit: Jetzt sind verstopfte Nasen und Nasennebenhöhlen, zähflüssiger Auswurf oder trockener Reizhusten an der Tagesordnung. Doch es gibt Linderung für geplagte Atemwege. Als Zusatztherapie oder als Einzelkämpfer putzen ätherische Öle in vielerlei Formen Nase, Rachen und Bronchien frei und helfen dabei, wieder richtig durchzuatmen. Lesen Sie in diesem Ratgeber, was Sie über Erkältungssalben, -bäder und das richtige Inhalieren wissen müssen und was Ihre Apotheke rezeptfrei für Ihre Atemwege bereithält. </p><p class="bodytext">Raus mit dem Schleim! </p><p class="bodytext">Ätherische Öle sind eine Wohltat für erkältete Atemwege. Sie regen die Schleimhautdrüsen dazu an, vermehrt und flüssigere Sekrete zu produzieren und unterstützen damit das Abhusten und die Selbstreinigung von Lunge und Atemwegen. Damit die Öle ihre Arbeit tun können, müssen sie die Atemwege erst einmal erreichen. Dazu reibt man sie entweder in die Haut ein , badet darin oder inhaliert sie. Beim Inhalieren gelangen die ätherischen Öle direkt über die Atemwege in das Bronchialsystem, beim Baden und Einreiben werden sie nicht nur eingeatmet, sondern auch teilweise über die Haut aufgenommen und über den Blutweg zu Lunge und Bronchien transportiert. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis</strong>: Weil ätherische Öle die Atemwege reizen, dürfen sie bei Asthma bronchiale, Keuchhusten und Pseudokrupp nicht angewendet werden, da sie zu einer lebensgefährlichen Verkrampfung der Bronchialmuskulatur führen können. </p><p class="bodytext"><strong>Balsam und Salben </strong></p><p class="bodytext">Erkältungssalben bestehen meist aus einer Mischung unterschiedlicher ätherischer Öle in einer geeigneten Grundlage, wie zum Beispiel Vaseline. Häufig werden Eukalyptusöl, Fichtennadelöl oder Terpentinöl verwendet, oft mischt man auch Einzelkomponenten aus ätherischen Ölen wie Kampfer, Cineol oder Menthol dazu. Es gibt eine große Anzahl von Erkältungssalben- und balsamen, Beispiele sind Euflux<sup>®</sup>Creme, Pinimenthol<sup>®</sup>Erkältungsbalsam, Retterspitz Bronchial Creme oder Weleda Bronchialbalsam. </p><p class="bodytext">Erkältungssalben trägt man zwei- bis viermal täglich auf Hals, Brust und Rücken auf. Ein Teil des Wirkstoffs verdunstet und wird eingeatmet, ein Teil wird über die Haut aufgenommen. Weil Erkältungssalben die Haut reizen können, dürfen sie keinesfalls auf Schleimhäute, entzündete oder erkrankte Haut oder gar auf offene Wunden aufgetragen werden. Wer sich nicht einschmieren möchte, kann auch eine flüssige Zubereitung wählen und diese direkt auf Kleidung, Bettwäsche oder ein Halstuch tropfen. Beispiele hierfür sind Olbas<sup>®</sup>-Tropfen oder Babix<sup>®</sup>Inhalat. </p><p class="bodytext">Wieviel von dem ätherischen Öl in den Atemwegen ankommt, ist von Substanz zu Substanz unterschiedlich. Im strengen Sinn der evidenzbasierten Medizin konnte bisher kein Wirksamkeitsnachweis durch klinische Studien erbracht werden. Viele Schnupfenpatienten empfinden bei Anwendung aber trotzdem eine Linderung ihrer Beschwerden, weshalb Erkältungsbalsame ihren festen Platz in der Selbstmedikation haben. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis</strong>: Vorsicht mit Erkältungsbalsamen oder -salben bei Babys und Kleinkindern! Für sie sind nur wenige Präparate geeignet. Bei der Verwendung von Reinsubstanzen wie Menthol oder Kampfer drohen den Kleinen sogar Bronchospasmen. Wenn Sie Ihrem Kind mit Erkältungssalben helfen möchten, lassen Sie sich individuell von Ihrem Apotheker beraten! </p><p class="bodytext"><strong>Wohltuende Bäder </strong></p><p class="bodytext">Manch Schnupfengeplagter schwört auf wohltuende ätherische Bäder. Auch hier gibt es keine wissenschaftlichen Beweise für ihre Wirkung, sie haben dennoch eine lange Tradition und empfehlen sich durchaus zur unterstützenden Behandlung von Atemwegserkrankungen, die mit zähflüssigem Schleim einhergehen. Beispiele sind Eucabal<sup>®</sup>Eukalyptusbad, Kneipp<sup>®</sup>Erkältungsbad oder stas<sup>®</sup>Erkältungsbad. Halten Sie sich unbedingt an die Gebrauchsanweisung der jeweiligen Packungsbeilage. In der Regel werden Badetemperaturen von 35 – 38°C und eine Badedauer von 10 – 20 Minuten empfohlen. Vermeiden Sie das Schlucken von Badewasser, bei empfindlichen Menschen kann dies zu Verkrampfung der Atemmuskulatur führen. </p><p class="bodytext"><strong>Hinweis</strong>: Erkältungsbäder belasten den Kreislauf und sollten bei hohem Fieber nicht durchgeführt werden. Auch wenn Sie unter Herzmuskelschwäche oder hohem Blutdruck leiden, sollten Sie vor dem Verwenden eines Erkältungsbades sicherheitshalber Ihren Arzt befragen. </p><p class="bodytext"><strong>Einfach inhalieren </strong></p><p class="bodytext">Ätherische Öle lassen sich auch mit Hilfe heißen Wassers inhalieren. Am einfachsten geht das mit der Kochtopf-Methode. Geben Sie Kamillenblüten, Salbeiblätter oder Thymian in einen Topf und schütten Sie heißes Wasser darauf. Hält man den mit einem Handtuch bedeckten Kopf über den Wasserdampf, gelangen die ätherischen Öle leicht in die Atemwege. Statt Blüten und Blätter kann man auch einen Strang Erkältungssalbe mit heißem Wasser überbrühen, gut geeignet dafür sind zum Beispiel Tumarol<sup>®</sup>Creme oder JHP<sup>®</sup>Rödler Japanisches Minzöl. Ganz einfach geht die Herstellung wohltuender Wasserdampf-Inhalate auch mit extra dafür hergestellten Lösungen aus ätherischen Ölen, zum Beispiel Pulmotin <sup>®</sup>Erkältungstropfen oder Olbas<sup>®</sup>Tropfen. </p><p class="bodytext">Ein Nachteil der Kochtopfmethode ist die Gefahr, sich zu verbrühen. Hier verschaffen spezielle Inhalatoren Abhilfe, mit denen die Wasserdampfinhalation einfach und sicherer ist. Erhältlich sind solche Inhalatoren zum Beispiel von Pinimenthol<sup>®</sup>, Soledum<sup>®</sup> oder Transpulmin<sup>®</sup>. </p><p class="bodytext"><strong>Tipp:</strong> Wenn Sie unverdünnte ätherische Öle zum Inhalieren verwenden möchten sollten Sie diese so stark verdünnen, dass der Geruch kaum noch wahrnehmbar ist. Ansonsten wird möglicherweise zu viel Wirkstoff auf einmal freigesetzt und eingeatmet, es drohen Kopfschmerzen und als sogenannter Umkehreffekt eine Verminderung der Schleimsekretion. </p><p class="bodytext"><strong>Inhalation von innen </strong></p><p class="bodytext">Ganz einfach und ohne Umkehreffekte, Verbrühungen und Hautreizungen geht das „Inhalieren von innen“. Die Fertigarzneimittel Gelomyrtol<sup>®</sup>forte, Sinolpan<sup>®</sup>forte und Soledum<sup>®</sup>Kapseln forte enthalten ätherische Öle und Reinsubstanzen, wie zum Beispiel Cineol, und lassen die Atemwege über den Blutweg aufatmen. Die Wirkstoffe werden in Kapseln eingenommen, im Dünndarm aufgenommen und zur Lunge transportiert. Dort regen sie die Sekretproduktion an und dämmen die Entzündung ein. Die Wirksamkeit der Inhalation von innen ist übrigens in klinischen in Studien dokumentiert. </p><p class="bodytext"><strong>Tipp</strong>: Nehmen Sie die Kapseln immer mit einem Glas Wasser in Zimmertemperatur ein. Bei warmer oder heißer Flüssigkeit vermindert sich die Wirksamkeit, weil sich die Kapseln schon im Magen auflösen. </p><p class="bodytext"><strong>Salzwasser für die Bronchien </strong></p><p class="bodytext">Salzwasser zu inhalieren ist für die Atemwege ebenfalls eine Wohltat und hat eine lange Tradition. Weil aber nicht jedem lange Schiffsreisen und Aufenthalte am Meer vergönnt sind, möchten viele den Meersalzeffekt in die heimische Wohnung holen. Die Kochtopfmethode versagt dabei leider, da das Salz nicht in die Dampfphase übergeht. Spezielle Vernebler (Inhaliergeräte) erzeugen jedoch Aerosole, deren Partikel über ein angeschlossenes Mundstück oder eine Maske in die Atemwege gelangen und dadurch auch das Salz oder andere Wirkstoffe bis tief in die Bronchien bringen. </p><p class="bodytext">Zum Inhalieren gibt es verschiedene Systeme, zum Beispiel Druckluftvernebler, Schwingmembranvernebler und Ultraschallvernebler. Bei der Auswahl eines geeigneten Gerätes kommt es vor allem darauf an, wie groß die erzeugten Partikel sind und ob die Wirkstoffe die oberen oder die unteren Atemwege erreichen sollen. Zum Vergleich: Reiner Wasserdampf hat Partikel von etwa 30 μm, und Partikel über 10 μm verteilen sich in Mund, Rachen und Nase. Sollen die Partikel mitsamt Salz und Wirkstoffe bis in die kleinen Bronchien gelangen, müssen sie zwischen 3 und 10 μm groß sein, sind sie kleiner, können sie bis in die Lungenbläschen vordringen. </p><p class="bodytext"><strong>Tipp:</strong> Sie möchten ein Inhaliergerät anschaffen? Bei der Vielzahl von Geräten, Systemen und Herstellern (z. B. aponorm, Beurer, MPV Medical, Omron, Pari) ist die Auswahl gar nicht so einfach. Lassen Sie sich deshalb in Ihrer Apotheke beraten, welches Gerät für Sie am besten passt. </p><p class="bodytext"><strong>Richtig inhalieren mit Vernebler </strong></p><p class="bodytext">Wenn Sie sich für ein Inhaliergerät entschieden haben, lesen Sie die Betriebsanleitung sorgfältig. Darin steht auch, wie Sie das Inhalat einfüllen. Bei dessen Auswahl haben Sie die freie Wahl: Isotone Kochsalzlösung eignet sich zum Beispiel besonders gut zur Befeuchtung der Atemwege. Erhältlich sind fertige Ampullen wie zum Beispiel Pari NaCl Inhalationsampullen oder Emser<sup>®</sup>Inhalationslösung. Wer zusätzlich Schleim lösen möchte, kann es mit hypertoner Kochsalzlösung probieren (zum Beispiel MucoClear3% oder Isomar 3% hypertone Meersalzlösung). Prinzipiell lassen sich auch Medikamente wie Kortison, Salbutamol oder Ipratropiumbromid per Vernebler inhalieren, sofern Ihr Arzt Ihnen diese verschrieben hat. Neben dem Inhalat spielt auch die Technik eine Rolle: </p><p class="bodytext"><ul><li>Atmen Sie langsam und tief ein</li><li>Sitzen während der Inhalation aufrecht oder stehen Sie dabei</li><li>Halten Sie den Vernebler senkrecht</li><li>Tauschen Sie aus hygienischen Gründen jährlich Maske und Schlauch aus</li><li>Um Ansteckungen zu vermeiden sollte jedes Familienmitglied seinen eigenen Vernebler benutzen. </li></ul></p><p class="bodytext">Quelle: Birgit Benedek, DAZ 2018, Nr. 51, S.37 </p>